Hallo Ciconia,
gefällt mir!
Der Limerick achtet darauf, dass er bei der Wortwahl nicht gegen Konventionen verstößt (obwohl es durchaus ungesittet zugeht) - das erzeugt eine eigene Komik.
Eine lange Tradition hat ja auch der schmutzige Limerick.
Als derbe Variante (dabei noch eher harmlos) denkbar:
Einst sah man ein Fräulein aus Hadeln
spätabends auf Abwegen radeln.
Der Quickie am Fluss
bot höchsten Genuss
und später auch Anlass zum Tadeln.
Ich weiß nicht recht, wie ich sagen soll - - - richtig derbe Limericks laufen, wenn von "herkömmlichen-Gedichte-Rezipienten" gelesen, schnell Gefahr, gleich als nicht kunstvoll und plump-schmuddelig abgetan zu werden. Aber es ist halt doch eine Kunst für sich, das Internet bietet zahllose englischsprachige dreckige Limericks, die ich richtig gut finde, aber halt nicht in dem Sinne: "Hihi, wie schlüprig!" - sondern: es geht um die Versprachlichung des Derben, teils (geschlechtlich) Abstoßenden, ich finde, dass das speziell im Limerick gut aufgehoben ist.
Nein, ich plane auch keine Sequenz schmutziger Limericks demnächst hier einzustellen. Ich wollte einfach sagen, dass ich den schmutzigen Limerick (egal, ob vornehm angedeutet oder richtig versaut) als ein "Genre" verstehe, wie gesagt: die Engländer habens oft genug vorgemacht.
lg wüstenrose