rückzug

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Perry

Mitglied
rückzug


fällt das laub schalten wir um auf winter
betrieb ist nun in den gärten es wird geblasen
gekehrt und zusammengerechnet die summe
der blätter ergibt kompost fürs nächste jahr

wir schaffen die frostempfindlichen
ins warme stapeln holz für den kamin
lagerfeuerromantik statt zentraler heizung
gibt uns das gefühl der natur nah zu sein

verklungen sind die gespräche übern zaun
im schalldichten der häuser bleiben wir
unter uns kommunizieren mit dem
was zwischen licht und schatten wartet
 
Lieber Manfred,
inhaltlich gefällt mir Dein Gedicht. Für einen lyrischen Text ist mir der Stil an manchen Stellen ein wenig zu sachlich...
Herzliche Grüße
Karl
 

Perry

Mitglied
Hallo Karl,

die Zeiten, in denen sich Lyrik nur über das Poetische definiert hat sind lange vorbei. Auch in der Reduktion auf das Wesentliche eröffnen sich Blicke in übertragene Weiten.
Danke für deine Sicht und LG
Manfred
 
Lieber Manfred,
das ist mir durchaus bekannt.
Deine Sachlichkeit klingt mir allerdings vor allem in der ersten beiden Strophen eher ein wenig banal...
Herzliche Grüße
Karl
 
K

Kara

Gast
Nice to see you Perry - habe mir den Inhalt deines Gedichtes erarbeitet - erschließt sich nicht auf den ersten Blick - mag ich leiden.
LG Kara
 

Perry

Mitglied
Hallo Karl,
"banal" ist für einen Lyriker ein hartes Urteil.
Kannst Du mir vielleicht genauer die Stellen aufzeigen, die sich für dich so lesen.
LG
Manfred

Hallo Kara,
schön, dass Du reingeschaut und dich mit den Bildern auseinandergesetzt hast.
LG
Manfred
 
Lieber Manfred,
es ging mir überhaupt nicht darum, Dich hart zu kritisieren.
Aber das, was Du vor allem in der 1. Strophe beschreibst, ist hier bei mir auf dem Land banaler Alltag..., den Du auch so beschreibst, ohne dabei tiefergehende Gedanken zu entwickeln.. .
Daher komme ich zu diesem (harten) Urteil...
Dennoch herzliche Grüße
Karl
 
D

Dnreb

Gast
Hallo Perry...

...ich wohne ebenfalls auf dem Land und kann auch so mein "banales" Lied über schalldichte Häuser singen.

Nach zwei Tagen Gartenarbeit zwischen Fäulnis und Moder nehme ich eine Banalität Deiner ersten Strophe und vergleiche sie mit einer Banalität, die mir erst gestern in den Sinn Kam:

Verwesung wandelt
Schönheit in Nutzen
ein kluges Geschäft

Herzliche Grüße
Bernd
 

Perry

Mitglied
Hallo Karl,
Alltagsbilder zu beschreiben ist für mich (und viele Lyriker) die übliche Vorgehensweise, darin eine übertragene Aussage zu implementieren die eigentliche Kunst.
In der ersten Strophe ist es das Wortspiel gerech(ne)t das aus dem Laub zusammenrechen ein Blätter zusammenzählen/summieren macht.
Zugegeben nichts Weltbewegendes wie auch die zeilenübergreifende Lesart von "winter/betrieb", aber für mich auch nicht unbedingt banal.
LG
Manfred

Hallo Bernd,
danke fürs Reflektieren, aus Schönheit Nutzen zu ziehen ist im Leben leichter wie im Tod.
G
Manfred
 



 
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