Ciconia
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Ausgerechnet in jenem Frühjahr sangen die Amseln besonders laut. Spöttisch klangen ihre endlosen Strophen, mit denen sie mir am frühen Morgen den Schlaf raubten. Dann begannen meine Grübeleien über unlösbare Probleme, die ein weiterer trostloser Tag bereithalten würde.
Der extrem warme Mai machte seinem Namen als Wonnemonat alle Ehre, mit duftend blühenden Apfelbäumen, betörendem Flieder und purer Lebenslust allerorten. Zeit für Verliebte. Damit hatte ich nichts zu tun. Meiner Stimmung entsprachen eher die unaufdringlichen Tränenden Herzen im Vorgarten.
Zum ersten Mal im Leben sehnte ich das Ende des Frühlings herbei. Besonders die penetrant sangesfreudigen Amseln verwünschte ich. Sicher zwitscherten auch andere Vögel im Morgenchor, aber Amseln übertönten alle.
Mitte des Jahres verstummten sie allmählich. Endlich. Währenddessen versuchte ich mich vorsichtig in die Welt zurück zu tasten. Ein langer Weg lag vor mir.
Heute wurde ich in aller Herrgottsfrühe vom Gesang einer Amsel geweckt. Erinnerungen stiegen hoch. Doch sie schmerzten nicht mehr. Oder nur noch ganz wenig. Ich lauschte dem Gesang wieder gerne.
Der extrem warme Mai machte seinem Namen als Wonnemonat alle Ehre, mit duftend blühenden Apfelbäumen, betörendem Flieder und purer Lebenslust allerorten. Zeit für Verliebte. Damit hatte ich nichts zu tun. Meiner Stimmung entsprachen eher die unaufdringlichen Tränenden Herzen im Vorgarten.
Zum ersten Mal im Leben sehnte ich das Ende des Frühlings herbei. Besonders die penetrant sangesfreudigen Amseln verwünschte ich. Sicher zwitscherten auch andere Vögel im Morgenchor, aber Amseln übertönten alle.
Mitte des Jahres verstummten sie allmählich. Endlich. Währenddessen versuchte ich mich vorsichtig in die Welt zurück zu tasten. Ein langer Weg lag vor mir.
Heute wurde ich in aller Herrgottsfrühe vom Gesang einer Amsel geweckt. Erinnerungen stiegen hoch. Doch sie schmerzten nicht mehr. Oder nur noch ganz wenig. Ich lauschte dem Gesang wieder gerne.