... in meinem Herzen.

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Senerva

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... in meinem Herzen

... in meinem Herzen. - © Janine Greis, 16.01.2004

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie wir uns kennen gelernt haben.

Es war, sozusagen, ein Treffen unter Freunden. Nur, dass wir eben keine Freunde gewesen sind. Meine Freundin, die, die Dich so sehr liebte, hatte mich mit dorthin gezogen. Bin ich wirklich nur deshalb mitgegangen? Nein. Er war dort. Er, der gesagt hatte, dass er sich in mich verliebt hätte.

Wir sahen uns und doch sahen wir nichts. Wir hatten immer einen anderen im Kopf. Du, da Du der, sagen wir, heimliche Freund meiner Freundin gewesen bist, und ich, jene, die eigentlich die Liebe so greifbar nah hatte … und sie nicht sehen wollte.

Wir verloren uns aus den Augen. Das Einzigste, was uns wohl in der langen Zeit der nicht wissenden Sehnsucht geblieben ist, war, der Gedanke an jemanden, der dort draußen existierte. Der einfach da war … und da war der feuchte Händedruck, den Du, und somit auch ich, noch immer auf der Hand spürten.

Dann, als keiner von uns beiden geglaubt hätte, dass wir jemals wieder nur ein Wort miteinander sprechen, geschah das, wovor wir uns beide fürchteten: die beste Freundin, die ein Band das Haltes für uns beide bildete, war verschwunden. Wirklich verschwunden? Es war vorhersehbar. Wir wussten es. Wir haben nichts dagegen getan.

Wir kamen uns näher – zu nahe! Keiner von uns beiden wollte das. Oder vielleicht doch? Die Ungewissheit folgte, biss sich in unseren Gedanken fest. Wir wurden Freunde. Richtige Freunde. Stundenlang konnten wir reden, stundenlang telefonieren, ohne, das das Gefühl nährreichen Boden ins uns fand, dass wir alleine waren. Doch das waren wir. Wir wussten es beide.

Die Tage kamen, die Tage gingen. Ich sagte Termine wegen Dir ab, wartete, dass Du mich endlich anriefest – nichts geschah. Rein gar nichts. SMS meinerseits folgten – von Dir kam nichts. Keine Antwort, kein Anruf.

Was wolltest Du damit nur bezwecken?

Das Gefühl der Angst keimte in mir auf. Angst vor Gefühlen, die ich nicht mehr lange verbergen konnte. Doch … Du hast den ersten Schritt getan. Du wusstest, dass etwas nicht stimmen musste, und das nur Du der Grund dafür sein konntest.

Ein halbes Jahr. Ein halbes Jahr der Ungewissheit, der angst und der Täuschung. Zu spät entstanden die Gefühle, zu spät wussten wir, was mit uns los war.

Es traf mich wie ein schlimmer Schicksalsschlag. Ein Wendepunkt in meinem Leben … und in Deinem. Du bist fort gegangen. Nur eine Nachricht hast Du mir hinterlassen. Ein langer Brief, in dem am Ende stand:

„Bitte, schenke meinen Worten nur noch einmal Deinen Glauben … selbst, wenn ich sage: Ich liebe Dich.“

Ich befand mich, von diesem Zeitpunkt an, vor einer tiefen Schlucht. Ich wagte es nicht, sie zu überspringen. Dachte ich wirklich, ich könnte Dich, durch diesen einfachen Sprung, vergessen? Ja. So war es. Und so ist es heute noch.

Ich habe ein Denkmal für Dich gesetzt. Es ist dort, wo es immer bleiben wird: in meinem Herzen.
 

Nordlicht

Mitglied
Eine bittersüße Geschichte von unerfüllter Liebe, nett geschrieben, aber an der einen oder anderen Stelle etwas "holprig" zu lesen. Das Denkmal hast Du auf jeden Fall gesetzt.
Gruß
Gudrun
 

Senerva

Mitglied
Danke.

Erst einmal danke für Deine Kritik :)

Ja, als ich sie ein weiteres Mal gelesen habe, ist es mir selbst aufgefallen - also, dass sie an manchen Stellen ein wenig holprig ist.
Ich denke, dass ich sie bald einmal überarbeiten werde. Vielleicht lasse ich sie auch so - schließlich ist es mein "Denkmal" für jene Dinge, die ich in der Vergangenheit erlebt habe. ;)
 



 
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