„Guten Tag, Philosophie mein Name.“

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Kojiro

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„Guten Tag, Philosophie mein Name.“

Es war am 22.10.79. Es war ein dunkler Tag. An diesem Tag traf ich ihn.
Der Himmel war grau, ganz in Harmonie mit dem toten grau der Stadt. Der Regen peitschte mich durch Häuserschluchten und engen Gassen. Die Bewohner zerstreuten sich in den Straßen wie aufgebrachte Tiere - begierig darauf ein warmes Nest in einen der umliegenden Kaufhäusern, aus denen vertrautes Licht schien, zu finden, hechteten sie in alle Richtungen. Dann und wann sollte eine greller Blitz die Dunkelheit zerreißen – ebenso wie die unscheinbare Geräuschkulisse, welche sich aus den hektischen Rufen der Menschen und dem unaufhörlichen Plätschern des Regens zusammensetzte, mit einem lauten Krachen zerrissen werden sollte. Das Geschehen spiegelte sich in Pfützen bedrohlich wider: schemenhafte Gestalten, schwarz gekleidet und mit einem Regenschirm bewaffnet, huschen hier und da hin, bis sie sich im ewigen Dschungel der Stadt und der Menschen verlieren.
Ich war voll bei der Arbeit. Bei der schlimmsten Arbeit, die man sich an einem derartigen Tag vorstellen konnte: Zeitungen austragen.
Mit fünftausend Zeitungen, einem Liter Bier und fünf Zigaretten gewappnet, versuchte ich mich dem Übel zu stellen.
Ich bringe Zeitungen von Haus zu Haus, nur um hinterher zu sehen, wie die Empfänger ihre Zeitungen respektlos in den Müll werfen und mir gleich noch ein „Wirf hier ja nie wieder etwas ein!“ hinterher brüllen. Bei solchen Momenten schiebe ich mir die Baseball-Cap tiefer ins Gesicht und gehe schweigend von dannen – der Arbeitgeber hat mir oft genug gesagt, dass ich ja keine Widerworte geben darf, denn der ‚Kunde’ ist nicht König, sondern Gott.
An diesem Tag ging ich von einem angenehmen Arbeitsablauf aus, da die Einwohner lieber in ihren beheizten Räumen vor der Glotze verweilten, anstatt einem kleinen Zeitungsboten die Hölle heiß zu machen.
Allerdings sah es der Chaosgott anders. Es sollte nämlich nicht ganz reibungslos verlaufen.
Denn ich bemerkte schon nach geraumer Zeit, dass mir ein Mensch folgte. Er war in einem schwarzen Mantel gekleidet, trug eine dunkle Hose mit tief-schwarzen Schuhen, und hatte einen nussbraunen Hut tief ins Gesicht gezogen. Er ging aufrecht, fast hochnäsig – so weit man dies überhaupt erkennen konnte. Seine Schritte hallten bedrohlich in den Straßen wider. Zunächst wusste ich nicht, was ich tun sollte, dann entschloss ich mich einfach stehen zu bleiben, um zu warten, bis er an mir vorbeiging. Der Herr ging immer noch auf mich zu.
Sonderbar war, dass – trotz des ganzen Sturms – sein Hut nicht davonflog und seine Kleider sich scheinbar nach anderen Gesetzen als die des Windes sich verformten. Ebenso war verwunderlich, dass sein Schatten immer die gleiche Form behielt, obwohl in der Umgebung viele Lichter gelegen waren, die diesen in andere Richtungen hätten werfen müssen.
Es schien als hätten die Gesetze der Natur ihn nicht mit einberechnet, so dass er sich einfach eigene erschaffen hatte. Diese Erklärung klingt lächerlich, allerdings erschien sie mir zu diesem Zeitpunkt durchaus plausibel.
Er ging also weiter auf mich zu, bis er sich mir auf zwei Schritte Abstand genähert hatte; er blieb abrupt stehen, und schaute mich an. Eine etwa zwei Meter hohe Gestalt baute sich vor mir auf. Breite Schultern, kräftige Arme.
Obwohl ich nahe bei ihm befindlich war, konnte ich immer noch keine genaueren Details seines Gesichtes ausmachen – es schien durch den Schatten, den die Mütze warf, total verfinstert. Ich habe keine Ahnung mehr, wie lange wir so verharrten.
Mir kam es damals sehr lange vor.
Meine Zeitungen im Anschlag, stand ich ungläubig vor diesem Menschen.
Plötzlich zerbrach er die scheinbare Starre, in dem sich sein Körper befand, indem er mit der einen Hand in die Innentasche seines Mantels griff.
Ich fühlte mich sofort an diese berühmten Gangsterfilme erinnert, wo aus den Innentaschen von dunklen Mäntel, die wiederum von dunklen Gestalten getragen wurden – nicht zu vergessen der Filzhut –, eine Hand diesen obligatorischen schwarzen Revolver zum Vorschein treten ließ, um das Gehirn des Gegenübers wegzublasen.
Fast aus Reflex hörte ich mich selber schreien. Jetzt sollte sich herausstellen, ob Hollywood immer Recht hatte…
…Zu meinem Glück hat Hollywood in diesem Fall nicht Recht gehabt, obwohl mich diese Industrie mehr geprägt hat als meine eigenen Eltern.
Die schwarze Gestalt holte ein beschriebenes Blatt aus der Innentasche heraus und hielt es mir vor die Nase. Die Frage „Sind sie an einem philosophischen Gespräch interessiert?“ starrte mir entgegen. Es war eine Handschrift in königsblau. Ich kannte diese Farbe nur zu gut aus der Schule – ich schreibe immer in dieser Farbe.
Philosophisch? Was war ein philosophisches Gespräch?
Als ich merkte, dass ich komplett durchnässt war und der eisige Wind sich langsam durch meine Kleidung biss, nickte ich knapp den Kopf – zum Trotze meiner Unkundigkeit -, denn ich wollte dies schnell hinter mich bringen.
Die Gestalt, die zuvor noch so ernst und tot aussah, schmiss das Blatt weg, welches – zu meiner Verwunderung – nicht vom Wind davongetragen wurde, sondern auf dem steinigen Grund regungslos verharrte , die Schatten auf seinem Gesicht verflogen, so dass ein breites Lächeln auf seiner Fassade auszumachen war, und einer seiner großen Hände kam mir aus dem tiefen Schwarz des Mantels entgegengeschnellt.
„Guten Tag, Philosophie mein Name!“, er lächelte und hielt mir die Hand erwartungsvoll zum Händedruck hin. Sein Gesicht strahlte und man konnte meinen, dass er die dunkle Umgebung erhellte.
Im Hintergrund wehten tote Blätter im Wind.
Ich gab ihm meine Hand. Sichtlich drückten wir uns kräftig die Hände, allerdings konnte ich keine Berührungen mit seiner Haut spüren – vielleicht war es ja auch nur Einbildung.
„Hören sie Sir, aber…“, ich wollte den Satz zum Ende bringen, als er mich plötzlich unterbrach: „Ja, ja, Entschuldigung, ich habe keine Zeit für Sie, bla, bla, was bringt uns Philosophie heute schon noch? Bezahlt Philosophie meine Finanzen? Bla, bla, ich habe besseres zu tun, als mich mit Verrückten abzugeben wie zum Beispiel Reden ohne zu denken, bla, bla!“, er verzog seine Miene zu einer Grimasse, versuchte scheinbar andere Leute mit einer hohen Stimme zu imitieren, dann beäugte er mich und erkannte die Verwirrung, die meine Züge zeichneten. Dann setzte er fort: „Ohhh jaaa, so war das bestimmt nicht von Ihnen gemeint, genau, genau, eigentlich finden sie Philosophie schön, haben nur leider keine Zeit, denn zu Hause warten ja die Kinder, die noch Fernseh schauen müssen, und der Mann, der auf sein Essen wartet, das er sich nicht selber kochen kann, oder es sind die Termine, die man sich selber gemacht hat, aber aufs höchste hasst, genau , genau…“
Ich erkannte zum ersten Mal Details in seinem Gesicht. Es war gefurcht von tiefen Falten, mit zwei dunklen Augen bestückt, die von einem scharfen Verstand zeugten, eine verhältnismäßig kleine Nase und einen stoppeligen Bart. Der Mund schien von dem einen Ohr zum Anderen zu verlaufen, wie Cartoon-Figuren ihn haben, wenn sie lachen. Das breite Grinsen stand im hässlichen Kontrast mit den eingeengten, misstrauischen Augen.
Ich schüttelte den Kopf: „Nein, nein, sie verstehen mich falsch! Ich hab doch noch gar nichts gesagt – erzählen Sie mir erstmal, was Philosophie heißt!“
Herr Philosophie zündete sich eine Zigarette ein. Faltete seine Hände hinter dem Rücken, streckte die Brust heraus, hustete knapp. „Philosophie heißt Einsicht gewinnen ins Aussichtslose.“, sagte er, musterte mich scharf.
Diese Definition sollte mich nun noch mehr verwirren als Herr Philosophie es ohnehin schon getan hatte. Kopf schüttelnd kehrte ich ihm den Rücken zu und ging wieder der Arbeit nach.
Der Regen trommelte laut gegen Scheiben der umliegenden Gebäude.
„Der Versuch, beschäftigt zu wirken, wenn man es nicht ist, ist die schwerste Aufgabe von allen!“, rief er mir hinterher und setzte seine Verfolgung im Schritttempo fort.
Es donnerte.
Er redete weiter: „Ist es nicht komisch?“, ein Lachen schwoll an, „Leute verspotten die Philosophie, obwohl sie in dem Moment, wo sie sich über diese lustig machen, wahrlich philosophieren! Ha ha ha! Wissen Sie, Leute glauben oft, ich sei verrückt. Dabei bin ich das gar nicht, ich zeige den Menschen nur ihre Seele, indem ich dies hier tue. Denn ich bin verrückt! Ha ha ha! Da führen diese Amis im Irak unbegründet Krieg – wahrscheinlich wollen sie ihr Wissen in Geographie erweitern ha ha ha -, da ziehen Leute das Abbild der Wirklichkeit der Wirklichkeit vor, indem sie sich vor diese Kästen setzen, da gibt es Leute, die nichts besseres zu tun haben als sich selber zu schaden, indem sie sich ihre Lunge teeren“, an dieser Stelle erstarrte er und schaute auf seine Zigarette, schnipste sie weg, dann fuhr er fort: „da gibt es Menschen, die Dinge tun, nur weil alle anderen es auch tun, da gibt es Menschen, die erschießen aus Spaß Tiere im Wald oder erschießen virtuelle Menschen, um sich später damit zu rühmen! Ha ha ha! Ist das nicht lustig? Und ich bin verrückt? Ha ha ha! Und da gibt es diese wunderbaren Spielhallen, in denen Leute reingehen, um Geld zu verschenken, während in dritten Welt Länder die Kinder verhungern, da gibt es wirklich Menschen, die in den Himmel fliegen gehen! Sie sind verrückt! Sie denken, sie seien Götter! Ha ha ha!“
„Hören Sie zu!“, ich drehte mich nochmals um, „ich habe nichts mit Philosophie oder so einem Scheiß zu tun, ich will nur meine Arbeit machen. So Philosophen kommen sich wohl besonders schlau vor, aber ich habe zu arbeiten. Anders als Sie muss ich mein Brot schwer verdienen!“
Der Kopf des Herren neigte sich leicht schief, er grinste noch immer breit, seine Augen bohrten.
Der Regen ohrfeigte mich.
„Wenn ich die Welt ansehe, freue ich mich, dass ich keine Kinder habe…“, flüsterte Philosophie leise, mehr zu sich selbst als zu mir.
Ich schnitt eine Grimasse, wandte ihm ein weiteres Mal den Rücken zu und verteilte weiter meine Zeitungen. Als ich mich kurze Zeit später umdrehte, war der Herr mit dem fürchterlichen Dauergrinsen verschwunden.
Am nächsten Tag sollte eine Leiche am Ufer eines Flusses geborgen werden. Der Tote hieß Robert D., in Stadt und Umgebung auch bekannt als Herr Philosophie. In der Innentasche seines zerrissenen Mantels fand man einen durchweichten Zettel mit der verschmierten Aufschrift „Nicht-Denken ist die einfachste Philosophie“. Rechts daneben stand ein Datum: 21.10.79.
 

SvenKratt

Mitglied
Hallo Kojiro,

ich bin begeistert. Wirklich begeistert. Deine Geschichte ist super geschrieben, man kann die Atmosphäre beinahe selbst spüren. Das Thema ist gut gewählt und teils stimme ich Herrn Philosophie zu, teils widerspreche ich ihm. Und wenn ich jetzt genauer ausführen würde, warum, dann verfalle ich selbst ins Philosophieren und das kann lange dauern :).
Auch der Schluss ist in sich stimmig. Aber da stellt sich mir die Frage (jetzt fang ich doch mit Philosophieren an), ob nicht Denken eine Philosophie ist? Es heißt ja nicht umsonst "selig sind die geistig Armen" und in dieser Welt gibt es schon so viele von denen. Aber Philosophie verbinde ich eigentlich mit denken. Kann man philosophieren, ohne zu denken? Ich glaube nicht. Aber genau das macht ja den Widerspruch aus, nicht wahr? Jedenfalls war es mir eine Freude, deine Geschichte zu lesen und ich hoffe, noch mehr von dir zu lesen.

freundlich grüßend,

Sven
 

Kojiro

Mitglied
Hallo Sven!

Vielen Dank für Deine weitesgehend positive Resonanz.

Den Spruch, den uns der "Herr Philosophie" hinterlassen hat, scheint tatsächlich paradox zu sein. Jeder sollte diesen Spruch allerdings eigens interpretieren, das ist immerhin das spannende an diesen Dingen.

Aber ich möchte Dir meine Interpretation davon liefern:
Ein Angestellter in einer riesigen Bibliothek bei Tokio hatte mich einst darauf angesprochen, dass ich verrückt sei. Ich verstand nicht sofort.
Zu diesem Zeitpunkt gab ich mich ganz philosophischen Arbeiten hin - als dieser mich ansprach, ackerte ich gerade Kant durch.
Hinterher nahm ich mir lateinische Bände von Descartés unter die Arme, stolzierte gerade Richtung Ausgang, als mich der Angestellte nochmals ansprach (er ist mir wohl hinterher gerannt). Er drückte mir mit einem Lächeln auf seinem (spitzbübigen) Gesicht eine Lektüre in die Hand - das Buch hieß "Nicht Denken ist die beste Philosophie".
Ich nahm das Buch dankend an und ging nach Hause, begierig darauf dieses 'mysteriöse' Buch zu verschlingen.
Wie sich herausstellen sollte, handelte das Buch von den Samurai. Leider bin ich nicht imstande, ein ganzes Resume abzugeben, allerdings war die Kernaussage dieses Werkes folgende: Hör auf Dein Inneres, verlasse Dich auf Deine Gefühle - dann wird nichts schiefgehen. Getreu dem Motto: "Vernunft ist nichts - Gefühl ist alles!". Ich fühlte mich allerdings auch an den Film StarWars erinnert, wo Luke von Kenobi angewiesen wird der "Force" (ich weiß nicht, wie die deutsche Übersetzung dieses Begriffes lautet) zu vertrauen. In dem Buch der Samurai wird etwas ähnliches wie die "Force" angesprochen, der man sich hingeben soll.

Ich grübelte darüber lange nach und kam zu dem Schluss, dass dieses Vertrauen auf das Gefühl wahrlich eine Philosophie für sich ist - Dinge lassen sich dadurch nämlich zwar einfach, aber trotzdem erklären. Und das Ziel der Philosophie ist es doch eigentlich Sachen zu erörtern, oder? Eben dies geht auch mit Gefühl.

Ich wandelte den Spruch "Nicht-Denken ist die beste Philosophie" also in den Spruch "Nicht-Denken ist die einfachste Philosophie" um. Denn meiner Meinung nach, ist es nicht die beste Philosophie.
Ich schmunezlte. Schließlich wusste ich jetzt, warum ich scheinbar verrückt sei: Der Angestellte meinte wohl, dass ich auf einem Umweg - nämlich über den Verstand - philosophiere und nicht - viel einfacher - mit dem Gefühl.

Im Zusammenhang mit dem Tod von Robert D. bekommt dieses Nicht-Denken-Prinzip natürlich einen kleinen Hauch von schwarzen Humor :)

Beste Grüße!
 

knychen

Mitglied
nicht ganz der gleichen meinung

hallo kojiro,
über philosophie möchte ich jetzt nicht streiten- gilt wahrscheinlich nicht als textarbeit- aber in einem anderen thread habe ich gelesen, du möchtest dein deutsch verbessern.
hier also ein paar formulierungen aus deiner geschichte, die ich nicht stimmig finde.
du springst zwischen den zeitformen, das irritiert.
[red]Das Geschehen spiegelte sich in Pfützen bedrohlich wider: schemenhafte Gestalten, schwarz gekleidet und mit einem Regenschirm bewaffnet, huschen hier und da hin, bis sie sich im ewigen Dschungel der Stadt und der Menschen verlieren.[/red] huschten hier und da hin oder hier und da hin huschend, verloren
[red]Denn ich bemerkte schon nach geraumer Zeit, dass mir ein Mensch folgte.[/red] "schon" weist auf eine zeitspanne hin, die sich unerwartet verkürzt hat, während "geraum"
auf eine unbestimmte lange zeit schließen läßt
[red]hatte einen nussbraunen Hut tief ins Gesicht [/red]
[red]es schien durch den Schatten, den die Mütze warf, total verfinstert. [/red] hut oder mütze ist ein gewaltiger unterschied. deine etwas weiter oben erwähnte "baseball-cab" ist auch unglücklich gewählt. im normalen sprachgebrauch wird "baseballmütze" oder "basecab" genutzt. jedenfalls im berliner raum, falls gerade jemand entrüstet aufstöhnt.
[red]Fast aus Reflex hörte ich mich selber schreien.[/red]
ein reflex ist eine unwillkürliche handlung. also eine handlung, die nicht der wahl deines willens unterliegt (un-die verneinung, will- der wille und kürlich- von küren, wählen). also schreist du entweder reflexartig, dann bleibt das "fast" weg oder du schweigst, weil du den reflex mit deinem "fast" unterdrückt hast. und wenn du dich schreien hörst und bestehst dabei auf eine dopplung, dann würde "mich selbst" besser klingen als "mich selber".
[blue]Es war eine Handschrift in königsblau. Ich kannte diese Farbe nur zu gut aus der Schule – ich schreibe immer in dieser Farbe. [/blue] diesen satz stilvoll in königsblau.
es ist dunkel, regnet, blitzt, das licht der laternen ist entweder neonhell oder verschwiemelt gelblich. und du willst mir weismachen, du erkennst bei dieser beleuchtung eine farbnuance wie königsblau? bis die augen den weißabgleich realisieren, haben sich die äußeren voraussetzungen, sprich lampenkonstellationen, schon wieder geändert. ist ja schließlich 'ne großstadt mit verkehr und werbung undundund. und dann wäre wohl auch "mit dieser farbe" besser als "in dieser farbe".

da sind noch so viele solcher kleinen widersprüche, jeder nicht sehr wichtig für sich allein, aber doch das gesamtbild der story beeinträchtigend. dein oft verwendetes "es sollte" wird für eine geschichte, die in der vergangenheit erzählt wird, ganz schön überstrapaziert.
vielleicht einfach mal laut lesen, da bekommt man unstimmigkeiten gut mit.
kommasetzung überprüfen und auch solch kleine schusseligkeiten ausmerzen wie [red]dann beäugte er mich und erkannte die Verwirrung, die meine Züge zeichneten.[/red]
und zum schluß doch noch was zum thema.
kommt mir vor wie kurz nach dem lesen von "sofie's welt" geschrieben. ein wenig unausgegoren. als ob die geschriebenen worte noch nicht ganz das ausdrücken, was man sagen wollte. halt noch junger wein. und zum philosophieren passt eben besser alter wein.
gruß aus berlin von knychen
 

Kojiro

Mitglied
Hi knychen!

Vielen Dank für die Kritik, sie hat mir wirklich geholfen.

Allerdings versteh ich nicht den letzten Punkt... Warum ist der Satz "dann beäugte er mich und erkannte die Verwirrung, die meine Züge zeichneten." 'schusselig' (ich kenne dieses Wort auch nicht, scheint aber negativ zu sein)?

Und das mit der Baseball-cap: Wenn Du schon den normalen Sprachgebrauch ansprichst, dann sei zu erwähnen, dass in meinem Heimatland durchaus das Wort Baseball-Cap verwendet wird - bei mir gehört es also zum normalen Sprachgebrauch.
Und an der Stelle sei nochmals zu betonen, dass Deutsch nicht meine Muttersprache ist.

Ich werde versuchen in der nächsten Geschichte weniger Fehler zu begehen :)

Beste Grüße
 

knychen

Mitglied
"erkannte die verwirrung, die meine züge zeichnete" nicht "zeichneten". schusselig meint fehler, die auf unkonzentriertheit zurück zu führen sind.
"[red]die scheinbare Starre, in dem sich sein Körper [/red]" und
"[red]und einer seiner großen Hände [/red]" solche sachen meine ich.
gruß knychen
 



 
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