M
margot
Gast
ein ehemaliger chef von mir sagte immer
„der teufel ist ein eichhörnchen“
das war einer seiner beliebtesten
wahlsprüche
ich mochte ihn
meinen chef
er war im höchsten grade unkompliziert
und ich führte ein wunderbares leben
unter seiner regie
am liebsten fuhr ich mit dem geschäftsauto
die baubuden unserer monteure ab
um die stunden- und materialzettel
einzusammeln
mit dem obermonteur trank ich noch
gemütlich ein bierchen
herrjeh
das waren zeiten
als ich später bei ihm zwischen meinen
altenpflegejobs zusätzlich als aushilfe
arbeitete
fragte er mich, was ich mir als stundenlohn
vorstelle
naja, und er bezahlte mir, was ich mir vorstellte
ich hatte das gefühl, dass er mich mochte
einmal erwischte ich ihn mit der schnapspulle
die er sogleich hinterm schreibtisch
versteckte
ich mochte ihn auch
wir hatten eine lockere vereinbarung miteinander
es hätte prima weiterlaufen können
aber
ich war zunehmend morgens verpeilt
von meinen kneipenexzessen
dass ich immer öfter absagte
heute erinnere ich mich zurück an diese zeit
zumal sein büro gerade ein paar straßen weiter ist
wenn ich vorbeiradle, denke ich,
ob das zeichenbrett und mein schreibtisch
noch wie vor 15 jahren im souterrain
stehen
ich hätte telefondienst, während mein chef
mit seiner sekretärin auf tour ist
ich säße gelangweilt rum und würde
die aufdringlichen anrufer abwimmeln
und ansonsten schrieb ich gedichte
für 20 mark die stunde
„der teufel ist ein eichhörnchen“
das war einer seiner beliebtesten
wahlsprüche
ich mochte ihn
meinen chef
er war im höchsten grade unkompliziert
und ich führte ein wunderbares leben
unter seiner regie
am liebsten fuhr ich mit dem geschäftsauto
die baubuden unserer monteure ab
um die stunden- und materialzettel
einzusammeln
mit dem obermonteur trank ich noch
gemütlich ein bierchen
herrjeh
das waren zeiten
als ich später bei ihm zwischen meinen
altenpflegejobs zusätzlich als aushilfe
arbeitete
fragte er mich, was ich mir als stundenlohn
vorstelle
naja, und er bezahlte mir, was ich mir vorstellte
ich hatte das gefühl, dass er mich mochte
einmal erwischte ich ihn mit der schnapspulle
die er sogleich hinterm schreibtisch
versteckte
ich mochte ihn auch
wir hatten eine lockere vereinbarung miteinander
es hätte prima weiterlaufen können
aber
ich war zunehmend morgens verpeilt
von meinen kneipenexzessen
dass ich immer öfter absagte
heute erinnere ich mich zurück an diese zeit
zumal sein büro gerade ein paar straßen weiter ist
wenn ich vorbeiradle, denke ich,
ob das zeichenbrett und mein schreibtisch
noch wie vor 15 jahren im souterrain
stehen
ich hätte telefondienst, während mein chef
mit seiner sekretärin auf tour ist
ich säße gelangweilt rum und würde
die aufdringlichen anrufer abwimmeln
und ansonsten schrieb ich gedichte
für 20 mark die stunde