Hallo Ihr beiden,
Danke für Euer Interesse! Die zweite Strophe kann man in der Tat unter dem Aspekt des Neides sehen. So meinte ich sie zwar nicht, aber es ist ja immer spannend, durch die Leser zu erfahren, was alles in einem Text drin ist außer der eigenen Intention.
Meine Absicht war aber, eine andre Haltung zu verbildlichen. Wenn es das saftige Grün nur immer für die anderen gibt, dann kann das ein Zeichen des Neides sein, aber auch ein sich selbst nicht schätzen. Das Saftige Grün ist für die anderen, weil man es nicht wert ist, konditioniert auf eine lieblose Selbstverurteilung.
Mir sind die ersten drei Zeilen spontan eingefallen in einer Situation, in der ich bemerkte, wie nahezu automatisch ich beständig bewerte. Meine Gedanklen, Aktionen, Absichten, aber auch die aller anderen, mit denen ich konfrontiert werde. Dieses ständige Bewerten, Be- und Verurteilen (bin ich gut genug, schön genug, erfolgreich genug, ....ist ein anderer besser, schneller, klüger, ....) ist ein blöder Zwangsmechanismus., und als ich mich schon wieder dabei erwischte, musste ich unwillkürlich denken, dass kein Baum auf die Idee käme, zu fragen ob er schöner blüht als andere.
Hoffentlich ist es jetzt verständlicher! euch ein schönes Wochenende.