"Wirtschaftskrimi"

Kolbatz

Mitglied
"Entmündigt und geplündert"

Denk ich an Berlin in der Nacht dann bin ich um den Schlaf gebracht.

Leseprobe:

„Es standen 12 Kriminalbeamte vor unserer Gartentür. Sie legten mir nicht gerade unauffällig, einen Beschuss für eine Hausdurchsuchung vor. Den Beschluss hatte die Sparkasse veranlasst und hat gegen mich Anzeige wegen Erpressung gestellt. Mir wurde vorgeworfen, dass ich Drohbriefe verschickt haben soll in denen ich gefordert habe, dass alle Konten in den Stadtteilen Charlottenburg und Tiergarten von Soll auf Guthaben gesetzt werden.

Während die Beamten die Schränke nach verwertbarem Beweismaterial durchsuchten, saß ich im Morgenmantel mit Grippe einem Beamten gegenüber. Er verhörte mich, ich konnte ihn aber nur schwer folgen. Ich kann nicht sagen, ob ich wegen der Aufregung zitterte oder ob es Schüttelfrost war. Wahrscheinlich beides. Ich hatte das erste mal in meinem Leben mit der Kriminalpolizei zu tun und konnte meine Gedanken vor Aufregung nicht ordnen. Irgendwie befand ich mich in einer Scheinwelt die doch so real und gefährlich für mich sein sollte.

Mir war kalt und ich wollte mir eine Decke holen. Als ich aufstand um zum Schlafzimmer zugehen, sprang der Beamte hoch und griff dabei zu seiner Pistole. Sie bleiben hier sitzen bis die Durchsuchung zu Ende ist.! Ich fühlte mich viel zu schwach um hier gegen etwas zu erwidern und setzte mich.

Um überhaupt begreifen zu können was da geschah, habe ich den Beamten gefragt wie sie auf mich kommen. Hier stelle ich die Fragen und nicht Sie, antwortete er sehr barsch.

In dem Verhör herrschte ein beängstigender Ton den ich nicht gewohnt war und der Beamte hatte offensichtlich Freude daran, mich wie einen Schwerverbrecher zu behandeln.

Ich war Fassungslos und richtig begriffen was hier geschah habe ich jedenfalls nicht. Entsprechend unwirklich empfand ich auch seine Fragen und antwortete als wenn ich persönlich gar nicht gemeint war. Das hätte zwar für mich gefährlich werden können, aber ich konnte in meinem Zustand gar nicht anders. Ich weis nicht wie lange das so ging bis ich auf eine Frage hin bewusst reagierte und mich verteidigte. Hier wollte er wissen, wann ich einen Kredit bei der KfW gestellt habe. Ich fragte wer das ist und sagte, das ich keinen Kreditantrag gestellt habe.

Etwas ungläubig sah er mich an und gab mir zu verstehen, dass der Erpresser aber einen Antrag für einen Kredit bei der KfW gestellt haben muss und ich soll noch einmal genau überlegen. Nachdem ich ihm die Freude nicht machen konnte meinte er, dass ich dann auch nicht als der gesuchte Erpresser infrage kommen könnte.

Entsprechend lautete auch 14 Tage später ein Schreiben von der Staatsanwaltschaft und das Verfahren wurde gegen mich eingestellt.

Auch wenn ich hier freigesprochen wurde so besteht doch eine Akte in der Verbrecherkartei über mich und ich kann hiermit nur schwer umgehen. Für mich ist es nicht nachvollziehbar, dass die Sparkasse in ihrer Eigenschaft als immerhin staatliche Institution ohne Folgen Psychoterror betreiben kann. Diese Anzeige war gegen mich gezielt mit völlig haltlosen Anschuldigungen und passt in ihre Bankenwillkür aus der Vergangenheit.

Der ganze Vorgang blieb natürlich den Nachbarn nicht verborgen und um peinliche Fragen zu entgehen, sind wir nur noch abends auf die Strasse gegangen. Damit konnten wir aber nicht verhindern das sie unsere Kinder ausfragten. Ich bin mit der Situation nicht klar gekommen und auch meine Frau hat daran schwer getragen, so dass wir uns entschlossen haben aus unserem Eigenheim auszuziehen und nur noch die Produktionsstätte zu nutzen.

Im Gleichklang zu den immer leerer werdenden Räumen, viel mir der Umzug von Fuhre zu Fuhre schwerer. Erinnerungen wurden wach. Hier konnte ich meine Neugier in die Praxis umsetzen und habe z.B. weltweit die Erste Solaranlage gebaut mit der ich erfolgreich das Haus, das Brauchwasser und den Swimmingpool ganzjährig beheizen konnte. Durch die Anlage sparten wir bereits im ersten Jahr ca. DM 1.000,- Heizkosten und DM 800,-- Strom. Die Anlage läuft heute noch und steht den heute Industriell gefertigten um nichts nach.

Diverse Erfindungen bis zur Paten, bzw. sogar Serienreife erfolgten hier.

Hier wurde von mir das Weltweit erste Rettungsgerät (Produkt aus persönlichen Gründen nicht benannt) erfunden und bis zur Serienreife hergestellt und weltweit vertrieben.

Repräsentanten von Firmen und Medien aus allen Kontinenten gaben sich die Klinke und unterzeichneten langfristige Lieferverträge oder brachten Beiträge in ihre Zeitschriften.

Der Fernsehsender SAT 1 drehte bei uns zu hause eine Reportage und berichtete in den Nachrichten über meine Erfindung. Andere folgten.

Hier wurden unsere Kinder geboren und wie ein Film lauft vor mir ihr bisheriges Leben ab.

Aber was wird nun ?.......... Ist unsere Entscheidung richtig ?...... Wie machen wir es den Kindern klar ?...... Werden sie es verstehen ?....... Was ist mit ihren Freunden ?..... Finden sie in der neuen Wohnung schnell wieder Anschluss ?... Fragen über Fragen.

Es bedurfte tatsächlich in den darauffolgenden Wochen sehr viel Einfühlungsvermögen und Überredungskunst bis sie wenigstens die Umgebung akzeptierten. Meine Frau kam mit der neuen Situation überhaupt nicht klar. Sie zog sich immer mehr von mir zurück. Missachtung und Schuldzuweisungen wurden bei ihr die Regel. Meine Kindererziehung wurde von ihr in Frage gestellt und wo sie nur konnte unterlaufen. Sie versuchte die Kinder mir gegenüber zu entfremden.

Gemeinsame Gespräche wurden immer seltener. Wir gingen zur Kinder und Eheberatung. Der Therapeut sagte, ich kann im Augenblick meiner Frau einen goldenen Schlüssel auf dem Tablett bringen und sie würde es noch nicht einmal merken.

Eines Abends kam meine Frau in mein Schlafzimmer und teilte mir mit, das Sie ausziehen werde. Sie habe bereits eine Wohnung und nimmt den Philip mit, während der David bei mir bleiben soll.

Für mich brach in diesem Moment die Welt zusammen und ich dachte an die beiden Brüder die nun auseinandergerissen werden. Der Gedanke lies mich nicht los und dachte, wenn ich nicht da wäre müsste sie auch den David mitnehmen.

Mit ihrer Entscheidung waren für mich endgültig alle Lebenswerte zerstört. Ich war der Meinung, dass beide Kinder ihre Mutter dringender brauchen und mit meinem Ableben konnte ich wenigstes meiner Familie noch einmal etwas Gutes tun.

Desto mehr ich überlegte, stellte sich bei mir eine Depression ein, die mir bisher fremd war. Ich empfand beispiellose Trauer mit auswegloser Leere und dachte an meine Schlaftabletten im Nachttisch.

Ich wollte nicht einfach so weggehen und habe für jedes Kind auf meinem Nachttisch einen Abschiedsbrief gelegt, in dem ich darum bat zusammenzuhalten und ihre Mutter auch in schlechten Zeiten zur Seite zu stehen. Ich teilte mein restliches Geld von jeweils DM 1.000,- auf und verschloss die Umschläge.

Nachdem alle schliefen saß ich auf der Bettkante mit ca. 70 Vallium in der Hand. Mir war zum heulen.........

Angst überkam mich. Angst dass ich vielleicht die Tabletten nicht drinnen behalte und wieder ausbreche. Und Angst davor, das vielleicht doch noch jemand hereinkommt und mich zu früh findet. Ich wartete vorsichtshalber bis Mitternacht und habe alle Tabletten mit viel Wasser heruntergeschluckt.

Am nächsten Tag als mein Sohn David von der Schule kam, fand er mich und rief einen Krankenwagen.

Nach 14 Tagen kam ich aus dem Krankenhaus und der ganze Schlamassel hatte mich wieder.

Die Sparkasse lies immer noch keine Ruhe und die weitere Folge meiner Anzeige war, dass sie auf Antrag beim Amtsgericht, mein Eigenheim unter Zwangsverwaltung stellen lies und ich somit keinen Zugang zu meiner Arbeitsstätte in meinem Eigenheim mehr hatte.

Damit konnte ich meine Lieferaufträge nicht mehr erfüllen und musste zwangsläufig auch vorerst meinen Traum begraben, mit meinem Gerät Kinderleben retten zu können.

Eines Tages rief mich unsere Nachbarin an. Sie teilte mir mit, dass sich auf dem Grundstück nachts fremde Leute herumtreiben und ich soll doch einmal nachsehen.

Erst wollte ich nicht und habe den Zwangsverwalter benachrichtigt. Er war nicht erreichbar und seine Sekretärin fühlte sich nicht kompetent, so dass ich selbst hinfahren musste um nach dem Rechten zu sehen.

Es bot sich für mich ein Bild des Grauens. Das Haus und der Garten waren total heruntergekommen. Die hintere Eingangstür stand offen und die für die Sparkasse eingelagerte "Raumsicherung Ware" war bis auf einzelne Geräte weg. Ich rief daraufhin die 110 an und die Polizeibeamten haben den Diebstahl aufgenommen.

Nachdem ich die Anzeige wegen Diebstahls gestellt habe, erhalte ich von der Sparkasse ein Schreiben, in dem sie meine Anzeige bestätigt und die Ware (Warenwert DM 430.000,--) erstmals frei gibt.

Im Ergebnis, konnte oder sollte nicht geklärt werden wo die Ware geblieben ist, denn die Kripo hat die Fahndung nach und gewöhnlich kurzer Zeit eingestellt. Für mich besteht auch heute noch kein Zweifel daran, dass die Bank das Haus selbst frei räumen ließ.

Hierfür sprach auch die Tatsache, dass am selben Tag, also am 17. März 1997 das Haus versteigert wurde und so dem neuen Eigentümer eine freigeräumte Immobilie übergeben werden konnte.

Die Sparkasse hat die Immobilie für DM 360.000,-- an den neuen Eigentümer weggegeben, obwohl vom Amtsgericht ein Verkehrswert von DM 850.000,-- festgesetzt wurde.

Ich hatte rechtzeitig und weit bevor die Sparkasse an meine privat gegebenen Sicherheiten heran gegangen ist, auf Grund ihrer gesetzwidrigen Handlungen meine Bürgschaft widerrufen. Hierfür habe ich auch versucht unseren "Rechtsstaat" in Anspruch zu nehmen, jedoch ohne Erfolg.

Hätte ich bei Unterzeichnung meiner persönlichen Bürgschaft für die GmbH gewusst, dass die Sparkasse den wirtschaftlichen Erfolg der GmbH unmöglich machen wird, so wäre ich auf keinem Fall einen derartigen Vertrag eingegangen. Im bürgerlichem Gesetzbuch steht unter § 306 BGB "Ein auf eine unmögliche Leistung gerichteter Vertrag ist nichtig".

Ich habe hier bei den zuständigen Organen um Hilfe ersucht aber offensichtlich werden bei Staatsbanken, insbesondere wenn sie mit rund 21,6 MILLIARDEN EURO hoch verschuldet sind (siehe Berliner Bankenpleite), andere Maßstäbe gesetzt, so dass ich Rechtlos bin.

Mit mir stirb auch meine Familie.



Ich resignierte und hatte keine Kraft mehr.... Erinnerungen wurden wach.

Ich erinnere mich daran, dass meine Frau liebevoll unser Gerät als unser "Baby" bezeichnete und alle Banken vor und nach Vergabe der Kredite uns zu hause besuchten und prüften, ob meine Ehepartnerin auch hinter dem Vorhaben stand. Dieses hat meine Frau immer sehr überzeugend herübergebracht und die Wichtigkeit mit den Unfällen unserer beiden Kinder verknüpft. Ohne ihre 100%tige Einstellung zu dem Vorhaben hätte sich keine Bank darauf eingelassen und somit grundsätzlich auch keinen Kredit bewilligt.

Nachdem nun aber ihre Erwartungen nicht eintraten, und die Banken anklopften, zog sich meine Frau mehr und mehr unter div. Vorwänden von mir zurück. Hier hätte ich sie am dringendsten gebraucht und ihre erstmals offengelegte "geht mich nichts an Einstellung" dürfte auch mit dem Gebot ".....zusammenhalten in guten und schlechten Zeiten...." nichts gemein haben, so dass ich zufrieden bin, dass wir nicht kirchlich getraut sind.

Nur blöd, dass ich noch einer von der Alten Schule bin und in mir ein Beschützertrieb steckt dem ich nicht entgehen konnte. So bin ich z.B. zum Schutz meiner Familie als Alleinschuldner für unser gemeinsames Vorhaben, den Banken gegenüber aufgetreten und war trotz der schwierigen Lage immer darauf bedacht, dass wenigstens meine Frau mit unseren Kindern in den Urlaub fahren konnten, hierbei hat es unsere finanzielle Lage leider nicht erlaubt dass ich mitfahren konnte. Ich habe nie an mich gedacht und glaube, dass ich zu jeder Zeit ein fürsorglicher Ehemann und Vater war. Ich habe meiner Familie ein schönes Zuhause gegeben und unsere Kinder konnten fern ab vom Straßenlärm mitten in der Natur aufwachsen.

Doch was war geschehen: Meine Frau hat sich von mir scheiden lassen und hat heute jemand anderen. Die Kinder wurden auseinandergerissen und sehen sich nur noch selten.

Medien berichten weiter über Unfälle mit kleinen Kindern und ich kann nicht helfen. Es schmerzt. Es schmerzt sehr, aber ich kann nichts dagegen tun. Ich fühle mich selbst ausgelaugt und hohl und habe mich völlig von anderen zurückgezogen. Kopfschmerzen sind die Regel geworden. 6 bis 10 Schmerztabletten am Tag sind keine Seltenheit. Ich habe Angst. Angst zum Briefkasten zu gehen und Angst wenn es an der Wohnungstür klingelt.

Wie soll das weitergehen. David ist noch in der Ausbildung und kann nicht für sich selbst sorgen. Von seiner Mutter kann er nichts erwarten, sie hat noch nie gefragt ob er auch genug zu essen hat. Meine Mutter tut ihr möglichstes aber wie lange noch.

Was ist mir geblieben ? Nichts ! Ich sehe auch kein Licht am Horizont. Der Kühlschrank ist leer und ich weis nicht wie ich meinen Sohn etwas zu essen geben soll. Der Lebensmut hat mich schon lange verlassen und ich halte mich nur noch mit hohen Dosen von Kopfschmerztabletten über Wasser . Mein Leben ist mir nichts mehr Wert und ich komme auf die Idee, meine Organe zu verkaufen. Mit dem folgenden Schreiben habe ich mich an Kliniken gewand:

>“Verkauf meiner Niere

Sehr geehrter Herr Professor,

eine meiner Nieren beabsichtige ich zu verkaufen und bitte Sie, mir mitzuteilen ob hier Interesse besteht.

Ich bin 57 Jahre alt und hatte bisher keine organische Erkrankung durch die eine Nierenschädigung hätte eingetreten sein könnte.
Mein Alkoholkonsum beschränkt sich auf ein Glas pro Jahr und Drogen habe ich bisher nie probiert.

Sollte Ihr Haus keine Verwendung haben, bitte ich um eine entsprechende Nachricht und ggf. weitere Empfehlungen.

Mit freundlichen Grüßen“<



Ich bekam keine Antwort, stattdessen häuften sich die Anfragen in meiner E-Mailbox nach meinem Gerät.

Es vergehen Tage, Monate.... und immer diese Unfallmeldungen. -Ich möchte schreien. Schreien hier ist ein Gerät das helfen kann. Aber ich kann ja gar nicht. Selbst wenn ich wieder anfangen könnte, würden die Banken sofort alles wegpfänden. Aussichtslos. Wenn ich eines Tages vor Gott treten muss und er mich fragt „was hast du aus deinem Leben gemacht ? was soll ich ihm antworten ?

http://de.geocities.com/leseproben/index.htm
 



 
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