15 (Kriminalnovelle) - 13. Verliebt

xavia

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13. Verliebt


Er ist schon fast fünzig, als ihm wieder ein Mädchen begegnet, in das er sich verlieben könnte. Sie ist wunderschön, selbstbewusst und jung, viel zu jung. Rutger stellt sich vor, mit ihr den Rest seines Lebens zu verbringen. Er will mit ihr die Welt bereisen, sie auf Händen tragen. Es sieht so aus, als hätte er eine dritte Chance bekommen, als sei ihm das Kind vom Vareler Bahnhof zum dritten Mal begegnet. Dieses Mal will er alles richtig machen.
[ 5]Sie waren segeln, haben am See zu Abend gegessen und nun fahren sie mit seinem weißen Mustang in die Stadt. Ihre Haare flattern im Wind, er fährt nicht allzu schnell, genießt ihren Anblick. Die Kleine will in die Disco. Ihm ist das recht, er hat immer noch Freude am Tanz und an der Musik. Der Sound wechselt mit den Jahren, aber der Spaß bleibt.
[ 5]Sie können die Musik schon hören, wollen gerade in die Nebenstraße einbiegen, in der die Disco liegt, als eine schwarz gekleidete Frau ihnen plötzlich in den Weg tritt. Sie muss schon eine Weile in dem Hauseingang gestanden und sie beobachtet haben, als sie die Straße heraufgekommen sind.
[ 5]»Du bist es! — Du wagst es, …« presst sie zornig hervor, ballt die Linke zur Faust. Ihre Rechte steckt in ihrer Tasche.
[ 5]»Entschuldigen Sie, das muss ein Missverständnis sein, ich kenne sie ja gar nicht«, versucht Rutger, sie zu beruhigen und schiebt seine junge Begleiterin hinter sich. Er befürchtet, dass das ein Überfall werden soll.
[ 5]Die Frau zieht ein Messer aus der Tasche und lässt es aufschnappen. Die Klinge blitzt drohend und sie steht kampfbereit, fixiert Rutger mit ihren intensiven Augen.
[ 5]»Das ist meine Ma!« ruft Sina, die zur Seite getreten ist, entsetzt aus.
[ 5]Für einen Moment ist die Frau unaufmerksam und Rutger greift blitzschnell nach ihrem Handgelenk, um an das Messer zu kommen. Er entwindet es ihr und sie springt sofort zurück, tritt nach seiner Hand mit dem Messer und schleudert es gegen die Hauswand. Es prallt ab und fliegt in den Rinnstein. Sie schnellt vor, um es aufzuheben und noch bevor er sich umdrehen kann, ist sie wieder bei ihm, springt ihn von hinten an und sticht ihm vorne in den Hals. Blut spritzt bis an die Hauswand. Sina schreit markerschütternd, Rutger sinkt zu Boden und liegt auf dem Bauch, die Frau kniet auf ihm und sticht und sticht, immer wieder, in seinen Rücken.
 

FrankK

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Hallo, Xavia
Ihm bleiben nur noch zwei Szenen, bevor er sein Leben aushaucht.

Erzählperspektive:
Wie im vorangegangenen Kapitel konstant „personal auktorial“, Bezugsperson weiterhin Rutger.

Figuren:
In der zweiten Szene stoßen Sina und Sinas Mutter (Petra) hinzu.

Sprache:
In der ersten Szene der angemessene, geraffte Berichts-Stil der sich langsam in einen guten Erzählstil verwandelt, dieser bleibt (vielleicht etwas zu stark verknappt) in der zweiten Szene bestehen.

Spannungsbogen:
Leichte Steigerung, ein möglicher Höhepunkt ...
Ich fasse meine Gedanken dazu am Ende noch einmal zusammen.

Szenendetails:
+ Szene 1: Eine neue Liebe
Rutger hat ein (viel zu) junges Mädchen kennen- und endlich lieben gelernt.

+ Szene 2: Konfrontation
Hier wird die Begegnung mit Sinas Mutter gezeigt, die Rutger erkennt.

Allgemeines:
Du fliegst förmlich über die Schlüsselszene.
Du erwähnst hier nirgends das Eingangsproblem:
Er (Nils) hat kein Problem damit, Blut zu sehen, aber [blue]in dieser regnerischen Nacht[/blue] stellt er sich vor, wie jemand in rasender Wut immer wieder auf einen Körper einsticht, der bereits am Boden liegt und sich nicht mehr rührt und ihm wird übel.


Erbsenzählerei:
Er ist schon fast [red]fünzig[/red], als ihm wieder ...
Korrektur: „fünfzig“

... und nun [blue]fahren sie mit seinem weißen Mustang[/blue] in die Stadt.
...
Sie können die Musik schon hören, wollen gerade [blue]in die Nebenstraße einbiegen[/blue], in der die Disco liegt, als eine schwarz gekleidete Frau ihnen [blue]plötzlich in den Weg tritt[/blue].
Uff – es fehlt (winzig) eine Randinfo, dass sie wohl zwischenzeitlich das Auto irgendwo geparkt haben. Petra wird sich wohl nicht dem fahrenden Wagen in den Weg stellen – und die Leiche wurde auf dem Bürgersteig gefunden.


Zusatzanmerkung:
Auf dem Weg zum Höhepunkt fehlt mir irgendwie die Steigerung im Spannungsbogen. Dem eigentlichen Höhepunkt schickst Du eine relativ lang gezogene Sequenz über Rutger voraus. Das – entschuldige den Ausdruck – regt eher ab statt auf.
Ich habe eine ganze Weile darüber gegrübelt, wie sich dies (vielleicht) ändern ließe ...

Meine Idee:
Eine Ergänzung von „III Sinas Mutter – 10. List“ um eine weitere Szene. Dort bewegt sich Petra (Sinas Mutter) auf die beiden zu, erkennt ihre Tochter am Gang, freut sich auf die Begegnung mit „Alf“, in Gedanken plant sie, an den beiden vorbei zu gehen, als Alf aufblickt (ihr entgegensieht, er war vorher in ein Gespräch mit Sina vertieft) erkennt Petra ihn. Fassungslos und völlig verwirrt bleibt sie vor den beiden stehen. Dann schreit sie ihn an: „Du! Adrian! Was willst Du von meiner Tochter?“
Alf haucht entsetzt: „Petra?“
Sina reagiert verwirrt: „Ma´?“
Petra weiß nicht mehr, wie das Messer in ihre Hand gelangt ist, wie es aufgeschnappt ist ...

Cliffhanger! Noch nicht die Todesszene vervollständigen.

Dann kann der komplette Abschnitt über Rutger kommen – fast als Metapher dafür, dass das ganze Leben im Moment des Todes an einem vorbeizieht.

Hier in der Schlussszene noch einmal die gerade beschriebene Sentenz, nur diesmal aus der Sicht Rutgers.

Obiges nur als Beispiel ... ich glaube, dieser Rahmen innerhalb der Geschichte könnte (im Zusammenspiel mit dem Cliffhanger) für etwas mehr Spannung sorgen.


Grüßend
Frank
 

xavia

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13. Verliebt

Er ist schon fast fünzig, als ihm wieder ein Mädchen begegnet, in das er sich verlieben könnte. Sie ist wunderschön, selbstbewusst und jung, viel zu jung. Rutger stellt sich vor, mit ihr den Rest seines Lebens zu verbringen. Er will mit ihr die Welt bereisen, sie auf Händen tragen. Es sieht so aus, als hätte er eine dritte Chance bekommen, als sei ihm das Kind vom Vareler Bahnhof zum dritten Mal begegnet. Dieses Mal will er alles richtig machen.

An diesem Tag sind sie segeln gewesen, haben am See zu Abend gegessen und nun fahren sie mit seinem weißen Mustang in die Stadt. Ihre Haare flattern im Wind, er fährt nicht allzu schnell, genießt ihren Anblick. Die Kleine will in die Disco. Ihm ist das recht, er hat immer noch Freude am Tanz und an der Musik. Der Sound wechselt mit den Jahren, aber der Spaß bleibt.
[ 5]Er parkt den Wagen in der Nähe der Disco und sie können die Musik schon hören als sie zu Fuß durch eine Nebenstraße laufen, die zur Disco führt. Plötzlich springt eine schwarzhaarige, schwarz gekleidete Frau ihnen in den Weg. Sie muss schon eine Weile in dem Hauseingang gestanden und sie beobachtet haben.
[ 5]»Du bist es! — Du wagst es, …« presst sie zornig hervor, ballt die Linke zur Faust. Mit der Rechten fährt sie in ihre Tasche.
[ 5]»Entschuldigen Sie, das muss ein Missverständnis sein, ich kenne sie ja gar nicht«, versucht Rutger, sie zu beruhigen und schiebt seine junge Begleiterin hinter sich. Er befürchtet, dass das ein Überfall werden soll.
[ 5]Die Frau zieht ein Messer aus der Tasche und lässt es aufschnappen. Die Klinge blitzt drohend und sie steht kampfbereit, fixiert Rutger mit ihren intensiven Augen.
[ 5]»Das ist meine Ma!« ruft Sina, die zur Seite getreten ist, entsetzt aus.
[ 5]Für einen Moment ist die Frau unaufmerksam und Rutger greift blitzschnell nach ihrem Handgelenk, um an das Messer zu kommen. Er entwindet es ihr und sie springt sofort zurück, tritt nach seiner Hand mit dem Messer und schleudert es gegen die Hauswand. Es prallt ab und fliegt in den Rinnstein. Sie schnellt vor, um es aufzuheben und noch bevor er sich umdrehen kann, ist sie wieder bei ihm, springt ihn von hinten an und sticht ihm vorne in den Hals. Blut spritzt bis an die Hauswand. Sina schreit markerschütternd, Rutger sinkt zu Boden und liegt auf dem Bauch, die Frau kniet auf ihm und sticht und sticht wie besessen, wieder und wieder, in seinen Rücken.
 

xavia

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13. Verliebt

Er ist schon fast fünfzig, als ihm wieder ein Mädchen begegnet, in das er sich verlieben könnte. Sie ist wunderschön, selbstbewusst und jung, viel zu jung. Rutger stellt sich vor, mit ihr den Rest seines Lebens zu verbringen. Er will mit ihr die Welt bereisen, sie auf Händen tragen. Es sieht so aus, als hätte er eine dritte Chance bekommen, als sei ihm das Kind vom Vareler Bahnhof zum dritten Mal begegnet. Dieses Mal will er alles richtig machen.

An diesem Tag sind sie segeln gewesen, haben am See zu Abend gegessen und nun fahren sie mit seinem weißen Mustang in die Stadt. Ihre Haare flattern im Wind, er fährt nicht allzu schnell, genießt ihren Anblick. Die Kleine will in die Disco. Ihm ist das recht, er hat immer noch Freude am Tanz und an der Musik. Der Sound wechselt mit den Jahren, aber der Spaß bleibt.
[ 5]Er parkt den Wagen in der Nähe der Disco und sie können die Musik schon hören als sie zu Fuß durch eine Nebenstraße laufen, die zur Disco führt. Plötzlich springt eine schwarzhaarige, schwarz gekleidete Frau ihnen in den Weg. Sie muss schon eine Weile in dem Hauseingang gestanden und sie beobachtet haben.
[ 5]»Du bist es! — Du wagst es, …« presst sie zornig hervor, ballt die Linke zur Faust. Mit der Rechten fährt sie in ihre Tasche.
[ 5]»Entschuldigen Sie, das muss ein Missverständnis sein, ich kenne sie ja gar nicht«, versucht Rutger, sie zu beruhigen und schiebt seine junge Begleiterin hinter sich. Er befürchtet, dass das ein Überfall werden soll.
[ 5]Die Frau zieht ein Messer aus der Tasche und lässt es aufschnappen. Die Klinge blitzt drohend und sie steht kampfbereit, fixiert Rutger mit ihren intensiven Augen.
[ 5]»Das ist meine Ma!« ruft Sina, die zur Seite getreten ist, entsetzt aus.
[ 5]Für einen Moment ist die Frau unaufmerksam und Rutger greift blitzschnell nach ihrem Handgelenk, um an das Messer zu kommen. Er entwindet es ihr und sie springt sofort zurück, tritt nach seiner Hand mit dem Messer und schleudert es gegen die Hauswand. Es prallt ab und fliegt in den Rinnstein. Sie schnellt vor, um es aufzuheben und noch bevor er sich umdrehen kann, ist sie wieder bei ihm, springt ihn von hinten an und sticht ihm vorne in den Hals. Blut spritzt bis an die Hauswand. Sina schreit markerschütternd, Rutger sinkt zu Boden und liegt auf dem Bauch, die Frau kniet auf ihm und sticht und sticht wie besessen, wieder und wieder, in seinen Rücken.
 

xavia

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Hallo Frank,

eine sehr gute Idee, die Szene aufzuteilen, auch die Metapher für das forbeiziehende Leben Rutgers finde ich super. Ich habe die Szene nun in »10. List« begonnen und hier zu Ende gebracht.

Dankend und grüßend
Xavia.
 

xavia

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13. Verliebt

Er ist schon fast fünfzig, als ihm wieder ein Mädchen begegnet, in das er sich verlieben könnte. Sie ist wunderschön, selbstbewusst und jung, viel zu jung. Rutger stellt sich vor, mit ihr den Rest seines Lebens zu verbringen. Er will mit ihr die Welt bereisen, sie auf Händen tragen. Es sieht so aus, als hätte er eine dritte Chance bekommen, als sei ihm das Kind vom Vareler Bahnhof zum dritten Mal begegnet. Dieses Mal will er alles richtig machen.

An diesem Tag sind sie segeln gewesen, haben am See zu Abend gegessen und nun fahren sie mit seinem weißen Mustang in die Stadt. Ihre Haare flattern im Wind, er fährt nicht allzu schnell, genießt ihren Anblick. Die Kleine will in die Disco. Ihm ist das recht, er hat immer noch Freude am Tanz und an der Musik. Der Sound wechselt mit den Jahren, aber der Spaß bleibt.
[ 5]Er parkt den Wagen in der Nähe der Disco und sie können die Musik schon hören als sie zu Fuß durch eine Nebenstraße laufen, die zur Disco führt. Plötzlich springt eine schwarzhaarige, schwarz gekleidete Frau ihnen in den Weg. Sie muss schon eine Weile in dem Hauseingang gestanden und sie beobachtet haben.
[ 5]»Du bist es! — Du wagst es, …« presst sie zornig hervor, ballt die Linke zur Faust. Mit der Rechten fährt sie in ihre Tasche.
[ 5]»Entschuldigen Sie, das muss ein Missverständnis sein, ich kenne sie ja gar nicht«, versucht Rutger, sie zu beruhigen und schiebt seine junge Begleiterin hinter sich. Er befürchtet, dass das ein Überfall werden soll.
[ 5]Die Frau zieht ein Messer aus der Tasche und lässt es aufschnappen. Die Klinge blitzt drohend und sie steht kampfbereit, fixiert Rutger mit ihren intensiven Augen.
[ 5]»Das ist meine Ma!« ruft Sina, die zur Seite getreten ist, entsetzt aus.
[ 5]Für einen Moment ist die Frau unaufmerksam und Rutger greift blitzschnell nach ihrem Handgelenk, um an das Messer zu kommen. Er entwindet es ihr und sie springt sofort zurück, tritt nach seiner Hand mit dem Messer und schleudert es gegen die Hauswand. Es prallt ab und fliegt in den Rinnstein. Sie schnellt vor, um es aufzuheben und noch bevor er sich umdrehen kann, ist sie wieder bei ihm, springt ihn von hinten an und sticht ihm vorne in den Hals. Blut spritzt bis an die Hauswand. Sina schreit markerschütternd, Rutger sinkt zu Boden und liegt auf dem Bauch, die Frau kniet auf ihm und sticht und sticht wie besessen, wieder und wieder, in seinen Rücken. Es beginnt zu regnen.
 



 
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