3 Wünsche

S

Sanne Benz

Gast
hallo..
hm..da muss man echt nachdenken.
drei wünsche..
sein
Sein sein
sein Sein
??
lg
sanne
 

Khalidah

Mitglied
3 in einem - Alles!

Liebe Sanne,

den Betrachter oder Leser zum Nachdenken zu bringen, ist doch oft eine der hehren Absichten eines Künstlers/ Dichters, oder? ;)

sein sein = ihm gehören
Sein sein = "Alles" sein, Verzückung, Extase, Auflösung in allem Lebendigen
sein Sein = ihn haben, vielleicht besitzen, mit Haut und Haar, Leib & Seele, alles, was seine Existenz ausmacht

Das waren meine ursprünglichen Gedanken.

(Ich geb's ja zu, es ist mal wieder eins dieser ätherisch-abstrakten Khalidah-Liebesgedichte, die sich irgendwie erst immer dann zu erschließen scheinen, wenn ich meine gesamten Philosophischen Erkenntnise & Er-Kenntnisse vor dem armen Leser ausbreite, den ich im leeren Raum meiner wortgewordenen Gedankengespinste taumeln lasse, bis er sich rührt und eine Erklärung fordert. Asche auf mein Haupt! Ja, die Hinweise auf möglichen Sinn sind etwas dürftig, aber manchmal überkommt es mich einfach... :) Zu meiner Verteidigung: Ich kann alles erklären! ;) )

Wenn ich die (ürsprünglichen Gedanken) jetzt aber so weiterspinne, dann tun sich ganz neue Zusammenhänge auf! *staun*

Auf den ersten Satz meiner Antwort zurückkommend: manchmal funktioniert's auch umgekehrt! *wunder*


Danke
& LG
von einer schweifenden

Khalidah
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Schriftsprache

Hallo Khalida,

Dein Text funktioniert nur im geschriebenen Zustand und dann noch mit freier Rechtschreibung.

Ohne Deine Interpreteation sind die sechs (!) Worte schwer verständlich.
Du müsstest in der ersten Zeile bereits das erste 'sein' gross schreiben.
Du bist Sein.
Und es erklärt sich nicht. Ist es Das Sein, oder sein Eigentum?
'sein Sein' könnte auch seine Existens bedeuten.
Es ist eine coole Idee, aber wenn sie nicht ohne Deine Erklärung einleuchtet, fehlt das Wichtigste irgendwie noch.

In Bewunderung
lap
 

Khalidah

Mitglied
Hallo lapismont,

ich werde heute mal -zur Abwechslung- versuchen, mich nicht in allzu ätherischen Ausflüchten zu verlieren, sondern (wenn überhaupt) die geistige Trambahn zu benutzen.

Okay, ich gebe dir recht - in jedem Kritikpunkt!

Sicher funktioniert er nur "frei, geschrieben" - dafür ist ja Lyrik (in meinen Augen) auch da, nämlich um auch Ausnahmen machen zu können. Das ist, neben einem Borchert-Küchenuhr-Trauma in der 10.Klasse und mangelnder Kondition meiner Musen, einer der Gründe, warum ich seit langem die Finger von Prosa lasse. ;)
(Die offizielle Bezeichnung wäre ja "prosaische Schreibblockade")
Also: wenn nicht in der Lyrik, wo dann?

Ein anderer Gedanke, der mir gerade gekommen ist: wie könnte es anders sein, wenn man die ganze Welt in ein Gedicht packt und es sich nicht sofort erklärt und selbst bei längerem Hinsehen noch Fragen offen bleiben? Hmmm....
Auch das noch könnte ich noch sagen: betrachte ich die Beziehung, deren Echo "3 Wünsche" ist, kann es überhaupt nicht anders sein, ohne eine Lüge zu werden *erleuchtung hab*: es ist irgendwie immer das selbe, nur anders gemeint. Es ist für Außenstehende etwas dürftig in der Ausprägung. Es hat hochspirituellen, wenn man will sogar mystischen Hintergrund (die Ausführung über Zahlenmystik von wegen "6 Worte", "3 Wünsche" und doch nur "1 Wort" verschieb ich mal auf ein anderes MAl :D ). Man findet darin vermutlich gar nichts. Oder nur eins. Oder alles (wenn man guten Willens ist/der Schöpfer/oder ich). Jepp, das ist wohl die wahre Liebe. Nur unter freien Regeln als solche zu erkennen und oft nur unverständlich, wenn ausgesprochen, es sei denn man ist... (siehe oben). Eben, das wichtigste fehlt: die konkrete Manifestation!! *gegen betreffenden kerl stichel* :D
Das könnt ich jetzt sagen, aber ich lass mal mein Privatleben aus dem Spiel... ;)

Ich glaube, manche Gedichte leben weniger von den Interpretationen als von den Definitionen ihrer Worte.

Kann denn ich etwas für die Homophone der deutschen Sprache?

In diesem Sinne werde ich das jetzt mal nicht verändern, damit es "ehrlich" bleibt, aber ich werde mich in Zukunft bemühen, vielleicht indirekt ein wenig direkter zu werden.
(Kleingedruckt: sofern dieser Akt nicht gegen meine Auffassung von poetischer Wahrheitstreue verstößt oder andere Überzeugungen/Gefühle/Notwendigkeiten etc. bla bla) ;)


Amen.

VLG,

Khalidah
die anscheinen die Trambahn verpasst hat *mist*
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Prosa

Hi Khalida,

wenn Du nun alle Deine "Seins"-Beiträge zusammenfasst, hast Du schon ein schönes Stück Prosa über diesen Kerl geschrieben ;)
Vielleicht kannst Du es doch?
Du musst ja dabei nicht ständig auf die Küchenuhr starren und die Minuten zur nexten Tram zählen...

*winkederTramnach*
lap
 

Khalidah

Mitglied
Prosa?

Hallo lap,

das ist wohl weniger Prosa (wie Patrick Süskind *verklärten blick bekomm* sie beispielsweise praktiziert) als Bedienunganleitungen glatter unscheinbarer Gebilde. Vergleichbar in ihrem Umfang mit den EU-Regelungen bzgl. den Im- und Export von Karamellbonbons, Gesetzestexte, über Gesetze in dem logischen Universum, welches der Dichter mit seinen Worten selbst schafft. ;)

Schau, so sieht das dann aus, wenn Khalidah in Prosa macht - nee, nee, nee, ich bleib vorerst mal hübsch bei meinen sechs Worten, da taugt mir das Verhältnis von Inhalt und Verpackung besser... :D

LG,

von
Khalidah
Gehilfin Moses' i.A.
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
na,

das ist eher ein typisches beispiel dafür, wie man seine fantasie an den leser delegiert. nur bedingt reizvoll. lg
 

Khalidah

Mitglied
na ja,

delegiert habe ich in anderen Texten mehr. Das sind doch eigentlich drei klare Statements, die zufällig immer aufs selbe rauslaufen. Da wir aber nicht an den Zufall glauben, nennen wir's mal hochsymbolisch, schicksalhaft & total avantgardistisch. Jawohl!
(ich glaube, ich werde langsam zynisch gegen mich selbst) :confused:
Naja, aber was man man als Dichter schon großartiges? Entweder drückt man dem Leser die eigenen Gefühle so aufs Auge, dass dieser nicht entkommen kann oder man entfleucht ins Abstrakte und lässt ihn im wortgestrüpp zurück.
Da muss ich mich abermals verteidigen: mit Fantasie ist hier wahrscheinlich weniger, mehr mit Definition & deren Folgerung, dadurch gelangt man zu einem Interpretationspool aus denen man sich irgendwas zusammenbasteln kann, was als Sekundärliteratur sehr professionell klingt. Weil keiner das Gegenteil beweisen kann. Es sei denn, der Dichter lebt noch und sagt: "Ne! Alles Quark! Es ist nämlich so..." Obwohl das gar nicht stimmt.
Denn es ist so. Und gleichzeitig umgekehrt. Und auch anders.

-kann es sein, dass ich abschweife? Entschuldigung!
Sorry, wenn mein Kommentar heut etwas lakonisch & dennoch zu lang ausfällt, aber irgendwie sehne ich mich im Moment nur nach...ich weiß nicht mal...vielleicht einem Kaffee? oder meinem Bett? Keine Ahnung, irgendetwas einfaches, das mir gerade nicht einfällt *grummel* ;)

das ist eher ein typisches beispiel dafür, wie man seine fantasie an den leser delegiert. nur bedingt reizvoll.
Was soll ich noch sagen? Denn ist so.

LG,

Khalidah

für heute
desillusioniert
 



 
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