5 Minuten Sehnsucht
Sie waren gerade auf dem Heimweg vom Einkaufen, diesen Nachmittag waren sie in der Georgia Mall gewesen. Nun, Heimweg ist nicht ganz die richtige Umschreibung, aber es traf für eine Weile zu, zwei Wochen. Beschwert lag das Gefühl in der Luft, dass sie bald wieder abreisen muss, dass die Zeit hier bald zu einer Erinnerung wird. Die Gedanken wanderten, wanderten weit durch Raum und Zeit. Werde ich je wieder hier sein? Der Blick glitt nahezu sehnsüchtig aus dem Fenster und suchte die leblose Umgebung der Straße ab, auf der sie fuhren. Heimweh verspürte sie nur leicht und im Grunde wollte sie gar nicht so schnell wieder weg von hier, einfach bleiben. Langsam neigte sich die Sonne am Himmel nieder und begann ihr Farbenspiel am Horizont zu verbreiten, umrandet von wenigen Wolkenfetzen. Sie ließ sich im Beifahrersitz etwas zurücksinken und schaute dabei fast wie gebannt von dieser Schönheit in den Rückspiegel, wo alles wunderbar zu sehen war. Wirklich schön... genieße es. Die Musik drang nur leicht zu ihr durch und sie bemerkte kaum, dass sie fast tonlos mitsang. Es war als klinge das Lied gemeinsam mit den Farben am Himmel. Es war ein Zusammenspiel, was sich tief einbrannte und sie wusste, dass, wann immer sie diese Musik hört, sie an diesen kurzen Augenblick erinnert wird. Das Auf und Ab der Straße fiel ihr kaum mehr auf, sie sah es nur, wenn sie genauer in den Rückspiegel blickte, nicht nur auf die Farben konzentriert. Verharren... kann die Zeit nicht kurz stehenbleiben? Sie konnte sich nicht satt sehen an diesem Bild, wollte alles in sich aufnehmen und gut verschließen, es aufheben, wie ein Foto. Aber jedes Foto wäre nur eine billige Fälschung, das wusste sie, deswegen versuchte sie einfach nur so viel und so lange es nur ging hinzusehen. Sie mochte es schon immer, einfach so nur im Auto zu sitzen und durch die Gegend zu fahren.
Bei jeder Gelegenheit, die sich bot, sprang sie auf und fuhr einfach mit, auch wenn es nur war um jemanden abzuholen. Sie liebte es. Am schönsten war es nachts, wenn man sich zurücklegt und entweder die Sterne beobachten konnte oder die Lichter in der Stadt. Es gab viele solche Momente, wenn sie zurückdenkt, und in jedem dieser Momente spielte die Musik eine Rolle. Die Musik vermag es etwas besonderes daraus zu machen, etwas, das sich mit den Bildern zu einer schönen Erinnerung zusammenschließt.
Doch dieser Augenblick war etwas ganz besonderes. Nie wieder... . Er war einzigartig. Das Rot der tiefhängenden Sonne glühte kräftiger und streckte sich weit über den Horizont, reichte bis weit in sie hinein und schlich sich an einen Ort in ihren Gedanken, in dem es noch lange so wunderbar glühen wird. Alles wurde irgendwie bedeutungslos und die Gedanken verrannen sich, hielten den Atmen an. Kurz schloss sie ihre Augen, ein verträumtes Lächeln auf den Lippen. Es fühlte sich für sie an, als ob sie sich in dieses Farbenmeer fallen lassen könne.
Von plötzlicher Stille wurde sie, schneller als ihr lieb war, aus ihren Gedanken gerissen. Die Musik war aus, das Lied zuende. Sie schlug die Augen auf und starrte an die Wand. Ein Foto viel ihr besonders auf in diesen Augenblick, ein verwirrter Augenblick, denn sie glaubte sich an einem anderen Ort. Ein kurzer Seufzer schlich über ihre Lippen und sich abwendend sagte sie, "Eine billige Fälschung... .", während unbemerkt scheue Tränen niederrinnen wollten, aber dann wieder versiegten.
18. Februar 2002 by sturmwind
Sie waren gerade auf dem Heimweg vom Einkaufen, diesen Nachmittag waren sie in der Georgia Mall gewesen. Nun, Heimweg ist nicht ganz die richtige Umschreibung, aber es traf für eine Weile zu, zwei Wochen. Beschwert lag das Gefühl in der Luft, dass sie bald wieder abreisen muss, dass die Zeit hier bald zu einer Erinnerung wird. Die Gedanken wanderten, wanderten weit durch Raum und Zeit. Werde ich je wieder hier sein? Der Blick glitt nahezu sehnsüchtig aus dem Fenster und suchte die leblose Umgebung der Straße ab, auf der sie fuhren. Heimweh verspürte sie nur leicht und im Grunde wollte sie gar nicht so schnell wieder weg von hier, einfach bleiben. Langsam neigte sich die Sonne am Himmel nieder und begann ihr Farbenspiel am Horizont zu verbreiten, umrandet von wenigen Wolkenfetzen. Sie ließ sich im Beifahrersitz etwas zurücksinken und schaute dabei fast wie gebannt von dieser Schönheit in den Rückspiegel, wo alles wunderbar zu sehen war. Wirklich schön... genieße es. Die Musik drang nur leicht zu ihr durch und sie bemerkte kaum, dass sie fast tonlos mitsang. Es war als klinge das Lied gemeinsam mit den Farben am Himmel. Es war ein Zusammenspiel, was sich tief einbrannte und sie wusste, dass, wann immer sie diese Musik hört, sie an diesen kurzen Augenblick erinnert wird. Das Auf und Ab der Straße fiel ihr kaum mehr auf, sie sah es nur, wenn sie genauer in den Rückspiegel blickte, nicht nur auf die Farben konzentriert. Verharren... kann die Zeit nicht kurz stehenbleiben? Sie konnte sich nicht satt sehen an diesem Bild, wollte alles in sich aufnehmen und gut verschließen, es aufheben, wie ein Foto. Aber jedes Foto wäre nur eine billige Fälschung, das wusste sie, deswegen versuchte sie einfach nur so viel und so lange es nur ging hinzusehen. Sie mochte es schon immer, einfach so nur im Auto zu sitzen und durch die Gegend zu fahren.
Bei jeder Gelegenheit, die sich bot, sprang sie auf und fuhr einfach mit, auch wenn es nur war um jemanden abzuholen. Sie liebte es. Am schönsten war es nachts, wenn man sich zurücklegt und entweder die Sterne beobachten konnte oder die Lichter in der Stadt. Es gab viele solche Momente, wenn sie zurückdenkt, und in jedem dieser Momente spielte die Musik eine Rolle. Die Musik vermag es etwas besonderes daraus zu machen, etwas, das sich mit den Bildern zu einer schönen Erinnerung zusammenschließt.
Doch dieser Augenblick war etwas ganz besonderes. Nie wieder... . Er war einzigartig. Das Rot der tiefhängenden Sonne glühte kräftiger und streckte sich weit über den Horizont, reichte bis weit in sie hinein und schlich sich an einen Ort in ihren Gedanken, in dem es noch lange so wunderbar glühen wird. Alles wurde irgendwie bedeutungslos und die Gedanken verrannen sich, hielten den Atmen an. Kurz schloss sie ihre Augen, ein verträumtes Lächeln auf den Lippen. Es fühlte sich für sie an, als ob sie sich in dieses Farbenmeer fallen lassen könne.
Von plötzlicher Stille wurde sie, schneller als ihr lieb war, aus ihren Gedanken gerissen. Die Musik war aus, das Lied zuende. Sie schlug die Augen auf und starrte an die Wand. Ein Foto viel ihr besonders auf in diesen Augenblick, ein verwirrter Augenblick, denn sie glaubte sich an einem anderen Ort. Ein kurzer Seufzer schlich über ihre Lippen und sich abwendend sagte sie, "Eine billige Fälschung... .", während unbemerkt scheue Tränen niederrinnen wollten, aber dann wieder versiegten.
18. Februar 2002 by sturmwind