500 Schritte

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wabe

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Michael stellt sein Auto ab, noch 500 Schritte bis zu den Punkt, an dem sich entscheiden wird, ob seine Hoffnung berechtigt ist oder ob er wieder in ein tiefes, sehr tiefes Loch fallen wird. 500 Schritte, er weiss es ganz genau, denn schon so oft ist er diesen Weg gegangen, immer mit viel Hoffnung und doch immer mit der unterschwelligen Angst, die Hoffnung könnte sich als trügerisch erweisen.

Er schaut auf die Uhr, er ist wie immer pünktlich, denn insgeheim hofft er immer, dass er mal nicht warten muss, denn während des Wartens verändert sich sein Denken, die Hoffnung schwindet immer mehr und die Angst setzt sich in seinem Kopf fest, sie wird immer realer. Jetzt sind es nur noch wenige Schritte, aber er muss wieder warten. Die Angst steigt in ihm hoch.

Wie konnte er nur so dumm sein, zu hoffen, dass es ein gutes Ende gibt? Nein, die Hoffnung ist eine Illusion, die sein Leben die letzten 3 Monate in eine rosarote Farbe getaucht hat, sie hat sein Leben in dieser Zeit nochmals lebenswert gemacht. Doch jetzt ist es vorbei, gleich wird er das Urteil hören, das Urteil, das ihn vernichten wird, das ihm jede Chance nehmen wird.

Wird es wirklich so schlimm, Michael beginnt zu zählen, wie oft war er denn schon hier zur Urteilsverkündung, 6 mal oder war es schon 8 mal, und wie oft hat sich seine Hoffnung bestätigt für einige Tage, für einige Wochen, eigentlich war das in der Mehrzahl der Fälle so. Vielleicht auch heute? Warum eigentlich heute nicht? Ich will, dass sich heute meine Hoffnung bewahrheitet! Es darf einfach nicht sein, dass alles zu Ende ist.

Aber immer wenn er ganz sicher war, dann kam die Ernüchterung, kam das Urteil, das sein Leben wertlos zu machen schien. Warten, wenn nur dies Warten nicht wäre. Dann endlich darf, muss er die letzten Schritte gehen, die Entscheidung steht bevor. „Alles in Ordnung“ Michael darf wieder hoffen, er darf wieder leben. Aber er weiß, in 6 Monaten wird seine Hoffnung, wird sein Leben wieder auf den Prüfstand gestellt, aber so lange darf er hoffen, hoffen weiterzuleben.

Mike
 

Der Physiker

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Hi, wabe,

du hast eine sehr verschlüsselte Geschichte geschrieben, die trotz ihrer Kürze sehr lang erscheint. Das Gefühl der Schwerfälligkeit ist sehr intensiv vermittelt.

Mich hat bloß das Sprachliche ein wenig gestört, Wortwiederholungen (z.B. "immer" im zweiten Absatz) und ein paar Rechtschreibfehler. Finde das nicht tragisch, aber es hemmt den Lesefluß.

Grüße aus der Physik
 



 
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