Abendsolo

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viktor

Mitglied
Abendsolo

Ich sitze - mit mir selbst im Streite -
und drück den Hintern in die Breite.
Ich schau nach vorn, ich schau zur Seite,
schau in die Näh, schau in die Weite,
schau auf mein Konto: Ich bin pleite.

Hab weder Salz noch Brot noch Hummer,
mein Hoffnungsschrei wird stumm und stummer.
Die Sorge reißt mich aus dem Schlummer,
nimmt jemand Anteil an dem Kummer?
(Dem mail ich meine Kontonummer...)
 
H

Heidrun D.

Gast
Lieber Viktor,

das kann ich sehr gut nachempfinden ... ist erstmal der Hummer "alle", hat das Leben kaum noch Sinn.

Deine Kontonummer kannst du mir gern mailen, doch bitte nicht ohne den letzten Auszug! Ach ja, und die PIN wäre nicht schlecht ...

Hoffnungsfrohe Grüße
Heidrun
:p
 

Leise Wege

Mitglied
Heidrun!!! :)))

Der Auszug wird sein Leid dir klagen,
im tiefsten Soll das Haben haben.
Sieh dem Gedicht ins Angesicht:
ohne Hummer schläfts sich nicht.

Noch nicht mal Salz im Süppchen drin,
was nutzt dir da wohl jene PIN?
Warn`dich vorm ins Unglück rennen:
Du wirst Brot los und er pennen.


Lieber Viktor,

Verzeihung, hab mich hinreißen lassen. Deine Zeilen? - köstlich. Eindeutig gewitzt :) - macht Spass.

Lieben Gruß

Moni
 
H

Heidrun D.

Gast
*lautlach

Manchmal ist es richtig schade, dass die "ergänzenden" Texte nicht unter den Originalen stehen dürfen ...

Liebe Grüße
Heidrun
 

MarenS

Mitglied
Damit du, Viktor, nicht alleine
hier sitzt und meinst es wär nur deine
Besorgnis um die täglich Krumen:
Schau, ich verkauf hier Plasteblumen.

Drum, Viktor, auf du faule Socke,
ans Werk mit dir, geschwind, ja, hocke
nicht brettelbreit auf deinem Hintern,
so kannst du niemals überwintern!

Verkaufe einfach Tand und Plaste,
du wirst es sehen bald schon haste
auch wieder Geld in deiner Tasche.
Nur Dreck verkaufen, heißt die Masche!


Werter Viktor,

vielen Dank für dein Gedicht,
Grinsefalten im Gesicht
sitz ich hier und habe Spaß
schreib mal wieder so etw[red]aa[/red]s! hehe

Grüße von Maren
 

Udogi-Sela

Mitglied
Dilemma

Mir ist ein Lachen ob dieser Verse entrutscht.

Dann machte ich mir schwere Gedanken…

Also am Abend.
Es gibt ja Abendständchen, Abendserenaden und andere abendliche Aktivitäten. Da fällt so ein Solo, weil doch ungewöhnlich, gleich auf.
Nur, was ist „solo“?
Der vor sich hin sinnende Sitzende, der stummer werdende Schrei als Musikstück für eine Person oder dies Werk als solches?

Der Sitzende fragt sich: „…nimmt jemand Anteil an dem Kummer?“
Er wähnt sich also nicht allein; er ruft es gewissermaßen nach nebenan, wo sich irgendwelche Lauscher dieser Verse befinden könnten. Er FÜHLT sich allein, SOLO gewissermaßen, als der einzige, der einen solchen Kummer hat. Eine solche Sorge. Und doch, der Gute schlummert auch noch dabei vor sich hin. Und aus diesem Schlummer wird er herausgerissen von eben dieser Sorge, diesem Kummer. Nachdem er nach vorn, zur Seite, in die Näh, in die Weite und in die Breite geguckt hat, Ach so, in die Breite guckte ja was anderes.
Er schaut auf sein Konto. Dann muss er vor dem Kontoausdrucker oder dem Display des Geldautomaten einer Sparkasse stehen oder einer Bank, obwohl, er könnte auch auf einer Bank sitzen, auf der er ja was in die Breite drückt.

Und Hunger hat er. Nix zu essen. Den sollte man zum Essen einladen. Dabei kann er sein Herz ausschütten und anstatt Hummer vielleicht Austern schlürfen. Er wird ordentlich getröstet, viel Anteil wird genommen (eine anteilige finanzielle Beteiligung am Essen) und dann rufe ich ihm zu: „Du bist nicht allein! Mir geht es doch genauso! Aber streite ich mich deswegen mit mir? Mitnichten!“

Geht ja auch wieder nicht, die anteilige finanzielle Beteiligung am Essen, der ist ja pleite.

Ein echtes Dilemma.

Tja, da hast du ja was angerichtet…
 
H

Heidrun D.

Gast
Udogi-Sela hat die Sinnhaftigkeit ernsthafter Textarbeit voll & ganz erkannt, ja sogar umgesetzt ...

So schickt es sich für einen Foren-Redakteur!

:p
 



 
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