Abgesang auf den ewigen Verlierer

LuMen

Mitglied
Abgesang auf den ewigen Verlierer


Siehst du den Streif am Horizont?
Er zeigt sich silberfarben!
Das Schicksal hat dich noch verschont,
brauchst länger nicht zu darben.

Hast du den grünen Zweig erreicht
und wirst gleich auf ihm sitzen?
Das Hemd vom Schweiß noch durchgeweicht,
im Strumpf die Löcher blitzen.

Doch du wirst wieder übermütig,
beugst dir den Zweig, so dass er bricht!
Verhöhnst das Schicksal, das dir gütig,
und nützt die neue Chance nicht!

Du kannst dir einen Tannenbaum
in deinen Hintern stecken!
Zum grünen Zweig gelangst du kaum –
nicht einmal ums Verrecken!
 
Hallo LuMen,

...wie wahr..., der Mensch ist undankbar!


Gut gelungen, nur der letzte Vers verbiegt irgendwie den Zweig ;) (den Rhythmus), nach meinem Geschmack. Wenn ich "drauf" betone, wird die Kadenz von "Verrecken" zu sehr abgeschwaecht und wenn ich "nicht" betonen will, komm ich auch auf keinen gruenen Zweig (...oder ist das Absicht?).

"Du kannst Dir einen Tannenbaum / in Deinen Hintern stecken" ist ja deftig und markant lakonisch, und da ist's wahrscheinlich gar nicht so leicht, noch etwas Treffendes zu finden, was dagegen anstinken kann...:D

LG,
RP
 
A

AndreasGaertner

Gast
Lieber LuMen

Oh weh mir, da finde ich mich in Deinem Gedicht selber wieder!
@Lieber Rolf-Peter Wille:
Vielleicht noch einen grünen Regenschirm mit Tannenbaumaufdruck. So ließe sich die Spannung dosieren!

sende viele liebe Grüsse
Andreas
 

LuMen

Mitglied
De-Kadenz?

Hallo Rolf-Peter und Andreas,

ich bedanke mich für Eure freundlichen und anregenden Kritiken!
Ich bin mit der letzten Zeile auch nicht so ganz glücklich, sehe aber noch keine andere Lösung. Wenn ich konsequent den Jambus beibehalten will, muss ich natürlich das "nicht" betonen.
Ich habe noch eine andere im Versmaß abweichende Version, wo das Problem nicht auftritt, dafür gefällt mir aber anderes nicht so gut (steht derzeit in der "L-Ecke", vielleicht stelle ich sie hier mal zum Vergleich ein).

Herzliche Grüße

LuMen
 
A

AndreasGaertner

Gast
Hallo LuMen

vielleicht in etwa so:

Du kannst dir einen Tannenbaum
in deinen Hintern bohren!
Der grüne Zweig bleibt für dich Traum –
kommst nicht drauf, -bist verloren!

Na ja ...

Viele Grüsse
Andreas
 
Hallo LuMen und Andreas,

oder so:

Der gruene Zweig? Er bleibt ein Traum,
wie Du Dich nach ihm reckst.
Selbst wenn Du einen Tannenbaum
in Deinen Hintern steckst.

oder:

Du kannst Dir einen Tannenbaum
in Deinen Hintern stecken!
Den gruenen Zweig erreichst Du kaum,
Du kannst Dich noch so recken.

LG,
RP
 
A

AndreasGaertner

Gast
Hallo LuMen und Rolf Peter


oder so:

Stelle Dir einen Tannenbaum,
ständergleich im Hintern auf.
Der grüne Zweig bleibt für Dich Traum –
kommst ums Verrecken nicht drauf !

Liebe Grüsse
Andreas
 

LuMen

Mitglied
Qual der Wahl

Hallo Ihr beiden eifrigen Mitdichter,

jetzt habe ich solch eine Auswahl von Varianten vor mir liegen, dass ich ganz durcheinander komme! Nochmals vielen Dank für Eure Mühe!
Damit ich noch ein wenig von der "Urfassung" hinüber rette, werde ich wohl folgende "Mischung" einstellen:

Du kannst dir einen Tannenbaum
in deinen Hintern stecken!
Zum grünen Zweig gelangst du kaum -
nicht einmal ums Verrecken!

Herzlichen Gruß

LuMen
 



 
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