Abscheidungen

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HerbertH

Mitglied
Stille


schwarze Wirrnis schnuppert nach Licht in den Katakomben Deines Hirns

der Avatar Deiner Rückkehr verlischt am Ort der letzten Begegnung

fahles Leuchten am Tage nötiger Laternen erbittet fruchtlos Dein Almosen


Kälte


winzige Härchen auf Orangenhaut erzählen Minusgraden vom Häuten der Gänse

feine Eiskristalle schärfen den ohnehin scharfen Rand einzeln stehender Steine

kalte Nebelschwaden verrauschen die Wahrnehmung Deiner schwarzröckigen Gestalt.


Ekel


tief unten steigt beim Anblick der Grabeserde voller Maden würgend Magensäure

einst begehrliche Blicke verschleiern sich beim Geruch nach Einsamkeit

kalte Schultern schluchzen Suche nach früherem Frohlocken der Sinne


Tod
 

revilo

Mitglied
Ha, kommt mir sehr bekannt vor. Hab Dir bestimmt eine gute Note gegeben. sag mir welche, und Du bekommst sie noch einmal, Du Schelm,Du........LG revilo
 
Lieber Herbert,
ein heftiges Gedicht, das vermutlich der Novemberdepression geschuldet ist. Oder irre ich mich da?
Ich weiß nicht, ob der Kälte auch noch der Ekel folgen muss.
Ist mir ein wenig zu heftig.
Gruß
Karl
 

HerbertH

Mitglied
Lieber Karl,

es ist ein expressives Gedicht. In den Kommentaren zur Ursprungsversion schrieb ich

Ich war mir bei diesem Text überhaupt nicht sicher, wie er aufgenommen würde, weil er so gnadenlos schwarz gestimmt daherkommt.
Dies scheint sich durch Deinen Kommentar zu bestätigen.

Mir ging es darum, die im Gedicht
Nacht am Tag
mit klassischen Mitteln zum Ausdruck gebrachte Stimmung in einer ganz anderen Art darzustellen.

Nach meiner Meinung ist das vorliegende Gedicht in sich stimmig und konsequent.

Ob es einer November-Depression geschuldet ist? Eigentlich nicht, zumindest aus meiner Sicht.


Vielen Dank fürs Lesen und den Kommentar

Liebe Grüße

Herbert
 

HerbertH

Mitglied
Anmerkung

Nur als Anmerkung:

Den Text kann man auch von hinten lesen. Ist mir vorhin erst aufgefallen. Schwarz bleibt die Stimmung auch dann.

Liebe Grüße

Herbert
 



 
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