Abschied

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K

Klopfstock

Gast
Hallo, Noel,
müßte es in der zweiten Zeile nicht

[blue]"deiner früchte"[/blue]
beraubt....

heißen?

Liebe Grüße
Klopfstock;)
 

Jongleur

Mitglied
Hallo noel,
wie schön das klingt und den Text vorwärtstreibt in seiner Melodie: wie satt du liegst / deiner früchte beraubt
Gefällt mir sehr.
In der Mitte wird es mir ein bisschen viel - sowohl der Partizipien (erinnernd, treibend, saftstrotzend) als auch das doppelte trieb/treibend.
Wenn man einfach nur das "trieb" doppelt einsetzte und verstärkte? Ich probier mal, ungefähr so:

wie satt du liegst
deiner früchte
beraubt rieche ich
deine feuchte haut
die hitze erinnernd
die dich trieb
zu meinen knospen
die mich trieb

atemschwer
über hitzige hügel
feuchte täler
wie satt du liegst
[& ich hungere wieder
dem saftstrotzenden dem
kleinfiedrigen grün entgegen]

Die Wiederholung dieses beobachtenden, verwunderten "wie satt du liegst" finde ich als Abschluss so stark, dass ich auf den neuerlichen Hunger am liebsten verzichten würde, denn damit reißt das Gedicht ein neues Bild an.

Jongleur
 

noel

Mitglied
@ irene DANKE ;)

@jongleur

die doppelung ist wirklich schlecht, werde mir etwas überlegen.

mir ist es wichtig, dass erst erinnernd steht, wegen des textflusses infolge und wegen der betonung.

die knospen sind nicht auf den Ich-Protag gemünzt, deshalb ist das meine hietr - mir - falsch klingend.

dein vorschlag der auslassung muss ich mir überlegen, denn dein gedankengefühl ist nachvollziehbar.

danke vorerst noel
 

noel

Mitglied
@jongleur

ohne die letzte zeilen klingt es mir zu gefällig, zu rund.

und trieb von treiben und TRIEB wollte ich als doppelung, ehr müsste ich das treibend streichen, aber auch hier ist getrieben werden und der trieb inhärent...

noel noch am denkfühlen ;)
 

Jongleur

Mitglied
Jaja, das Gedicht ist in der Hauptsache Dichters Kind, wir anderen sind höchstens wohlmeinende Patentanten, manchmal auch Schwatzonkels ...
Nimm den Früchten noch das flüchtigverbliebene 'n' weg ... wessen beraubt? deiner früchte beraubt.
Und ich mag das saftige Gedicht, das mir mehr von Höhen und Niederungen menschlicher Natur, "saftstrotzend", zu berichten scheint.
Jongleur
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe noel,

einige Zeit habe ich gebraucht, bis für mich feststand, wer mit dem Du gemeint ist. Für mich ist es die Ackerfurche, die dunkle schwere Erde, nunmehr der Frucht beraubt, aber immer noch aufgefüllt mit Erinnerungen an den letzten Sommer und mit Hoffnungen auf den künftigen Frühling.
Es ist der Augenblick innerhalb eines Spaziergangs an abgeernteten Feldern vorbei.
Mag sein, dass man das auch doppeldeutig verstehen und auf etwas Anderes übertragen kann,aber mir genügt es schon, den Text aus dieser Perspektive zu beleuchten, um eine Freude daran zu haben.
"Wie satt du liegst" bedeutet für mich aber auch, dass man berechtigter Weise an dieses Stück Erde Hoffnungen knüpfen kann, es ist noch lange nicht ausgeblutet, wird immer und immer wieder etwas zu geben haben.

Liebe Grüße von Vera-Lena
 

noel

Mitglied
genau DAS war das bild, der duft der bewegte ;)

freut mich, dass man es dennoch erlesen,- spüren kann.

danke noel
 



 
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