Abschied

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JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Abschied

Der Heiland ging einst übern See
er war kein Schwimmer
Dein Haus steht grau an seinem Platz
genau wie immer
Wie Wachs liegst Du nun aufgebahrt
so muss es enden
Man sagt, es läge nun der Rest
in Gottes Händen
Zu selten hab ich Dich besucht
nun geht es nimmer
Genau wie sonst fehlst Du mir nicht
nur heute schlimmer



Für meine ebenso warmherzige wie fromme Grossmutter, die leider immer viel zu weit weg wohnte und deren Glauben ich nie teilen konnte.
 

Cosi

Mitglied
Erst einmal hat das Teil was.

Woran zu gewöhnen ich mich indes schwerer tue, ist der Bruch zwischen dem Kalauer der ersten beiden Zeilen und dem Rest.
da hätte ich zu Anfang lieber was pathetisch-Stimmungsvolles - z.B. mit "Schimmer".

Die Sonne schenkt dem Abendrot
den letzten Schimmer


(Jaja, "ein'" wäre genausowenig der Weisheit letzter Schluß wie "den" - ist ja nur ein Beispiel!)



Die Wasserskiqualitäten des Sektenführers hätte ich dem gegenüber gerne in einem weiteren Gedicht abgehandelt!
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Cosi

So seltsam das vielleicht klingen mag: Ich sehe die ersten zwei Zeilen nicht als Kalauer. Sie drücken meine inzwischen völlige Unfähigkeit aus, mich der Religion ohne Sarkasmus zu nähern. Nichts desto trotz hoffe ich insgeheim für meine Grossmutter, dass sie doch recht hatte. ;)

LG

Jürgen
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Abschied

Wer ist der Herr von dem Du sprachst?
Hab keinen Schimmer.
Dein Haus steht grau an seinem Platz,
Genau wie immer.
Wie Wachs liegst Du nun aufgebahrt,
So muss es enden.
Man sagt, es läge nun der Rest,
In Gottes Händen.
Zu selten hab ich Dich besucht,
Nun geht es nimmer.
Genau wie sonst fehlst Du mir nicht,
Nur heute schlimmer.



Für meine ebenso warmherzige wie fromme Grossmutter, die leider immer viel zu weit weg wohnte und deren Glauben ich nie teilen konnte.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hi Jote,

dann nimm doch Abschied ohne auf die Religion einzugehen. Diese beiden Zeilen nehmen dem Gedicht die Würde, die es verdient hätte.

Meint

Otto
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Otto

Ich nehme an, Du sprichst hier schon von der geänderten Version? Die kann ich nicht weiter entschärfen ohne zu lügen.

J.
 

Cosi

Mitglied
Mindestens aber würde ich dem Herrn ein Komma zu seiner Rechten spendieren.
U.U. würde ich auch eher nach dem Wo fragen - auch wenn dann Deine Haltung zu Letzterem weniger eindeutig rauskäme.
Oder gar besser?
Immerhin wünscht Du der Verstorbenen ja, daß es das, woran Du zu glauben Dich außerstande siehst, gebe.
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Abschied

Wer ist der Herr, von dem Du sprachst?
Hab keinen Schimmer.
Dein Haus steht grau an seinem Platz,
Genau wie immer.
Wie Wachs liegst Du nun aufgebahrt,
So muss es enden.
Man sagt, es läge nun der Rest,
In Gottes Händen.
Zu selten hab ich Dich besucht,
Nun geht es nimmer.
Genau wie sonst fehlst Du mir nicht,
Nur heute schlimmer.



Für meine ebenso warmherzige wie fromme Grossmutter, die leider immer viel zu weit weg wohnte und deren Glauben ich nie teilen konnte.
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo

Da haben wohl vier anonyme die letzte Zeile nicht verstanden?!

Allen anderen besten Dank für die Blumen.

LG

Jürgen
 

Kosmone

Mitglied
Hallo JoteS

Ist das ein Name?

Klingt wie Jod-S-11 Körnchen, nicht bekannt ? Na egal.

Das schöne an Deinem Text ist das Versmaß, darum herum ist alles andere herkonstruiert worden.

Wenn Du vor Religion Angst hast, kann Dir jeder Pfarrer helfen.

Im Ernst, soviel Zynismus und Nachrede hat die Oma keineswegs verdient. Ohne sie bist Du nichts, nichts!

Wenn Du sie zu Lebzeiten schon nicht leiden konntest, warum willst Du Dich überhaupt verabschieden?

Schliesslich, wenn Einsicht und Reue herbeikommt, kannst Du Dich auf ein Wiedersehen freuen.

Kosmone, ein Auge Gottes.
 

Cosi

Mitglied
Abschied

Hallo JoteS

Ist das ein Name?

Klingt wie Jod-S-11 Körnchen, nicht bekannt ? Na egal.

Das schöne an Deinem Text ist das Versmaß, darum herum ist alles andere herkonstruiert worden.

Wenn Du vor Religion Angst hast, kann Dir jeder Pfarrer helfen.

Im Ernst, soviel Zynismus und Nachrede hat die Oma keineswegs verdient. Ohne sie bist Du nichts, nichts!

Wenn Du sie zu Lebzeiten schon nicht leiden konntest, warum willst Du Dich überhaupt verabschieden?

Schliesslich, wenn Einsicht und Reue herbeikommt, kannst Du Dich auf ein Wiedersehen freuen.

Kosmone, ein Auge Gottes.
Eine potentielle Kehrseite des Glaubens ist, daß sie ignorant machen kann.
In noch schlimmerer Ausführung manchmal gar Schizophrenie auslösen oder zumindest begünstigen ...



Aber gläubig sind eben nicht nur Spinner, sondern auch viele warmherzige Menschen wie Jots Oma.
Darum sollten auch Atheisten den von ihnen nicht geteilten Glauben respektieren.

Während man Spinner weder in fromm noch in ungläubig ernst nehmen sollte.
 

Kosmone

Mitglied
Ei, meine kleine Französin, ich grüße Dich.

Sagst Du mir vielleicht mal, was denn unpassend ist?
Seit wann müssen denn Kommentare irgendjemand passen?
Gehe doch bitte einfach darauf ein, was ich gesagt habe,
detailliert wär schön, nur wenn's Dir bequem ist.

Denke daran, ich hatte meine Oma's immer sehr geliebt.

Die eine, in Oberbayern war für mich immer das Sinnbild einer wahrhaftigen Christin, auch wenn sie auf die vielen Versprechungen der Kirche hereinfiel, in die sie übrigens jeden Tag ging, jeden! Sie schickte zu Weihnachten immer ein Paket voller Geschenke.

Die andere war immer für uns Kinder da, immer!
Sie war sehr impulsiv, voller slavischem Temperament.
Auch sie war mehr als großzügig. Ich pflegte oft ihre schmerzenden Beine.

Das heisst nicht ,dass ich etwas geerbt hätte.

Beide hatte ich so lieb. Ich bin nichts, ohne sie, arm.


Kosmone, ohne Oma.
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Kosmone

Wenn man den Text nicht versteht, einfach mal die Finger von der Tastatur lassen. :(

Gruss

Jürgen
 

Wittgenstein

Mitglied
Hallo Jürgen,

ein sehr gelungenes Gedicht (und das sagt ein Christ), das Dich einmal von einer ganz persönlichen Seite zeigt.

Vorschlag: Nach dem "Rest" besser das Komma weglassen.

Gruß
Wittgenstein
 



 
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