Abschiednehmen

Lass gehen,
was nicht ist bestimmt
für ewig zu verweilen,
entsende Deinen letzten Kuss,
zum Abschied
Tränen fallen,
löse Deinen Griff,
befrei Dein Herz,
der Schmerz
Dich sonst erstickt,
was hast Du
dann gewonnen,
wenn auch Du,
Wärme Deiner Glieder
schwindet,
der Glanz in Deinen Augen
matt sich tränkt,
Dein Kummer
jedes Lächeln überdeckt.

(c)Stephan Götze - 10.1.02
in Gedenken an meinen Großvater

stille

hallo stephan, ich schon wieder...
habe gerade deine zeilen über das abschiednehmen
gelesen und hätte auf der stelle losweinen können.
denn sehr präsent sind noch die erinnerungen an den
abschied von meinen geliebten großeltern.
ich arbeite noch einem text über das gefühl der trauer,
bin aber noch nicht soweit. was ich mich immer frage:
"wie soll ich deine stille
nun mit meinen worten füllen?"
wie gesagt, deine worte haben mich tief berührt
und noch nicht verheilte wunde erinnerungen
hervorgerufen. traurig, aber sehr schön.
ich sendet dir trost
und alles liebe
fiomi

Anmerkung des Autors

Liebe fiomi,

gerne doch..ist net schlimm wenn Du was zu sagen hast..
da lausch ich gerne

Vielen Dank für Deinen Trost,
es ist wirklich nicht einfach
einen lieben und so nahen
Menschen zu verlieren ...
vor allem wenn man damit nie
vorher seine Erfahrungen machen musste

Es ist unheimlich schwierig
Trauer in Worte zu kleiden.
Ich selbst habe es in einigen
Texten versucht, bei einem
war es mir nicht möglich
mich auszudrücken, weil Tränen
für sich sprechen

Trauer hat natürlich seinen
eigenen Platz in unserem Leben,
der Tod als solches jedoch
findet kaum Platz bzw. ist
tabuisiert.. ich glaube deshalb
ist vor allem der Umgang mit
ihm eine schwierige Sache..
das hat auch gesellschaftliche
Wurzeln

Ich hoffe das Deine Wunden heilen
mögen .... Erinnerungen sind etwas
schönes und ihnen freimraum
zu geben ist wohl ein trauriger
jedoch auch befreiender Weg

vielen Dank für Deine lieben Worte

Lieb grüßt Dich
Stephan

raum

lieber stephan.

ja, trauer hat ihren platz.
trauer braucht ihren platz.
genau wie die tränen,
die sich dann ihren weg suchen.
ich arbeite daran, dass die tränen
auch in form von worten fließen werden,
dass ich sie produktiv umsetzen kann.
meist sind es regelrechte wellen der trauer,
die mich überkommen.
dann wird mir das ausmaß des verlustes
besonders deutlich.
und ohne mich selbst aufzugeben,
gebe ich der trauer ihren raum.
vielleicht ja sogar an diesem ort...

sei auch du lieb gegrüßt von fiomi

Anmerkung des Autors

Liebe Fiomi,

ich wünsche Dir
das Du Deinen Worten
zum Ausdruck verhelfen kannst.
Ich bin gespannt und
würde es gerne lesen wollen.

So dann
LG
Stephan

Abschied

Lieber Stephan,du hast dich an ein Thema heran gewagt,das recht schwer in Worte zu kleiden ist.
Leider ist es der"Fluch unserer Zeit",dass jenes Abschiednehmen -Sterben allgemein -,irgendwo immer in den Hintergrund gerückt oder ,besser noch,verdrängt,wird.
Obgleich -"In jedem Anfang ist ein Ende",irgendwann auch für uns.
Dir gebührt Lob,denn du hast viel Gefühl in deine Abschiedsgedanken eingebunden.
Herzliche Grüße

Silvi

Anmerkung des Autors

Liebe Silvi,

vielen Dank für Dein Lob.
Es hat mir selbst wohlgetan
und hilft mir damit umzugehen,
dass ich versucht habe,
diesen Verarbeitungsweg
zu beschreiten. Ein kleiner Trost

Liebe Grüsse
Stephan