Abtreibung

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Eilan

Mitglied
Ich schrieb dieses Gedicht nach dem ich einen Text über dieses Thema glesen hatte. Eine gute Kollegin fügte noch etwas hinzu.


Mutter, was tust du?
Wieso werde ich abgestossen?
Wieso willst du dass ich sterbe?
Hast du mich denn nicht lieb?

Mutter, ich will leben!
Wieso hast du das getan?

Mutter! Ich ster... be... STILLE


Beigefügter Teil:

Kind, welches Leben könnte ich dir bieten;
Kummer, Hunger, Angst...
Ich liebe dich, oh du mein eigen Fleisch und Blut.
Die Trauer und Wut zerreissen mich innerlich.
Ich weine stundenlang erbitterlich,
Doch mein Kind, welch Leben könnte ich dir bieten?


Dachte es sei die Zeit wert gelesen zu werden, zumal dies ein sehr umstrittenes Thema ist.
 

unbekannt2581

Verbotenes Mitglied
Hallo Eilan,

das sind sehr schön reflektierte Gedanken, in beiden Fällen.
Aber meinst Du nicht, etwas in Prosa wäre einem solch komplexen Thema nicht angebrachter ? Oder Du solltest versuchen, die Emotionalität in beiden Gedichten noch stärker hervortreten zu lassen, die Leiden beider Seiten noch mehr betonen, vielleicht noch einen kleinen Hinweis auf den Vater, der auch VORHER hätte besser mitdenken können ?

liebe Grüsse und ich wünsche Dir trotz meiner Einwände viel Mut solch heisse Eisen auch weiterhin zu verarbeiten.

mikel
 

Mirko Kussin

Foren-Redakteur
Mmmhhh, also da es ja hier ja vor allen Dingen um Kritik geht und ich es selbst immer blöd finde, wenn einer meiner Texte 50 mal gelesen wurde, aber kein einziges mal bewertet (geschweige denn kritisiert) wurde, schieße ich mal los...
Schön ist sicherlich die Zweiteilung des Textes bzw der Problematik. Die unterschiedlichen Sichtweisen zu lesen ist interessant.
Was mich persönlich stört, ist vor allen Dingen die ziemlich platte Ausdrucksweise, es fehlen neue interessante Aspekte dieses Konfliktes. Lass das Kind doch "subtiler" klagen, vielleicht auch so, dass der Leser nicht sofort in der ersten Zeile weiß um was es geht... Das "STILLE" nach der letzten Zeile im ersten Abschnitt ist gut, allerdings würde ich davor nen Zeilenumbruch machen.
Der zweite Teil ist wie schon geschrieben mit seiner gewechselten Sichtweise schon interessant, allerdings wirkt die Sprache hier etwas veraltet ("oh du mein eigen Fleisch und Blut"), so redet doch heute niemand mehr-folglich muß man sich auch in Gedichten nicht mehr so ausdrücken. Und ob man "erbitterlich"weinen kann weiß ich nicht so ganz genau, bitterlich wäre sinnvoller.
Puh, ganz schön viel Kritik und ich hoffe du nimmst es mir nicht übel, dass sie nicht unbedingt superpositiv ausgefallen ist, aber nur so kann man sich weiterentwickeln...
Überarbeite den Text doch nochmal, da kann was echt Gutes bei rauskommen..
Gruß mirko
 

Renee Hawk

Mitglied
Ich möchte nicht allzu viel sagen:

Vorschlag:


Mutter, was tust du da?
Wieso werde ich abgestoßen?
Wieso willst du mich sterben sehen?
Hast du mich denn nie geliebt?

Mutter, ich will auch leben!
Wieso hast du es getan?

Mutter! Ich ster... be...

STILLE

***

Kind
welches Leben könnte ich dir schenken
Kummer, Hunger und auch Angst
Ich liebe dich
mein eigen Fleisch und Blut
Trauer und Wut zerreißen mich
innerlich
Ich weine stundenlang bitterlich
Kind
welch Leben könnte ich dir schenken



***********



Aus meinem Schoß entrissen
blutiger Klumpen Fleisch
mein Kind hättest du sein sollen
gesprengt in meinem Leib
ohne Schmerz in mir
deinen Tod gespürt

Aus seinem Schoß entsprungen
blutiger Klumpen Fleisch
sein Kind hättest du sein können
sprengtest seine Loyalität
mit Schmerz von uns losgesagt
unseren Tod herauf beschworen



Das Thema ist blutig und schmerzhaft für die, die es erleben mussten. Aus welchen Gründen auch immer.

Nicht die Schuld ist zu suchen, sondern die Ursache zu lösen. (Kaizen)

kraftvolle Grüße
Reneè
 

egotrip

Mitglied
Mutter was tust Du

Hallo,

gut das es die Babyklappen gibt! Es ist ein Thema das gerade deshalb angesprochen werden sollte, weil es so brenzlig ist. Wie viele Mütter sind mit ihrer Entscheidung alleine?

Es ist ein sehr mutiges und gutes Gedicht. Klasse!

Gruß

Susa
 

Eilan

Mitglied
Wie ich sehe gibt es gespaltene Meinungen zu meinem Gedicht.
Die einen finden ich hätte es nicht unter Poesie veröffentlichen sollen, doch ich denke dass es sehr gut hier hin passt. Denn es ist ein Gedicht, wenn auch von etwas spezieller Art, schon des Themas wegen.
Zu Liebe und Erotik passt es nicht, und auch bei Humor, Satire und Ironie wäre es am falschen Ort. Da bleibt noch die Poesie übrig, zu welcher es auch gehört. Zu Prosa passt es meiner Ansicht nach nicht, denn es ist wie ich schon erwähnte ein Gedicht.

@ Renee

Deine Version ist wirklich sehr gut, ich bin zwar nicht sehr angetan von dem Fleischklumpen, aber es gehört dazu... auch wenn es sich recht hart anhört, was es ja auch ist.

Danke für Eure Kritik und ehrliche Meinung.

Noch zum zweiten Teil, meine Kollegin ist ein sehr theatralischer Mensch, was sich auch auf ihren Teil des Gedichtes abfärbte.
 



 
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