Adventgedanken

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Feder

Mitglied
Adventgedanken

Man sah den Mond, der in der Ferne hinter den Wolken fast verschwand.
Vereinzelt blitzten kleine Sterne schwach durch ein Flies aus Pannesamt.
Im Wachzustand erreichten Träume den Geist - verwebten mit dem Tuch.
Die Sehnsucht fand in neue Räume. Die Hoffnung schrieb sie in ein Buch.

Empfindung fließt in Fingerkuppen. Bedeutung greift. Die Hand den Stift.
Die Tinte trocknet. Sternenschnuppen. Ihr Sinkflug spiegelt in der Schrift.
Sie wird mental. Leicht, metaphysisch durchdringt das Ohr der Seele Klang.
Piano. Unvergleichbar. Sanft. Elysisch. Was haften wird, bleibt von Belang.

So viel scheint Mittler auf der Reise. Knüpft den Zenit. Durch das, was blieb.
Die Sehnsucht folgt in gleicher Weise. Dort, wo ein Herz die Worte schrieb.
Erfühlt durch Wärme, Insichschauen. Erfasst durch das, was kaum bekannt.
Beschrieben durch das Urvertrauen - im Mensch - der dies begründet fand.
 

Brigitte

Mitglied
Liebes Federchen,

schön, dich mal wieder hier zu lesen:)
und - wie immer - bin ich berührt und auch begeistert von dem, was du schreibst.

Bis bald und alles Liebe.....:)
Deine Brigitte
 

Feder

Mitglied
Huch ...

da wollte ich gerade eine Mail schreiben, und was kommt? Eine LL-Nachricht von Brigitte!

DANKE!
Es ist schön "in der alten Heimat" zu sein, auch wenn dies derzeit nur noch selten der Fall ist.

AUF DICH scheint aber immer Verlass zu sein bzw. man kann sich vor dir nicht verstecken, du bekommst alles mit :)!

Von hier aus alles Liebe und Gute für das bevorstehende Fest und rechtzeitig vor Silvester LIEST man sich ;)!
 
H

Holger

Gast
Hallo Feder,
mit dem Wort gehst Du sehr stimmungsvoll um.
Du kannst, ohne lyrische Bilder sprachlich zu verwenden,
Fantasie wecken, dass ich mir selbst welche ausmale.

Und doch bleibt Dein Text anonym. Ohne lyrische Person, der ich mich nähern kann. Dadurch verliert der Text an Glaubwürdigkeit und gerät in die Nähe von konstruierter Poesie. Auch wird mir nicht deutlich, warum Du in dieser Art die Zeitformen wechselst. Ein Schritt der mir unmotiviert erscheint, aber auch eine Situation, die leicht zu beheben wäre.

Beste Grüße
und ein frohes Fest
Holger
 

Feder

Mitglied
Hallo Holger,
danke für deine Zeilen.

1. "Und doch bleibt Dein Text anonym. Ohne lyrische Person, der ich mich nähern kann. Dadurch verliert der Text an Glaubwürdigkeit und gerät in die Nähe von konstruierter Poesie.
2. Auch wird mir nicht deutlich, warum Du in dieser Art die Zeitformen wechselst. Ein Schritt der mir unmotiviert erscheint, aber auch eine Situation, die leicht zu beheben wäre."

Anonym ist er nicht. Die lyrische Person, ist in diesem Fall Jene, die schreibt. Der Autor bzw. "die" AutorIn.

Sie hängt Gedanken nach, währenddessen sich Worte im Kopf formulieren, die zu Papier wollen.

Vielleicht bringt dir dies die Zeilen und auch die Absicht, sie niederzuschreiben, näher.

Auch dir und deiner Familie ein frohes Fest.

Herzlichst,
Feder
 
H

Holger

Gast
Nein. Die Erklärung bringt mich nicht weiter.
"Man sah den Mond..." geht schon unpersonlich los.
Wenn es um die Gedanken und Assoziationen des Autors geht, dann kann der Text ein lyrisches Ich oder Er/Sie annehmen und
das sollte er meiner Meinung auch, um leben zu können.

Dass sie Gedanken nachhängt, ist nicht genügend heraus gearbeitet. Das Erzeugen eines Absatzes übernimmt diese Funktion nicht, vielleicht auch deshalb, weil die Autorin nicht wirklich im Spiel ist.

Beste Grüße
Holger
 

Feder

Mitglied
O.k. Wenn ich dich nicht überzeugen bzw. zumindest ein wenig den Blickwinkel vermitteln kann, lasse ich es so stehen.
Gedichte sind FÜR MICH Gefühle, die kommen und sich niederschreiben lassen. Ich "überlege" nicht, wenn ich schreibe, genauso wenig, wie ich überlege, wenn ich "fühle". ERKLÄRBAR ist daher in dem Bereich Vieles nicht. Nachvollziehbar allenfalls für Jene, die einen ähnlichen Blickwinkel kennen.
Gedichte sind für mich auch kein "rethorisches Werk" - sofern sich nicht selbständig eines ergibt.
Worte formatieren sich in lebendiger Lyrik zu Zeilen. Soweit meine Erfahrung beim Schreiben.
Ich habe nicht die Erwartungshaltung, dass dies jeder Leser nachvollziehen kann, aber oft erfahren dürfen, dass Viele das konnten.
In meinem ersten Werk der LL endete ein Text über das Thema Lyrik mit der Strophe:

Als Leser bleibst du Anderer.
Begleiter oder Wanderer ...

So geht es mir selbst auch bei Texten vieler Autoren, die hier oder anderswo schreiben. Und das ist gut so. Im Gegensatz zu dir habe ich dann oftmals allerdings nicht die Größe, wenn mich etwas nicht anspricht oder ich es nicht nachvollziehen kann, mich überhaupt in den Beitrag einzuloggen.
Dass du es trotzdem getan hast und deine Meinung äußertest, dafür sage ich daher besonders herzlichen Dank. Auch eine konträre Einstellung zur eigenen ist immer wertvoll zu erfahren.

In diesem Sinne: einen guten Rutsch ins Neue Jahr und auch in 2004 weiterhin viel Spass in der LL

Feder
 



 
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