Agatha Oblata

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Inge Anna

Mitglied
Agatha Oblata

Agatha Oblata aus Zell am See -
langjährig verpflichtete Backblechfee -
ist wieder zu Gange - na wunderbar,
mit stressroten Wangen und Mehl im Haar.

Agatha Oblata hat eingekarrt,
was Überschusspfunde auf Dauer wahrt;
sie geizt nicht mit Butter, hackt Mandeln fein,
und stimmt sich im Eischnee auf Weihnacht ein.

Flink flacht sie den Teigberg fürs Kleingebäck -
der Eifer haut ihr fast die Förmchen weg.
Es tröpfelt der Schweiß ihr von Stirn und Hals,
die übliche Spende für fehlendes Salz.

Prompt schließt sich dem Schweißfluss ein Nieser an,
der seinem Gefolge nicht wehren kann;
so regnet sich weitere Zutat aus -
ein Hoch auf der Bäckerin Knusperhaus!

Die Plätzcchen, gelungen - und keiner schmeckt,
was zwischen Agathas Oblatas Steckt.
So mampft man auch künftig im Weihnachtsland,
die köstlichen Gaben, aus bester Hand.​
 
I

IKT

Gast
Liebe Inge Anna,
wenn Du einem auch den letzten Appetit an leckeren Plätzchen klaust, ein Teil ist weg wegen der von Dir zitierten Überschusspfunde :D, finde ich das Gedicht herrlich!
die Vergleiche sind einfach gekonnt eingesetzt.
Einen fröhlichen 3. Advent bei Kaffee und Plätzchen wünscht Iris
 

Inge Anna

Mitglied
Agatha werden die Ohren klingen

Hallo Iris,
da kann ich nur sagen: Mahlzeit!!! Ich gab bislang der guten Agatha noch nix in Auftrag; die Ärmste ist nämlich zur Zeit wieder stark erkältet.
Danke fürs Kommentieren, dir einen schönen 3. Advent und liebe Grüße aus dem Saarland von
Inge Anna
 

LuMen

Mitglied
Weihnachtsschmaus

Hallo Inge Anna,

inhaltlich kann ich IKT nur zustimmen!
Im Formalen hast Du Dich auf ein etwas schwierigeres Terrain begeben, denn den Daktylus bzw. Anapäst konsequent durchzuhalten, ist nicht einfach. Das hast Du aber auch gut gemeistert, bis auf zwei Kleinigkeiten. Vor allem bei lautem Lesen fällt auf, dass der Rhythmus in der letzten Zeile der 2. und der 4. Strophe nicht ganz stimmt. Und da setze ich mein bewährtes Kontrollmittel ein, dessentwegen ich schon öfters beschimpft worden bin, nämlich das "Silbenzählen". Und siehe da, es fehlt im Vergleich mit der im Reim korrespondierenden Vorzeile jeweils eine Silbe, es sind nur 9 gegenüber 10 (nimm das bitte "cum grano salis", wer ein gutes Gefühl oder Gehör für das Versmaß hat - wie Du meistens - , der kommt auch so dahinter).
Bei der 2. Strophe ist die Lösung einfach, da fehlt nur ein "und":
"und stimmt sich im Eischnee auf Weihnacht ein."
Bei der 4. Strophe wird´s schwieriger, da muss ich das "Knusperhaus" irgendwie umbauen. Dazu fällt mir auf Anhieb nichts ein, aber es geht auch, wenn man Agatha durch "Bäckerin" ersetzt:
"so regnet sich weitere Zutat aus -
ein Hoch auf der Bäckerin Knusperhaus!"

Die verkürzte Metrik am Zeilenende ist in Ordnung und wird von Dir auch konsequent durchgehalten.

Entschuldige, ich habe heute meinen "förmlichen" Tag, aber es kann auch nichts schaden, mal über das Handwerkszeug nachzudenken.

ein schönes Wochenende wünscht

LuMen
 

Inge Anna

Mitglied
Nur so kann man lernen - und das möchte ich doch

Hallo Lumen,
auch der Wortbäckerin rann der Schweiß ob des Versmaßes. Ja, über das Handwerkszeug sollte man nachdenken - ich gelobe Besserung... Hab lieben Dank für Deine Korrekturhilfe und - klar - auch fürs aufmerksame Lesen.
Auch Dir ein schönes Wochenende und herzliche Grüße aus dem Saarland von
Inge Anna
 
K

Klopfstock

Gast
Hallo, Inge Anna,
als ich Dein Gedicht gerade las, dachte ich "perfekt -
nüscht zu meckern", bin aber erst durch LuMens Kommentar
darauf gekommen, daß es die bereits korrigierte Fassung ist;) und nun kann ich nur lobend sagen: Deine Agata
ist mal wieder eine richtige Inge Anna Geschichte.
Pfiffig, spritzig (nies-spritzig;)) und regt zum
schmunzeln an. Ja, LuMens Verbesserungsvorschläge
haben schon "Hand und Fuß" wie man so schön sagt und
geben einem Gedicht oft den letzten Schliff.

Euch Beiden
einen schönen Sonntag und
liebe Grüße
Klopfstock;)
 

Inge Anna

Mitglied
Agatha in reimlichem Gleichgewicht

Liebe Irene,
ja, so liest es sich jetzt auch flüssiger; man lernt ja gern. So ganz leise klopft bei mir die Satire wieder an. Dir ebenfalls einen schönen Sonntag - danke für aufmerksames Lesen und ganz herzliche Grüße von
Inge Anna
 



 
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