Airplane

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Fairy

Mitglied
Ich sitze im Flugzeug und schaue die Wolken an die anscheinend unbewegt an mir vorbei ziehen. Wie riesige Wattebäusche. Seit einiger Zeit schaue ich schon aus dem Fenster und probiere meine Gedanken zu ordnen und den Schmerz auszublenden. Ist diese Reise die richtige Entscheidung? Vielleicht hätte ich einfach zuhause in Köln bleiben sollen. Mit der Zeit würde ich Paul vergessen, würde den Schmerz vergessen, einen Anwalt heiraten und Kinder bekommen. Ja Anwälte verdienen gut, und sehen in ihren maßgeschneiderten Anzügen auch meist gut aus. Wir würden Kinder mit blonden Haaren bekommen und so glücklich sein wie Brad Pitt und Angelina Jolie. Stattdessen sitze ich jetzt im Flugzeug nach Hamburg und habe keinen Plan was ich dort machen soll, geschweige denn wo ich wohnen soll. Es war eine spontane Entscheidung, naja man kann auch sagen vielleicht war es auch eine Kurzschlussreaktion. So eine von denen man immer liest oder die man in den Hollywoodschnulzen sieht. Man erwischt seinen Verlobten mit der besten Freundin im Bett, dreht durch und nimmt den nächstbesten Flug irgendwohin. Mit dem Unterschied, dass die Leute im Film immer einen Plan haben und wissen was sie in den Städten machen. Sie starten eine Karriere, finden neue Freunde und finden den Traummann. Es gibt dort immer ein Happy End. Meinst heißen die Helden dieser Geschichte Carrie, Cheryl oder Sarah und sehen aus wie die Models von den Laufstegen. Ich heiße aber Marina und habe nicht die geringste Ahnung was ich in Hamburg soll. Ich sehe auch eher aus wie ein Hobbit, nur ohne die Haare an den Zehen. Ein lautes Blimm reißt mich aus meinen Gedanken. Die Anschnallzeichen leuchten auf. Ich seufze. Also anschnallen und vielleicht wartet ja mein wahrer Traummann später am Flughafen auf mich um mich abzuholen und in eine schöne Villa zu entführen. Wahrscheinlich hat er auch rote Rosen dabei, so wie der Bachelor. Nein einen Traummann gibt es nicht das weiß ich jetzt nachdem ich auf Paul und seine Liebesversprechungen reingefallen bin. In drei Tagen sollte die Hochzeit sein. Es sollte eine Traumhochzeit werden, eine Märchenhochzeit, so wie es sich jede Frau wünscht. Und ich wäre die Prinzessin, in dieser schönen Glitzerwelt. Ich wische mir meine Tränen weg. „Entschuldigung, geht es ihnen nicht gut?“, eine störende Männer Stimme reißt mich auch meinen Gedanken. Ärgerlich dreh ich mich zu dem Störenfried um. „Warum soll es mir nicht gut gehen? Die Sonne scheint, der Himmel ist blau und meine Gedanken drehen sich nur um den Weltfrieden“. „Oh, äh…. okay.“ , der Störenfried schaut mich an als wäre gerade vor ihm ein Alien aufgetaucht. Wenn ich ihn näher betrachte sieht er für einen Störenfried gar nicht so schlecht aus. Er hat dunkle lockige Haare und blaue wunderschöne Augen. Na super das hat mir gerade noch gefehlt, ein Mann der gut aussieht. Ich werde rot. „Entschuldigung ich wollte sie nicht belästigen.“, sagt er und schaut mich dazu noch entschuldigend an. Ich bekomme ein schlechtes Gewissen. „Äh…“, na super wo ist meine Schlagfertigkeit hin wenn ich sie mal brauche? „Ist schon okay, sorry, ich bin im Moment echt etwas unausstehlich. Das hat nichts mit ihnen zu tun.“, entschuldigend lächele ich ihn an. „Schon okay ich habe drei Schwestern.“, er lächelt mich frech an. „Na dann sind Sie wenigstens schon mal kein verwöhntes Einzelkind.“, stelle ich fest und kann mir gleich darauf auf die Zunge beißen, als er mich sprachlos ansieht. Es dauert eine Sekunde, dann grinste er und wir fingen beide lauthals an zu lachen. Die Stewardess schaut erschrocken in unsere Richtung. „Alles in Ordnung!“, Mister Störenfried winkt beruhigend in ihre Richtung. Mein Lachen hat sich jetzt in ein Glucksen verwandelt. Ich atme einmal tief ein und setzte eine ernste Miene auf. „Okay genug gelacht. So viel habe ich übrigens schon lange nicht mehr gelacht. Kommen wir nun zu den Formalitäten.“ „Formalitäten?“, er guckt mich fragend an. „Ja wie heißen sie eigentlich? Ich kann sie ja nicht immer Störenfried nennen.“ „Störenfried?“, gespielt entrüstet schaut er mich an. Ich werde wieder mal rot. Er lacht „Ich heiße Jonas und mit wem habe ich die Ehre?“ „Marina“, ich lächele ihn an. „Und was verschlägt dich nach Hamburg Marina?“ „ Naja ich bin auf der Flucht.“ „Okay, wen hast du umgebracht oder flüchtest du vor der Mafia?“, er guckt mich leicht entrüstet an. „Nein . So war das nicht gemeint.“ Ich musste schlucken. „Wie erklärt man am besten etwas wo drüber man nicht sprechen will, weil alleine die Tatsache das dass Real ist einem schon weh tut?“, sage ich und schaue ihn traurig an. Er sieht mich an und nickt langsam. „Vielleicht hilft es einfach es laut auszusprechen.“ Ich sehe in seine Augen, versinke in ihnen und auf einmal fühlte ich etwas was ich nicht mehr fühlen wollte. Ein Gefühl von Vertrauen und ein leichter Anflug von Verliebt sein. „Ja vielleicht hast du Recht“, sage ich und verdränge meine Gefühle. „ Naja ich werde mal schauen was ich in Hamburg mache.“, probiere ich vom Thema abzulenken. „ Was verschlägt dich den nach Hamburg?“ „Ich wohne dort und war geschäftlich in Köln. Jetzt geht es wieder ab nach Hause.“, erklärt Jonas. „Was machst du den beruflich Jonas?“, jetzt bin ich neugierig . „Ich bin Anwalt.“ „Oh oh, der Anwalt den ich heiraten will.“, denke ich und werde knallrot wie eine Tomate. Er schaut mich fragend an „Und was machst du beruflich Marina?“ „ Ich bin Bürokauffrau, es gibt keinen langweiligeren Beruf, glaub mir. Du kannst wenigstens mit deinem Hammer für Recht und Ordnung sorgen.“ „Hammer?“ er guckt mich fragend an. Irgendwie ist er ja süß, wenn er so guckt, denke ich und muss mich zusammen reißen „Ja du weißt schon, dieser Holzhammer den Barbara Salesch auch immer hat.“ „Äh du meinst den Richter. Ich bin der Anwalt, du weißt schon der der immer ruft „ Einspruch Herr Richter.“, sagt er leicht amüsiert. Ich schlug mir gegen den Kopf „Oh Mist da habe ich wieder was verwechselt, du bist im Gericht der gutaussehende Man im maßgeschneiderten Anzug.“ „Damit hast jetzt wieder alles gerettet Marina.“ sagt er. Ich schmunzele und schau kurz aus dem Flugzeugfenster, wir sind schon ziemlich tief. Ich kann die ersten Häuser schon sehen. „Ich habe gar nicht mitbekommen das wir gleich schon da sind, schade.“, sage ich und eine leichte Traurigkeit überkommt mich. „Ich fand die Unterhaltung mit dir sehr schön, Marina.“ Er schaut mir tief in die Augen. Ich versinke in ihnen und muss mich konzentrieren ihn weiter zu zuhören „ Wenn dir in Hamburg langweilig sein sollte, dann komm mich doch mal besuchen.“, er reicht mir seine Visitenkarte. Ich lächele, nein strahle ihn an „ Gerne Jonas, ich denke das mir bestimmt in Hamburg mal langweilig wird.“ Und wieder werde ich rot. „Das würde mich freuen, Marina. Äh also nicht das dir langweilig wird. Also doch irgendwie schon. Naja ich würde mich einfach freuen dich wiederzusehen.“, stottert er und diesmal wird er rot. Bumms, mit einem Ruck setzt das Flugzeug auf und zerstört den romantischen Augenblick. Ich seufze. Wir waren gelandet. Schneller als mir lieb war rollen wir auch schon ans Gate und die ersten Passagiere bewegten sich in Richtung Flugzeugtür. „Okay dann wollen wir mal.“, unentschlossen stehe ich auf und schaue Jonas an. Er guckt traurig oder bilde ich mir das nur ein? „Ja.“, er nickt und steht auf um mir bei meinem Handgepäck zu helfen. Schweigend steigen wir aus dem Flugzeug, gehen nebeneinander durch den Flughafen, jeder in seine Gedanken versunken. Am Ausgang warten schon die Freunde oder Familien der anderen Passagiere. Alle lächeln und sind fröhlich. Wir schauen uns an. „Wer holt dich den ab, Jonas?“, frage ich. „Keiner Marina. Schon lange nicht mehr“ ,er wirkt traurig. „Ich hoffe ich sehe dich wieder Marina.“ Er lächelt mich hoffnungsvoll an, dreht sich um und geht. Ich schaue ihn hinterher. Das kann es doch jetzt nicht gewesen sein. Ich muss was unternehmen. „Hey Jonas!“, schreie ich durch den Flughafen. Alle drehen sich nach mir um, doch das ist mir jetzt egal. Jonas bleibt stehen und dreht sich ebenfalls zu mir um. „Wenn dich keiner abholt, dann hast du doch bestimmt noch Zeit für einen Kaffee zu trinken oder sowas?“, frage ich ihn hoffnungsvoll. Jonas kommt auf mich zu, lächelt und seine Augen strahlen mich an „ Das würde ich gerne machen, Marina.“ Er nimmt schüchtern meine Hand in seine. Ich strahle ihn an und streichele sanft über seine Hand. Glücklich gehen wir zusammen durch den Flughafen. Mit einem übertrieben glücklichen Lächeln schaue ich meiner Zukunft in Hamburg entgegen. Irgendwie habe ich das Gefühl jetzt bin ich angekommen, vielleicht sogar zusammen mit Jonas. Ich komme mir vor als wäre ich eine der Heldinnen aus dem Fernsehen die gerade ihr Happy End bekommen haben.
 
A

Architheutis

Gast
Hallo und willkommen Fairy,

an Deinem Text gibt es Baustellen:

- Absätze! Absätze! Absätze!...sagte ich bei dem Anblick eines solchen Wortschwalls eigentlich, aber eigentlich liest sich der Text wie eine Einheit, eine Kurzsequenz ohne Atempause. Ich bin fast versucht, keine Absätze zu fordern.

- Kommas wären aber nicht verkehrt. Es fehlen so viele, dass ich eine Korrektur von vornherein aufgebe.

Ja Anwälte verdienen gut, und sehen in ihren maßgeschneiderten Anzügen auch meist gut aus. Wir würden Kinder mit blonden Haaren bekommen und so glücklich sein wie Brad Pitt und Angelina Jolie.
*ächz*

Das ist hoffentlich nur das Weltbild Deines Prots...?

Das Ergebnis aber offenbart den Autor/die Autorin:

Mit einem übertrieben glücklichen Lächeln schaue ich meiner Zukunft in Hamburg entgegen. Irgendwie habe ich das Gefühl jetzt bin ich angekommen, vielleicht sogar zusammen mit Jonas. Ich komme mir vor als wäre ich eine der Heldinnen aus dem Fernsehen die gerade ihr Happy End bekommen haben.
- Der Anfang ist ein Aufbruch.

- Der Mittelteil gibt Hoffnung, er möge gut ausgehen.

- Das Ende sagt, alles sei gut...

...und wirft den Text über den Haufen. Es kann zeitlich nicht sein. Der Text wäre besser, er endete mit der Hoffnung.

Schade, da wäre mehr drin gewesen, doch lieben Gruß,
Archi
 
Hallo Fairy,

deine Text liegt voll auf meiner Wellenlänge.
Ich mag diese kleinen Geschichten über die Dinge des Lebens, im Stil von `Ein Mann und eine Frau`. Wunderschön.

Passagen wie
Wir würden Kinder mit blonden Haaren bekommen und so glücklich sein wie Brad Pitt und Angelina Jolie.
finde ich sehr gelungen. Es gefällt mir, dass du in deiner Geschichten aktuelle `Celebrities` aus Kultur und Gesellschaft zur Charakterisierung deiner Person herangezogen hast.
Diese Passage unterstreicht deine Vorgehensweise:
Mit dem Unterschied, dass die Leute im Film immer einen Plan haben und wissen was sie in den Städten machen. Sie starten eine Karriere, finden neue Freunde und finden den Traummann. Es gibt dort immer ein Happy End. Meinst heißen die Helden dieser Geschichte Carrie, Cheryl oder Sarah und sehen aus wie die Models von den Laufstegen. Ich heiße aber Marina und habe nicht die geringste Ahnung was ich in Hamburg soll.
Dies ist gleichzeitig eine gelungene Wendung in deiner Erzählung.

Zur Textgestaltung hat die Architheutis einige Vorschläge gemacht. It`s up to you.
Also, du hast mich gut unterhalten.
Ich freue mich auf deine nächsten Beiträge.

Liebe Grüße. Rhondaly.
 

Fairy

Mitglied
Hallo Archi,
danke für Deine Rückmeldung. Bezüglich der Kommasetzung und Absätzen hast du Recht, dass werde ich noch mal überarbeiten.

lieben Gruss Fairy
 

Fairy

Mitglied
Hallo Rhondaly,
danke für Deine Rückmeldung. Es freut mich das Dir meine Geschichte gefällt.

lieben Gruss Fairy
 
U

USch

Gast
Hallo Fairy,
tolles Tempo in deiner Geschichte und gut geschrieben. Mußte erst mal Luft holen und tief durchatmen. Absätze würden das Tempo etwas herausnehmen. Weiß nicht, ob das dem Text guttut. Vielleicht nur einen oder zwei.
Bei Hamburg kann ich deinem Protagonisten helfen, denn da habe ich 50 Jahre gelebt :)
LG und weiter so
USch
 

Fairy

Mitglied
Ich sitze im Flugzeug und schaue die Wolken an die anscheinend unbewegt an mir vorbei ziehen. Wie riesige Wattebäusche. Seit einiger Zeit schaue ich schon aus dem Fenster und probiere meine Gedanken zu ordnen und den Schmerz auszublenden. Ist diese Reise die richtige Entscheidung? Vielleicht hätte ich einfach zuhause in Köln bleiben sollen. Mit der Zeit würde ich Paul vergessen, würde den Schmerz vergessen, einen Anwalt heiraten und Kinder bekommen. Ja Anwälte verdienen gut, und sehen in ihren maßgeschneiderten Anzügen auch meist gut aus. Wir würden Kinder mit blonden Haaren bekommen und so glücklich sein wie Brad Pitt und Angelina Jolie.

Stattdessen sitze ich jetzt im Flugzeug nach Hamburg und habe keinen Plan was ich dort machen soll, geschweige denn wo ich wohnen soll. Es war eine spontane Entscheidung. Naja man kann auch sagen, vielleicht war es auch eine Kurzschlussreaktion. So eine von denen man immer liest oder die man in den Hollywoodschnulzen sieht. Man erwischt seinen Verlobten mit der besten Freundin im Bett, dreht durch und nimmt den nächstbesten Flug irgendwohin. Mit dem Unterschied, dass die Leute im Film immer einen Plan haben und wissen was sie in den Städten machen. Sie starten eine Karriere, finden neue Freunde und finden den Traummann. Es gibt dort immer ein Happy End. Meinst heißen die Helden dieser Geschichte Carrie, Cheryl oder Sarah und sehen aus wie die Models von den Laufstegen. Ich heiße aber Marina und habe nicht die geringste Ahnung was ich in Hamburg soll. Ich sehe auch eher aus wie ein Hobbit, nur ohne die Haare an den Zehen.

Ein lautes Blimm reißt mich aus meinen Gedanken. Die Anschnallzeichen leuchten auf. Ich seufze. Also anschnallen. Vielleicht wartet ja mein wahrer Traummann später am Flughafen auf mich um mich abzuholen und in eine schöne Villa zu entführen. Wahrscheinlich hat er auch rote Rosen dabei, so wie der Bachelor. Nein einen Traummann gibt es nicht. Das weiß ich jetzt nachdem ich auf Paul und seine Liebesversprechungen reingefallen bin. In drei Tagen sollte die Hochzeit sein. Es sollte eine Traumhochzeit werden, eine Märchenhochzeit, so wie es sich jede Frau wünscht. Und ich wäre die Prinzessin, in dieser schönen Glitzerwelt. Ich wische mir meine Tränen weg.

„Entschuldigung, geht es ihnen nicht gut?“, eine störende Männerstimme reißt mich aus meinen Gedanken. Ärgerlich dreh ich mich zu dem Störenfried um. „Warum soll es mir nicht gut gehen? Die Sonne scheint, der Himmel ist blau und meine Gedanken drehen sich nur um den Weltfrieden“. „Oh, äh…. Okay.“, der Störenfried schaut mich an, als wäre gerade vor ihm ein Alien aufgetaucht. Wenn ich ihn näher betrachte, sieht er für einen Störenfried gar nicht so schlecht aus. Er hat dunkle lockige Haare und blaue wunderschöne Augen. Na super das hat mir gerade noch gefehlt, ein Mann der gut aussieht. Ich werde rot.

„Entschuldigung ich wollte sie nicht belästigen.“, sagt er und schaut mich dazu noch entschuldigend an. Ich bekomme ein schlechtes Gewissen. „Äh…“, na super wo ist meine Schlagfertigkeit hin wenn ich sie mal brauche? „Ist schon okay, sorry, ich bin im Moment echt etwas unausstehlich. Das hat nichts mit ihnen zu tun.“, entschuldigend lächele ich ihn an. „Schon okay ich habe drei Schwestern.“, er lächelt mich frech an. „Na dann sind Sie wenigstens schon mal kein verwöhntes Einzelkind.“, stelle ich fest und kann mir gleich darauf auf die Zunge beißen, als er mich sprachlos ansieht. Es dauert eine Sekunde, dann grinst er und wir fingen beide lauthals an zu lachen.Die Stewardess schaut erschrocken in unsere Richtung. „Alles in Ordnung!“, Mister Störenfried winkt beruhigend in ihre Richtung.

Mein Lachen hat sich jetzt in ein Glucksen verwandelt.Ich atme einmal tief ein und setzte eine ernste Miene auf. „Okay genug gelacht. So viel habe ich übrigens schon lange nicht mehr gelacht. Kommen wir nun zu den Formalitäten.“ „Formalitäten?“, er guckt mich fragend an. „Ja wie heißen sie eigentlich? Ich kann sie ja nicht immer Störenfried nennen.“ „Störenfried?“, gespielt entrüstet schaut er mich an. Ich werde wieder mal rot. Er lacht „Ich heiße Jonas und mit wem habe ich die Ehre?“ „Marina“, ich lächele ihn an. „Und was verschlägt dich nach Hamburg Marina?“ „ Naja ich bin auf der Flucht." “Okay wen hast du umgebracht oder flüchtest du vor der Mafia?“, er guckt mich leicht entrüstet an. „Nein . So war das nicht gemeint.“ Ich musste schlucken. „Wie erklärt man am besten etwas wo drüber man nicht sprechen will wenn, alleine die Tatsache, das dass real ist, einem schon weh tut?“, sage ich und schaue ihn traurig an. Er sieht mich an und nickt langsam. „Vielleicht hilft es einfach es laut auszusprechen.“ Ich sehe in seine Augen, versinke in ihnen und auf einmal fühlte ich etwas was ich nicht mehr fühlen wollte. Ein Gefühl von Vertrauen und ein leichter Anflug von Verliebt sein.

„Ja vielleicht hast du Recht“,sage ich und verdränge meine Gefühle. „ Naja ich werde mal schauen was ich in Hamburg mache.“, probiere ich vom Thema abzulenken. „ Was verschlägt dich denn nach Hamburg?“ „Ich wohne dort und war geschäftlich in Köln. Jetzt geht es wieder ab nach Hause.“, erklärt Jonas. „Was machst du den beruflich Jonas?“, jetzt bin ich neugierig. „Ich bin Anwalt.“ „Oh oh, der Anwalt den ich heiraten will.“, denke ich und werde knallrot wie eine Tomate. Er schaut mich fragend an. „Und was machst du beruflich, Marina?“ „ Ich bin Bürokauffrau, es gibt keinen langweiligeren Beruf, glaub mir. Du kannst wenigstens mit deinem Hammer für Recht und Ordnung sorgen.“ „Hammer?“ er guckt mich fragend an. Irgendwie ist er ja süß, wenn er so guckt, denke ich und muss mich zusammenreißen „Ja du weißt schon, dieser Holzhammer den Barbara Salesch auch immer hat.“ „Äh du meinst den Richter. Ich bin der Anwalt, du weißt schon der der immer ruft „ Einspruch Herr Richter.“, sagt er leicht amüsiert. Ich schlag mir gegen den Kopf „Oh Mist da habe ich wieder was verwechselt, du bist im Gericht der gutaussehende Mann im maßgeschneiderten Anzug.“ „Damit hast jetzt wieder alles gerettet Marina.“ sagt er.

Ich schmunzele und schau kurz aus dem Flugzeugfenster, wir sind schon ziemlich tief. Ich kann die ersten Häuser schon sehen. „Ich habe gar nicht mitbekommen, dass wir gleich schon da sind. Schade.“, sage ich und eine leichte Traurigkeit überkommt mich. „Ich fand die Unterhaltung mit dir sehr schön, Marina.“ Er schaut mir tief in die Augen. Ich versinke in ihnen und muss mich konzentrieren ihn weiter zu zuhören „ Wenn dir in Hamburg langweilig sein sollte, dann komm mich doch mal besuchen.“, er reicht mir seine Visitenkarte. Ich lächele, nein strahle ihn an „ Gerne Jonas, ich denke das mir bestimmt in Hamburg mal langweilig wird.“ Und wieder werde ich rot. „Das würde mich freuen, Marina. Äh also nicht das dir langweilig wird. Also doch irgendwie schon. Naja ich würde mich einfach freuen dich wiederzusehen.“, stottert er und diesmal wird er rot.

Bumms, mit einem Ruck setzt das Flugzeug auf und zerstört den romantischen Augenblick. Ich seufze. Wir waren gelandet. Schneller als mir lieb war rollen wir auch schon ans Gate und die ersten Passagiere bewegten sich in Richtung Flugzeugtür. „Okay dann wollen wir mal.“ „Ja.“, er nickt und steht auf, um mir bei meinem Handgepäck zu helfen. Er guckt traurig oder bilde ich mir das nur ein?

Schweigend steigen wir aus dem Flugzeug, gehen nebeneinander durch den Flughafen, jeder in seine Gedanken versunken. Am Ausgang warten schon die Freunde oder Familien der anderen Passagiere. Alle lächeln und sind fröhlich. Wir schauen uns an. „Wer holt dich den ab, Jonas?“, frage ich. „Keiner Marina. Schon lange nicht mehr“ ,er wirkt traurig. „Ich hoffe ich sehe dich wieder Marina.“ Er lächelt mich hoffnungsvoll an, dreht sich um und geht.

Ich schaue ihn hinterher. Das kann es doch jetzt nicht gewesen sein. Ich muss was unternehmen. „Hey Jonas!“, schreie ich durch den Flughafen. Alle drehen sich nach mir um, doch das ist mir jetzt egal. Jonas bleibt stehen und dreht sich ebenfalls zu mir um. „Wenn dich keiner abholt, dann hast du doch bestimmt noch Zeit für einen Kaffee zu trinken oder sowas?“, frage ich ihn hoffnungsvoll. Jonas kommt auf mich zu, lächelt und seine Augen strahlen mich an „ Das würde ich gerne machen, Marina.“ Er nimmt schüchtern meine Hand in seine. Ich strahle ihn an und streichele sanft über seine Hand. Glücklich gehen wir zusammen durch den Flughafen. Mit einem übertrieben glücklichen Lächeln schaue ich meiner Zukunft in Hamburg entgegen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich angekommen bin, vielleicht sogar zusammen mit Jonas. Ich komme mir vor als wäre ich eine der Heldinnen aus dem Fernsehen, die gerade ihr Happy End bekommen haben.
 

Fairy

Mitglied
Ich sitze im Flugzeug und schaue die Wolken an die anscheinend unbewegt an mir vorbei ziehen. Wie riesige Wattebäusche. Seit einiger Zeit schaue ich schon aus dem Fenster und probiere meine Gedanken zu ordnen und den Schmerz auszublenden. Ist diese Reise die richtige Entscheidung? Vielleicht hätte ich einfach zuhause in Köln bleiben sollen. Mit der Zeit würde ich Paul vergessen, würde den Schmerz vergessen, einen Anwalt heiraten und Kinder bekommen. Ja Anwälte verdienen gut, und sehen in ihren maßgeschneiderten Anzügen auch meist gut aus. Wir würden Kinder mit blonden Haaren bekommen und so glücklich sein wie Brad Pitt und Angelina Jolie.

Stattdessen sitze ich jetzt im Flugzeug nach Hamburg und habe keinen Plan was ich dort machen soll, geschweige denn wo ich wohnen soll. Es war eine spontane Entscheidung. Naja man kann auch sagen, vielleicht war es auch eine Kurzschlussreaktion. So eine von denen man immer liest oder die man in den Hollywoodschnulzen sieht. Man erwischt seinen Verlobten mit der besten Freundin im Bett, dreht durch und nimmt den nächstbesten Flug irgendwohin. Mit dem Unterschied, dass die Leute im Film immer einen Plan haben und wissen was sie in den Städten machen. Sie starten eine Karriere, finden neue Freunde und finden den Traummann. Es gibt dort immer ein Happy End. Meinst heißen die Helden dieser Geschichte Carrie, Cheryl oder Sarah und sehen aus wie die Models von den Laufstegen. Ich heiße aber Marina und habe nicht die geringste Ahnung was ich in Hamburg soll. Ich sehe auch eher aus wie ein Hobbit, nur ohne die Haare an den Zehen.

Ein lautes Blimm reißt mich aus meinen Gedanken. Die Anschnallzeichen leuchten auf. Ich seufze. Also anschnallen. Vielleicht wartet ja mein wahrer Traummann später am Flughafen auf mich um mich abzuholen und in eine schöne Villa zu entführen. Wahrscheinlich hat er auch rote Rosen dabei, so wie der Bachelor. Nein einen Traummann gibt es nicht. Das weiß ich jetzt nachdem ich auf Paul und seine Liebesversprechungen reingefallen bin. In drei Tagen sollte die Hochzeit sein. Es sollte eine Traumhochzeit werden, eine Märchenhochzeit, so wie es sich jede Frau wünscht. Und ich wäre die Prinzessin, in dieser schönen Glitzerwelt. Ich wische mir meine Tränen weg.

„Entschuldigung, geht es ihnen nicht gut?“, eine störende Männerstimme reißt mich aus meinen Gedanken. Ärgerlich dreh ich mich zu dem Störenfried um. „Warum soll es mir nicht gut gehen? Die Sonne scheint, der Himmel ist blau und meine Gedanken drehen sich nur um den Weltfrieden“. „Oh, äh…. Okay.“, der Störenfried schaut mich an, als wäre gerade vor ihm ein Alien aufgetaucht. Wenn ich ihn näher betrachte, sieht er für einen Störenfried gar nicht so schlecht aus. Er hat dunkle lockige Haare und blaue wunderschöne Augen. Na super das hat mir gerade noch gefehlt, ein Mann der gut aussieht. Ich werde rot.

„Entschuldigung ich wollte sie nicht belästigen.“, sagt er und schaut mich dazu noch entschuldigend an. Ich bekomme ein schlechtes Gewissen. „Äh…“, na super wo ist meine Schlagfertigkeit hin wenn ich sie mal brauche? „Ist schon okay, sorry, ich bin im Moment echt etwas unausstehlich. Das hat nichts mit ihnen zu tun.“, entschuldigend lächele ich ihn an. „Schon okay ich habe drei Schwestern.“, er lächelt mich frech an. „Na dann sind Sie wenigstens schon mal kein verwöhntes Einzelkind.“, stelle ich fest und kann mir gleich darauf auf die Zunge beißen, als er mich sprachlos ansieht. Es dauert eine Sekunde, dann grinst er und wir fingen beide lauthals an zu lachen.Die Stewardess schaut erschrocken in unsere Richtung. „Alles in Ordnung!“, Mister Störenfried winkt beruhigend in ihre Richtung.

Mein Lachen hat sich jetzt in ein Glucksen verwandelt.Ich atme einmal tief ein und setzte eine ernste Miene auf. „Okay genug gelacht. So viel habe ich übrigens schon lange nicht mehr gelacht. Kommen wir nun zu den Formalitäten.“ „Formalitäten?“, er guckt mich fragend an. „Ja wie heißen sie eigentlich? Ich kann sie ja nicht immer Störenfried nennen.“ „Störenfried?“, gespielt entrüstet schaut er mich an. Ich werde wieder mal rot. Er lacht „Ich heiße Jonas und mit wem habe ich die Ehre?“ „Marina“, ich lächele ihn an. „Und was verschlägt dich nach Hamburg Marina?“ „ Naja ich bin auf der Flucht." “Okay wen hast du umgebracht oder flüchtest du vor der Mafia?“, er guckt mich leicht entrüstet an. „Nein . So war das nicht gemeint.“ Ich musste schlucken. „Wie erklärt man am besten etwas wo drüber man nicht sprechen will wenn, alleine die Tatsache, das dass real ist, einem schon weh tut?“, sage ich und schaue ihn traurig an. Er sieht mich an und nickt langsam. „Vielleicht hilft es einfach es laut auszusprechen.“ Ich sehe in seine Augen, versinke in ihnen und auf einmal fühlte ich etwas was ich nicht mehr fühlen wollte. Ein Gefühl von Vertrauen und ein leichter Anflug von Verliebt sein.

„Ja vielleicht hast du Recht“,sage ich und verdränge meine Gefühle. „ Naja ich werde mal schauen was ich in Hamburg mache.“, probiere ich vom Thema abzulenken. „ Was verschlägt dich denn nach Hamburg?“ „Ich wohne dort und war geschäftlich in Köln. Jetzt geht es wieder ab nach Hause.“, erklärt Jonas. „Was machst du den beruflich Jonas?“, jetzt bin ich neugierig. „Ich bin Anwalt.“ „Oh oh, der Anwalt den ich heiraten will.“, denke ich und werde knallrot wie eine Tomate. Er schaut mich fragend an. „Und was machst du beruflich, Marina?“ „ Ich bin Bürokauffrau, es gibt keinen langweiligeren Beruf, glaub mir. Du kannst wenigstens mit deinem Hammer für Recht und Ordnung sorgen.“ „Hammer?“ er guckt mich fragend an. Irgendwie ist er ja süß, wenn er so guckt, denke ich und muss mich zusammenreißen „Ja du weißt schon, dieser Holzhammer den Barbara Salesch auch immer hat.“ „Äh du meinst den Richter. Ich bin der Anwalt, du weißt schon der der immer ruft „ Einspruch Herr Richter.“, sagt er leicht amüsiert. Ich schlag mir gegen den Kopf „Oh Mist da habe ich wieder was verwechselt, du bist im Gericht der gutaussehende Mann im maßgeschneiderten Anzug.“ „Damit hast jetzt wieder alles gerettet Marina.“ sagt er.

Ich schmunzele und schau kurz aus dem Flugzeugfenster, wir sind schon ziemlich tief. Ich kann die ersten Häuser schon sehen. „Ich habe gar nicht mitbekommen, dass wir gleich schon da sind. Schade.“, sage ich und eine leichte Traurigkeit überkommt mich. „Ich fand die Unterhaltung mit dir sehr schön, Marina.“ Er schaut mir tief in die Augen. Ich versinke in ihnen und muss mich konzentrieren ihn weiter zu zuhören „ Wenn dir in Hamburg langweilig sein sollte, dann komm mich doch mal besuchen.“, er reicht mir seine Visitenkarte. Ich lächele, nein strahle ihn an „ Gerne Jonas, ich denke das mir bestimmt in Hamburg mal langweilig wird.“ Und wieder werde ich rot. „Das würde mich freuen, Marina. Äh also nicht das dir langweilig wird. Also doch irgendwie schon. Naja ich würde mich einfach freuen dich wiederzusehen.“, stottert er und diesmal wird er rot.

Bumms, mit einem Ruck setzt das Flugzeug auf und zerstört den romantischen Augenblick. Ich seufze. Wir waren gelandet. Schneller als mir lieb war rollen wir auch schon ans Gate und die ersten Passagiere bewegten sich in Richtung Flugzeugtür. „Okay dann wollen wir mal.“ „Ja.“, er nickt und steht auf, um mir bei meinem Handgepäck zu helfen. Er guckt traurig oder bilde ich mir das nur ein?
Schweigend steigen wir aus dem Flugzeug, gehen nebeneinander durch den Flughafen, jeder in seine Gedanken versunken. Am Ausgang warten schon die Freunde oder Familien der anderen Passagiere. Alle lächeln und sind fröhlich. Wir schauen uns an. „Wer holt dich den ab, Jonas?“, frage ich. „Keiner Marina. Schon lange nicht mehr“ ,er wirkt traurig. „Ich hoffe ich sehe dich wieder Marina.“ Er lächelt mich hoffnungsvoll an, dreht sich um und geht.

Ich schaue ihn hinterher. Das kann es doch jetzt nicht gewesen sein. Ich muss was unternehmen. „Hey Jonas!“, schreie ich durch den Flughafen. Alle drehen sich nach mir um, doch das ist mir jetzt egal. Jonas bleibt stehen und dreht sich ebenfalls zu mir um. „Wenn dich keiner abholt, dann hast du doch bestimmt noch Zeit für einen Kaffee zu trinken oder sowas?“, frage ich ihn hoffnungsvoll. Jonas kommt auf mich zu, lächelt und seine Augen strahlen mich an „ Das würde ich gerne machen, Marina.“ Er nimmt schüchtern meine Hand in seine. Ich strahle ihn an und streichele sanft über seine Hand. Glücklich gehen wir zusammen durch den Flughafen. Mit einem übertrieben glücklichen Lächeln schaue ich meiner Zukunft in Hamburg entgegen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich angekommen bin, vielleicht sogar zusammen mit Jonas. Ich komme mir vor als wäre ich eine der Heldinnen aus dem Fernsehen, die gerade ihr Happy End bekommen haben.
 



 
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