Alp

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Anonym

Gast
In der Nacht ziehen Nebelschwaden,
um zum Träumen einzuladen.
Doch wo der Alp ein Feuer findet,
sich wer in Sehnsucht windet.

Sehnen nach der Freiheit vielleicht,
nach der Liebe, nie erreicht.
Nach dem Vergessen möglicherweise,
komm mit mir auf die Alptraumreise...

Rennen, fallen, Schlangen, Hunde,
der Alp ist stets in jedem Munde.
Er zieht den Boden unter dir weg,
bringt dir mit spitzen Zähnen Schreck.

Nur mit dem Unglück vermag sich der Alp zu binden,
warum nur kannst du keine Ruhe finden?
Wer hat dich verletzt, wer dir weh getan?
Oder ist es eine Chance, die du vertan?

Und wenn du Opfer bist und man dich würgt,
dann denk daran, dass der Alp immer bürgt.
Er ist die Garantie des Leidens,
er ist überall, in der Welt des Christens und des Heidens.

Doch ist er immer auch dein Spiegel,
das Gefäss deiner Ängste, des Erlebens Tiegel.
Er ist sowohl Freund als Feind,
bist du es auch nicht, er ist immer bereit.

Schau die Uhr, die sich rückwärts dreht,
der Zeiger, der auch im Traum nie stille steht.
Folge den Spuren, geh mit der Zeit,
geht sie auch rückwärts, bringt sie doch Sicherheit.

Nur wenn du die Reise beginnst,
wenn du selbst im Netz des Alpes spinnst,
dann erst kannst und wirst du ihn finden,
den Frieden...lass dich in Vergangenem binden.

Zwei Male sterben, einmal leben,
der Alp kann dir diese Hoffnung geben.
Fall tiefer...tiefer...und noch viel mehr,
sieh das Licht, das im Fall kommt näher.

Es ist dunkles Licht und doch leuchtend,
deine spröde Seele befeuchtend.
Den Fluss in Gang bringend,
die Wahrheit erzwingend.

Und wenn dann die Blindheit von deinen Augen fällt,
sag nicht, ich hätte es nicht erzählt!
Winde dich in der Hölle deiner Existenz,
sieh dein Leid und den Schmerz in Zehnerpotenz.
 



 
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