Alpha und Omega

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Vera-Lena

Mitglied
Alpha und Omega

Die Vögel haben ihre Lieder eingefärbt
rostrot,
grellblau
wild schimmernd,
ein letzter Abschiedsruf
im Sonnensog gen Süden.

In den kurzen leuchtenden Stunden,
wenn der Nebel sich aufgelöst,
fällt ein klares Wort vom Himmel,
sich mir einzuschreiben.

Und aus den entlaubten Wäldern
schickt Pan seine Klänge,
trotzig ungestüm
verbindet er
das Ende mit dem Anfang.

Ich glaube ihm.
 
H

Heidrun D.

Gast
Bei dir muss ich so uffpassä (lacht).

Ruckzuck hast du wieder einen neues Gedicht eingestellt; ich komme kaum noch nach!

Auch dieses zeigt wieder eine hohe Qualität.- Das ist es auch, was ich an dir bewundere: Deine Sachen sind eigentlich alle gut.

Hier finde ich zum Weinen schön:

Und aus den entlaubten Wäldern
schickt Pan seine Klänge,
trotzig ungestüm
verbindet er
das Ende mit dem Anfang.
(Pan ist ohnehin einer meiner Lieblingsgötter, steht gleich neben Diana. :))

Liebe Grüße
Heidrun
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Heidrun,

weinen sollst Du eigentlich nicht, ;) aber Pan hat es mir auch schon seit meinen Mädchenjahren angetan.

Hier brauchte ich ihn, um das klare Wort aus den Himmeln nicht direkt benennen zu müssen. Das wollte ich einfach für mich behalten.

Aber wenn Pan die Stimme erhebt mithilfe seiner Flöte, dann braucht es keine Worte mehr, dann wird man durchdrungen bis in die Haarspitzen von dem, was er auszudrücken weiß.

Danke für Deinen lieben Kommentar! Es ist immer so wohltuend, verstanden zu werden.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 
I

Iphi

Gast
Liebe Vera-Lena,
Dein Gedicht geht mir gar nicht mehr aus dem Sinn. Vor allem wegen den 2 letzten Versen. Ganz deutlich sehe ich wieder den sich bunt färbenden Hang am Olymp, der 'Pan-Wiese' durch die ich vor Jahren wanderte und höre seine 'trotzig ungestümen Klänge'. Ein stiller Ort war das, mit einem weiten Blick über die Ägäis. Da kann einem schon 'ein klares Wort vom Himmel' erreichen. Soviel zu meinen Assoziationen.
Sehr schön und schlüssig, wie ein Geschenk, trifft mich daher auch der Schluss: 'Ich glaube ihm.' Ja, das sitzt!

Lieben Gruss,
Iphi
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Iphi,

von Anfang an dachte ich, dass Dein Nick die Abkürzung für Iphigenie ist. (Aber vielleicht irre ich mich da auch?!) Nach Griechenland hatte ich als junges Mädchen eine große Sehnsucht, besonders, seit ich Hölderlins "Hyperion" gelesen hatte und auch weil mir meine "Altvorderen" erzählten, wie wundervoll dort das Licht ist. Auch über Pan hatte ich natürlich gelesen und er beschäftigte mich sehr.

In Griechenland war ich aber nie. Dennoch, die Seele reist, wohin sie will. Und eines Tages haben sich dann all diese Krümelchen in meinem Inneren zu einem lyrischen Text verdichtet, und ich bin immer erstaunt, dass das möglich ist, auch bei meinen eigenen Texten, denn ich habe sowieso immer das Gefühl, dass ich die gar nicht geschrieben habe.

Es freut mich sehr, dass ich an Deine schönen Erinnerungen leicht anklopfen konnte, um sie aufzuwecken.

Danke für Deinen Kommentar!

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Joh

Mitglied
Hallo Vera-Lena

ist das schön! Als Kind las ich die griechischen Sagen. Kennst du Thomas Burnett Swann? Den las ich dann später, er hat die griechischen Sagen ein wenig modernisiert, und genau diese Stimmung lese ich in Deinem Gedicht.

liebe Grüße, Johanna
 

Vera-Lena

Mitglied
Nein, liebe Johanna,

den Autor kenne ich noch nicht. Aber ich freue mich, wenn Du ihn, weil er Dir lieb ist, hier wiederentdecken konntest.

Danke für den Hinweis und für Deinen Kommentar!

Liebe Grüße
Vera-Lena
 



 
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