Als Mädchen blöd warn (gelöscht)

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K

koollook

Gast
Ein amüsantes Gedicht über Mädchen in jeder Farbe, Form und Verhaltensmuster.

Nostalgie schwingt hier stark mit, jede Zeile spricht von damals, als das Lyr. Ich viele Mädchen "hatte" und beurteilen konnte, was Mädchen sind und was nicht. Jetzt kann es sich kein neues Urteil bilden nur noch alte Eindrücke aufwärmen und runterwürgen, was ihm aber anscheinend schmeckt - das erkennt man am letzten Wort des Gedichtes.
 

Kaleidoskop

Mitglied
Hallo Herbert,

danke dir, du kennst mich ja schon länger und weißt, dass solche Inhalte mir liegen.

Ich habe schon darauf gewartet, dass jemand auf Z2S2 hinweist.
Die Zeile fängt mit Auftakt an und ist somit um eine Hebung länger als die andern - setzt sich also ab. Das kann man mögen oder nicht.

In diesem Fall ist es von mir bewusst so gesetzt und ich stelle mich tapfer dem Zorn aller gestrengen Metrikwächter! :D

Ich finde die Zeile prima und werde das Gedicht am Samstag mit auf einen Slam nehmen, da ich auch beim Vortragen des Gedichtes überhaupt kein sprachliches Problem habe.

Ich danke dir für dein waches Auge!

lg,
kalei
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Interessant die Reimform "Städchen-Mädchen" - sonst so nur bei Limericks - oder ist es ein Tippfehler?

Das Gedicht selbst gefällt mir gut.
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Kalei,

ich will ja nicht als Erbsenzähler gelten.

Solche metrischen Brüche werfen mich immer aus dem Lesefluss.

In diesem Fall ist es nicht gar so "schlimm" für den Fluss, weil die vorhergehende Zeile weiblich endet, man also eine durchgehende Zeile lesen kann.

Außerdem stehen hier in jüngster Zeit Gedichte als Sonett bezeichnet, ähnlich denen, für ich vor einigen Jahren in Gereimtes stark kritisiert worden bin, als ich mir damals die Freiheit nahm, sie Sonett zu nennen, obwohl sie Bernds Sonettkochbuch so gar nicht entsprachen ... Ich bin dann dazu übergegangen, solche freieren Formen als 14-Zeiler zu benennen, um den Gefechten um die Form aus dem Weg zu gehen.

Allerdings ... vielleicht sollte man Gedichte, die die feste Form brechen, eher nach Gereimtes stellen, wenn sie es sind, oder nach Experimentelles :)

Liebe Grüße

Herbert
 

Kaleidoskop

Mitglied
Hallo Bernd,

danke dir. Aber der Reim ist "Städtchen/Wädchen". ;)

Und bei Städtchen habe ich tatsächlich das "t" verschluckt. Danke für den Hinweis! :D

lg,
kalei
 

Kaleidoskop

Mitglied
Lieber Herbert, aber ich war früher solch ein Erbsenzähler - einer von den Schlimmsten!

In dem Forum, in dem ich anfing, wurden nicht die kleinsten metrischen Schlenker geduldet und kein unreiner Reim. Solche Gedichte wurden z.B. für einen Wettbewerb gar nicht zugelassen: Für mich eine harte Schule. Doch es ist gut, metrisch richtig schreiben zu können. Es gibt viele "Bauchdichter", die sich nie mit der Metrik beschäftigt haben, einfach so schreiben, wie es sich für sie gut anhört. Dazu gehöre ich nicht. Ich liebe die Metrik. Und findest du eine metrische Unregelmäßigkeit, die von mir übersehen wurde, dann verbessere ich. Doch inzwischen passiert das nur noch selten - das Ohr schult sich mit der Zeit.

Wenn ich die Sonette von echten Könnern lese wie Goethe, Uhland, Rückert oder Rilke oder auch ganz moderne Sonette von Autoren aus dem 21. Jahrhundert, dann lese ich Schönes. Selbst wenn der Reim mal unrein ist, die Hebungen variieren, die Wörter einer Zeile nur ein- oder zweisilbig sind oder das Metrum nicht streng eingehalten wird. Konnten diese Leute nicht anders schreiben? Doch. Warum haben sie es dann nicht getan?

Kritisieren wir heute Goethe, Uhland, Rilke oder Rückert? Was wäre, wenn sie als Unbekannte hier schreiben würden?
Ach, da würden wir wohl einiges zu kritisieren finden!

Und dann höre ich: Du willst dich doch wohl nicht mit Goethe oder Uhland, Rilke oder Rückert vergleichen? Nein, will ich nicht. Wie käme ich wohl dazu! Aber ich will sie mir zum Vorbild nehmen. Wenn nicht sie, wen dann?

Was will ich damit sagen? Es ist gut und richtig, die Metrik zu beherrschen. Aber nicht sie allein sollte über ein Gedicht richten.
Ich nehme mir persönlich die Freiheit heraus, aus der Metrik zu fallen, wenn es mir angebracht scheint - und das Gedicht dennoch als Sonett zu bezeichnen. Ich weiß, dass nicht jeder meine Ansicht teilt. Wer Probleme mit meinen kleinen gewollten Ausbrüchen hat, der hat sie eben - ich nicht. Nicht mehr.


Danke für deine Offenheit und Bewertung.

lg,
kalei
 
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