Hallo Thomas,
es ist ein Kurzgedicht. Zum Senryu verhält es sich etwa wie ein Gedicht im freien Rhythmus zum Sonett, zum Haiku etwa wie ein Limerick zu einem Koan.
Hinweis
Der Einzelne wird geboren und beginnt zu schreien. Langsam beginnt das Kind zu krabbeln, steht auf und erhebt sich über sich selbst. Laut ruft es und futtert, was das Zeug hält. Der Kurs ist vorgezeichnet, doch die Bahn ist ungewiss. Gerade in diesem Augenblick scheint ein Ziel zu kommen, aber es ist nur ein neuer Anzug.
Wird er Glück bringen?
Das Beispiel
Ein Dampfer
schneidet Furchen ins Wasser,
plätschernde Runzeln
Kommentar
Des Leben beginnt, wie der Stapellauf. Der Säugling schreitet durch die Tage und ändert die Welt, die sich um ihn ausbreitet wie eine Leinwand. Er malt Bilder hinein und greift. Wie das Schaufelrad treibt er sich vorwärts und spielt. Er spielt Schule, Beruf und Rente. Alt geworden, legt er noch mal neue Farbe an.
Ein anderer Meister vergleicht den Dampfer mit dem Jüngling, der um die Jungfrau wirbt.