Am Bahnhof

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LADYHELLENA

Mitglied
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Am Bahnhof

Am Bahnhof der Hoffnung
warte ich schon viel zu lang
und versuche zu glauben.
Die Gleise entfernen sich
nach nirgendwo.
Ich wollte nur da sein,
nur winken,
dir nur zu-lächeln.
Am anderen Ende der Welt
gibt es auch Bahnhöfe und Züge.
Aber dein Blick aus dem Fenster
trifft ins Leere.
Zu lange bist du unterwegs,
du kannst mich nicht sehen.
Jeder Zug bringt
ein Stück Einsamkeit
und fährt weiter.
Wir sind verlorene Fremde
und allein.


ladyhellena
 
hallo Lady,

dein Text hat mich inhaltlich berührt, musste ihn allerdings gleich dreimal lesen um ihn in seiner tiefe zu begreifen.

Zuerst einmal hat mich der Titel neugierig gemacht, dann entdeckte ich das du sehr gut am Thema geblieben bist. Vor meinen Augen wuchsen entsprechende Bilder. Auch die Enttäuschung und die Hoffnungslosigkeit kommen klar rüber.
Ich bin aber der Meinung das durch die Akzentuirung einzelner Worte die Aussagen verstärkt werden können. Manchmal nimmt man dem Text etwas wenn es ein Zuviel an Worten oder Erklärungen gibt.
Ich habe dir unten meine Vorschläge einfach mal eingesetzt. Rot würde ich rausnehmen, blau evtl. übernehmen, usw..
Ich hoffe du verstehst meine Textarbeit als echtes Interesse an deinem werk und nicht als grobe Kritik. Ich habe Freude und Anregung hierbei empfunden.

dies ist hier auch mehr als Angebot aus einem Bobonladen zu betrachten.
Wünsche dir und mir weiterhin viel spaß an Begnungen in der Lupe

Am Bahnhof
Am Bahnhof der Hoffnung
warte ich schon viel zu lang
[red]und versuche zu glauben.[/red]
Die Gleise entfernen sich
nach nirgendwo.

Ich wollte nur da sein,
nur winken,
dir nur zulächeln.

Dein Blick aus dem Fenster
trifft aber ins Leere.
Zu lange bist du unterwegs,
du [blue]siehst [/blue]mich nicht.

[blue]Auch am [/blue]anderen Ende der Welt
gibt es Bahnhöfe [red]und Züge[/red].

Jeder Zug bringt
ein Stück Einsamkeit mehr.
und fährt ohne Hoffnung weiter.
Sind wir verlorene Fremde?

(Sind wir füreinander verloren?
Werden wir Fremde ,unfähig
den Strohhalm der Hoffnung
zu ergreifen?
Bitte Schau mich an!
oder
Schau mir in die Augen.)



Heike
 

LADYHELLENA

Mitglied
Bahnhof

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Hallo, Heike!

Es gibt immer einen Bahnhof und immer fahren Züge-
vorbei -- was einer gewissen Traurigkeit nicht entbehrt.
Es freut mich sehr, dass du dir Zeit genommen hast
für meinen Versuch, etwas niederzuschreiben, was ich
denke (und empfinde).
Von deiner gutgemeinten Kritik lerne ich gerne, ich nehme
sie dankbar an.
Bis zur nächsten "Begegnung"
grüße ich dich herzlich,

ladyhellena
 

NewDawnK

Mitglied
Hallo Ladyhellena,

ein eindrucksvolles Bild für eine Sehnsucht, die nicht erfüllbar ist. Denn auch dann, wenn zwei Fremde sich zusammenfinden, stehen sie früher oder später wieder an irgendwelchen Gleisen... wenn sie Glück haben, schauen sie dann in dieselbe Richtung; wenn nicht, trennen sich ihre Wege.
Ich denke, mit einer grundsätzlich unerfüllbaren Sehnsucht muss man sich abfinden - nicht zuletzt deshalb, weil sie eine wichtige Triebfeder für die Weiterentwicklung im Leben ist. Erst, wenn man das erkannt hat, kann man sich aus der Starre des Wartens lösen und wirklich lebendig werden. Und wer sich lebendig fühlt, fühlt sich nicht einsam...
Deine Text gefällt mir, weil er mich nachdenklich stimmt!

Schöne Grüße, NDK
 

LADYHELLENA

Mitglied
Bahnhof

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hallo, NDK!

es könnte (?) doch sein, dass es am anderen Ende
der Welt das "Gegenstück" zur eigenen Sehnsucht
gibt; dass leider die Begegnung nicht stattfinden
kann, aus vielerlei Gründen?!
Und wenn, ....was wäre dann ?
Der Bahnhof mit seiner nach allen Richtungen
"offenen" Atmosphäre bringt
solche Gedanken nahe!!
Danke für Deinen Kommentar!
liebe Grüße
ladyhellena
 



 
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