Am See

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2shy

Mitglied
Der Mond scheint rein und freundlich
und Wind streicht durch die Bäume,
so sanft, ganz leis` und vorsichtig,
damit ich von ihm träume.

Lautlos fallen Blätter nieder
in schwebend unsichtbarem Bann.
Das Schilf flüstert mir stumme Lieder,
damit ich endlich schlafen kann.

Und die schwarze Fläche sacht,
sie nimmt die Funkelsterne an,
damit ich noch in dieser Nacht
im Himmel baden kann.
 

Carmen

Mitglied
das ist wunderbar idyllisch. ich liebe die letzte strophe.
ich verstehe nur nicht, warum das schilf stumme lieder singt. ich denke mir, du meinst dessen rauschen. das ist doch aber nicht stumm. oder habe ich das falsch verstanden? wenn nicht, fände ich ein anderes adjektiv besser. hm...mir fällt im moment keines ein...sehr schlecht, ich kritisiere und habe keine verbesserungsvorschläge :)
ich würde das "und" in der zweiten zeile weglassen, einfach wegen des rhythmus.
der spruch in deiner signatur ist spitze.
grüße, carmen
 

La Luna

Mitglied
Hallo 2shy,

dein Gedicht finde ich ganz zauberhaft. Es zog mich richtig hinein und das passiert mir nur selten.
Gut gemacht!
Dennoch sind mir kleine Fehlerchen ins Auge gesprungen:
Der größte davon ist der unsaubere Reim "freundlich/vorsichtig" im ersten Vers. Das würde ich noch ändern. Zudem würde ich den Artikel vor "Wind" streichen. Meiner Betonung nach folgen dadurch zwei betonte Silben aufeinander und darum kommt man etwas aus dem Takt.
Im zweiten Vers ist es ähnlich. Wenn du das "mir" in der 3. Zeile streichst, klingt es wesentlich glatter.
Ja, und das war's auch schon. :)


Lieber Gruß
Julia
 

2shy

Mitglied
Hallo!

Vielen Dank für eure Anregungen.
Den Artikel in der zweiten Zeile habe ich sofort gestrichen. es klingt dadurch wirklich besser. Bei dem "mir" in der zweiten strophe bin ich mir noch nicht so sicher, weil ich finde, daß die Zeile ohne das Wort nicht mehr rhythmisch ist.
La Luna, du hast recht, der Reim in der ersten Zeile ist unsauber. Ich werde mir noch mal den Kopf zerbrechen, aber im Moment fällt mir keine passende Abänderung ein.
Carmen, im Prinzip hast du recht. Das Schilf rauscht und ist daher nicht stumm. Das "stumm" habe ich nur gewählt, weil es die Gesamtatmosphäre gut beschreibt: obwohl das Schilf rauscht, ist es im Grunde doch still am See. Als alternative Wörter fällt mir spontan "sanfte Lieder" ein oder "flüstert mir knisternd Lieder".
Ich werd mir auch das nochmal durch den Kopf gehen lassen.

Gruß
2shy
 



 
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