An den Bach

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MarenS

Mitglied
An den Bach

Rasch sprudeln deine Wellen,
hinfort eilen deine Wasser
über grün bemoosten Stein.

Ein Murmeln, ein Glänzen,
es scheint wie natürliche Magie,
fort, fort von hier enteilst du
unaufhaltsam, strebend, hell.

Mein Blick will halten, doch
du entschwindest munter plätschernd,
jede Hürde willkommen heißend
als einen heiteren Spielgesellen,
raschen Laufes - fort, fort von hier.

25.05.05
MarenS
 
P

Prosaiker

Gast
hm,hm,hm - hm -! Ich weiß nicht, ich hab da so meine gewissen Probleme mit deinem Gedicht. Der Versuch, den Bach direkt anzusprechen, missglückt meines Erachtens nach in der ersten Strophe, in der zweiten und dritten funktioniert es besser. Warum es missglückt?

"Rasch sprudeln deine Wellen,
hinfort eilen deine Wasser
über grün bemoosten Stein."

Ich lese das und denke mir: Na, und? Das mag ja alles Fakt sein, dass da ein Bach ist und der fließt da lang und so, aber diese drei Zeilen als eigenständige Strophe, als einleitende Strophe dem Leser (also in diesem Falle mir) vorzuführen, ist unpassend und gar recht unpoetisch. Der Anfang der zweiten Strophe ist mir ebenfalls unsympathisch, er ist (für mich) bloß ein ausgelutschtes Bild, dass ich so auch in einem Glückskekschen als Info über meine 'nächste große Liebe' finden könnte. Danach folgt die beste Stelle im Gedicht:

"fort, fort von hier enteilst du
unaufhaltsam, strebend, hell."

Woran du auch am Ende des Gedichtes wieder anschließt. Hier erkenne ich das erstemal eine gewisse Stimmung, ich merke, was das lyrische Ich fühlt, verstehe, was es will. Die letzte Strophe ist die beste, weil sinnvollste, weil stimmungsvollste, weil lyrisch akzeptabelste. Doch - alles in allem will ich schlichtweg keinen Zugang zu deinem Gedicht finden, evt. kann wer anders mehr damit anfangen.
Wie immer: Alles subjektiv & ohne Gewähr, dafür aber mit freundlichen Grüßen von mir :)

PS: Ja, Bewertungen ohne Kommentar sind dürftig und sprechen für sich ( = denjenigen, der sie abgibt)
 

MarenS

Mitglied
Werter Prosaiker...dir jedenfalls lieben Dank für deinen wirklich ausführlichen Kommentar.
Ob sich an diesem Gedicht noch etwas ändert, wird dieZeit zeigen.

Grüße von Maren
 
D

Denschie

Gast
hallo maren,
auch mir fehlt ein gewisser kick, um in deine
betrachtung des bachs hinein zu kommen.
sie berührt mich gefühlsmäßig einfach nicht.
der bach ist ein bach. so wie ich ihn mir vorstelle
oder anschauen kann. an einigen stellen benutzt du
eine eher antiquierte sprache, begriffe wie
"hinfort", "heiteren spielgesellen", "enteilen".
da kann ich nichts mit anfangen, ich hätte lieber eine
gegenwärtige beschreibung des bachs. etwas mehr
spiel und phantasie.
das zu meinem leseeindruck. mein geschmack ist es nicht
ganz.
viele liebe grüße,
denschie
 

MarenS

Mitglied
Liebe denschie,

das und genau das ist es, was das Schreiben so interessant macht. Jeder liest anders, ich habe des öfteren mit deinen Gedichten so meine Probleme, denn ich liebe die Sprache meist in ihrer alten Form...nicht immer zwar aber meist.
Dir auf jeden Fall lieben Dank für deinen Kommentar, denn Kritik ist immer positiv auch wenn sie negativ ausfällt ;-)

Grüße von Maren
 
D

Denschie

Gast
hi maren,
natürlich liegen in der sprache die unterschiede.
was mir auf jeden fall im nachhinein durch dein
gedicht noch aufgefallen ist: ich dachte sofort an
den bach, der bei meiner oma in der nähe fließt.
hier in bielefeld habe ich tatsächlich noch keinen
einzigen bach gesehen. seltsam ist das doch.
lg, denschie
 



 
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