An die Lügen und Hausierer

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Lügen laufen weite Wege,
schneller noch als im Akkord.
Sind die Lippen sonst auch träge,
sprintgeführter Zungensport
öffnet Türen fremder Ohren,
schenkt dir Zeit, wo keine ist.
Jede Kund dem Trug entboren
ist es was der Mensch gern frisst.


Münder tuscheln hinter Wänden,
jeder spricht was keiner sagt,
hält die Neuigkeit in Händen,
saugt sie auf eh sie betagt.
Doch das Wissen in der Kehle
niemand gern für sich behält,
weil sich gern zu Neid und Fehle
Tratsch von Tür zu Tür gesellt.


Munkelei hat leise Sohlen,
meistens ist sie inszeniert,
doch die Mär kann lächelnd kohlen,
Nachbarschaft wird insurgiert.
Deren Hirn erscheint verdrechselt.
niemand fragt, was keiner weiß,
Mutgemaßtes wird verwechselt,
doch der Wahrheit fehlt Beweis.


Irgendwann ist schweigversiegelt,
was zuvor gesprächig war.
Wenn trotz Aschestaub sich spiegelt,
wer von uns der Lügner war.
Keiner war daran beteiligt,
der zuvor das Wort parliert
Offenbar sind sie geheiligt,
Unschuld wurde aufpoliert.
 



 
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