An düstren Tagen

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Schakim

Mitglied
Hallo, B. Wahr!


Könnt' ich dir diese Monde holen -
Ja! Ja! Ich hätte sie gestohlen,
für dich ganz unbefohlen,

um düstre Tage zu erhellen
mit hellen Mondeswellen
an unsichtbaren Stellen.

Ich brächte dir das Lachen
als heisser Flügeldrachen
aus meinem Lavarachen -

Die Glut, die wär so hitzig,
sogar vollmundig spritzig
mit Zähnen scharf und spitzig.

Ich glaub, du würdest flüchten,
trotz harmlosen Gerüchten
und heit're Tage züchten ...


Dir einen schönen Sonntag!
Schakim
 

B.Wahr

Mitglied
Hallo Schakim,

die Monde sind mir einerlei
auch düstre Zeit geht mal vorbei
mit Schmerzen
und Kerzen
kriegt jeder Wicht
ein kleines Licht


Ganz lieben Dank für Deinen drachialen Kommentar!
Alle Gute
B.Wahr
 

Schakim

Mitglied
Guten Morgen, B. Wahr!

Das Licht von Kerzen hilft oft nicht
zu stillen Schmerzen von dem Wicht,
drum such' aus einem Blumenfeld
das schönste Blümelein der Welt,
welches dann nur mit Deiner Pflege
weiterblüht ganz rege ...


Einen lieben Morgengruss!
Schakim
 
K

Klopfstock

Gast
"An düstren Tagen,
wenn die Monde Monde jagen,
wenn nur der Trübsinn strahlt".....

Diese Zeilen finde ich ganz besonders schön, lieber
B.Wahr. Düstere Tage, wenn man glaubt, das Leben
bestünde nur aus Finsternis. Wie schlimm müssen sie sein,
wenn das Einzige das strahlt, der Trübsinn ist?
Ein sehr melancholisches Gedicht, jedoch ohne Jammerei.
Das schätze ich so an Deinen Werken, lieber b.Wahr....
Bei Dir kippen die Sachen nie um - gut ausbalanciert
und somit gelungen!!!!!

Dir einen schönen Sonntag
und ganz liebe Grüße
Klopfstock :)
 

Vera-Lena

Mitglied
und nur nicht hier

Lieber B.Wahr,

ja, manchmal möchte man einfach ausreißen. Als meine Tochter auch beim zweiten Kind eine so extrem schwere Geburt hatte, sagte sie mir hinterher:"Zwischendurch habe ich gedacht, ich stehe jetzt auf und gehe zur Tür hinaus."
Leider hätte ich das auch nicht geholfen und nach 22 Stunden hat man sich endlich entschlossen, das Kind mit der Zange zu holen, denn die Nabelschnur hatte sich um das Beinchen gewickelt.
Aber hinterher war natürlich alles ziemlich schnell wieder vergessen. Bei so einer Entbindung ist das etwas Anderes, man bekommt schließlich ein unendlich großes Geschenk.

Wenn man sonst leiden muss, kann man aber nicht erkennen, warum das nun alles sein muss, und das finde ich sehr quälend.

Aber so ein Zufluchtsort- oder Zufluchtsmensch-Gedanke hat etwas Tröstliches. Noch besser wäre es, wenn der Betreffende wirklich greifbar wäre.

Sehr eindringlich hast Du deutlich gemacht, was sich im Inneren abspielt, wenn die Tage nur eine Bürde sind, und wie man versucht, sich selbst zu trösten.
Mir gefällt dieser Text ebenfalls sehr gut.

Deinem Protagonisten wünsche ich die Wendung zum Guten in allen Dingen.

Mit lieben Grüßen in den maikühlen Schwarzwald:)
Vera-Lena
 
S

Sandra

Gast
Hallo B.Wahr,

auch mir gefällt dein Gedicht ausnehmend gut, aber was bleibt nach einem Kommentar, wie dem von Irene und erst recht Vera-Lena noch zu sagen? Treffender und besser kann ich nicht ausdrücken was deine Zeilen beim Lesen bewirken und welche Gedankengänge sie hervorbringen.

Selten so gerne ein Gedicht und erst recht die Kommentare dazu gelesen.

LG
Sandra
 

B.Wahr

Mitglied
DANKE

Ach Schakim,

wenn Kerzenlicht
nützet nicht
dann hilft - für ein paar Taler
ein dicker Strahler

Doch Blümchenpfleg
ist Trug und Traum
erhellet nicht
Ich glaub es kaum

Drum laß ich die am Leb´...



Liebe Klopfstock,

nein, ich bin kein großer Balancierer und ich weiß nicht, wieviel mir schon umgekippt ist. :D Aber es freut mich doch sehr, wenn Du dieses düstere Werkchen noch erträglich findest! :)



Liebe Vera-Lena,

mit der Dichterei ist das ja auch manchmal zum Kinderkriegen (soweit ich das als Opa beurteilen kann). :D
Zum Glück hat´s hier keine 22 Stunden gedauert und war keine Zangengeburt. Ob´s ausgereift ist, steht natürlich auf einem anderen Stern... Aber dem Protagonisten geht´s wie dem Baby nach dem Bäuerchen! ;)


Liebe Sandra,

ja, ich finde auch: Manche Kommentare sind subtiler als das Werkchen selbst ... Vielleicht ist es das, was immer wieder zum Schreiben verführt?



Euch allen,

vielen Dank fürs Reinschauen, Lesen und für Eure fleißige sonntägliche Textarbeit. Hat mich sehr gefreut!

Eine gute Restwoche mit heiteren Tagen
wünscht Euch herzlichst
B.Wahr
 

Schakim

Mitglied
"Strahler"

Ach, B. Wahr!

Das mit dem "Strahler", das ist toll,
da träume Dir den Himmel voll
und klettre hoch auf Berges Höh,
damit Du dort an stillem See,
vielleicht in einer tiefen Kluft,
wo kaum hineindringt noch viel Luft,
den edlen Stein der Weisen findest ...

Wie schön der glänzt, wie schön der blinkt!
Wie er Dir lächelnd fast noch winkt!
Was denkst Du, wie Dein Schmerz vergeht!
Leichtfüssig fast wie ein Athlet
versuchst Du ihn zu bergen dann ...
Ein Traum wird wahr für einem Mann!
Doch jetzt pass auf, denn Du erblindest ...

Du sinkst erneut in einen Traum:
Du wandelst hoch auf einem Saum,
auf einem Pfad in Berges Höh
und rundherum glitzert viel Schnee ...
Wär' nicht ein Engel plötzlich hier
mit viel Magie und Elixier -
Du würdest ewig träumen dort ...

Nun wachst Du plötzlich wieder auf
und wunderst Dich am Weltenlauf:
Der Himmel strahlt wie nie zuvor,
die Sonne zeigt ihr gold'nes Tor!
Der See, die Stille - dieser Frieden -
Das alles ist Dir dort beschieden ...
Die Heimat lockt, Du eilst hinfort.

Natürlich ist die Welt der Träume
ähnlich virtueller Räume
eine Welt, in der man geistert
und alle Hindernisse meistert,
viel zu schön oft, um zu sein -
Doch ladet sie uns alle ein ...
Das ist die Botschaft von dem weisen Stein.



Dir eine schöne Woche!
Schakim
 

B.Wahr

Mitglied
Oh Schakim,

solche Dichterhöhn
die kann an düstren Tagen
man nicht sehn
und kaum vertragen

Drum tat man klagen
und nicht kraxeln übern Berg
Herrjeh
in seiner Not ist Mensch ein Zwerg...

Drum halt ich mich an weisen Stein
und laß auch hier jetzt Ruhe sein!

Danke für Deine strahlende Textarbeit!
Mit einem Lächeln
B.Wahr
 



 
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