An eine Herbstzeitlose im Raum

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Ralf Langer

Mitglied
An eine Herbstzeitlose im Raum

Nur im Vorübergehen
Erspähte ich ein Stück
weit dein Gesicht
Sehnte mich in deine Augen
warf einen kleinen Blick
der brach sich
auf deinem elfenbeinenen Genick

Du lebst wohl in fremder Erde
Schenkst deine Gifte den Anderen
Nicht Schatten bin ich
Nicht mal stumme Ahnung
auf deiner Moschusstirn

Komm flute auch meine Räume
Mit einem milden Licht
So gibt es für mich keine Bleibe
in einem herbstzeitlosen Gesicht
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Ralf!

Das hat wohl jeder schon einmal erlebt. Man sieht jemanden aus den Augenwinkeln und träumt sich in ein fremdes und unerreichbares Leben, aber es bleibt nur ein Wunsch und eine leise Melancholie zurück.

Ich hätte sogar die Überschrift noch auf die Spitze getrieben:

An eine Herbstzeit
lose im Raum


Sehr gerne gelesen!

Liebe Grüße
Manfred
 

Ralf Langer

Mitglied
An eine Herbstzeitlose im Raum

Nur im Vorübergehen
Erspähte ich ein Stück
weit dein Gesicht
Sehnte mich in deine Augen
warf einen kleinen Blick
der brach sich
auf deinem elfenbeinenen Genick

Du lebst wohl in fremder Erde
Schenkst deine Gifte den Anderen
Nicht Schatten bin ich
Nicht mal stumme Ahnung
auf deiner Moschusstirn

Komm flute auch meine Räume
Mit einem milden Licht
Aber so gibt es für mich keine Bleibe
in einem herbstzeitlosen Gesicht
 

Perry

Mitglied
Hallo Ralf,
ja das Gift der Herbstzeitlose lässt sich gut mit dem Sehnsuchtsgift mancher Frauen vergleichen.
Etwas seltsam finde ich die Stelle
"warf einen kleinen Blick
der brach sich
auf deinem elfenbeinenen Genick"
Müsste es nicht "an" heißen und "Genick" ist kein schöner Ausdruck für die Hals-Schulterpartie einer Frau. Auch die übertragene Lesart "brach sich das Genick" bringt eine eher makabere Note in den Text (gewollt?).
Ansonsten gefällt mir das leicht morbidwehmütige Verlangen in deinen Zeilen gut.
LG
Manfred
 

Ralf Langer

Mitglied
Hi perry,
ich bin mi auch nicht sicher ob "an" oder "auf"
oder " in"

außerdem hast du eine wunde Stelle angesprochen

ich suche eigentlich nach einem Wort wie reflektieren
oder splittern, etwas das man mit Augen und Licht besser
in Zusammenhang bringen könnte.

Vor mir schwebt ein Bild eines Blickes der quasi
ungesehen zurückgeworfen wird und dabei zerfasert.

Ideen?
IRGENDJEMAND?
RALF
 

Ralf Langer

Mitglied
Hi pery
gerne auch einen anderen ausdruck
für genick.
wichtig ist nur das dieser blick ungesehen ist.
ralf

apropos
die doppeldeutigkeit war mir entganmgen
eigentlich doch gar nich schlecht oder
ralf
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Ralf!

Schwierige Sache mit dem Genick.
Mir ist das Wortspiel gleich aufgefallen und ich finde es durchaus gelungen, bei einem anderen Ausdruck wäre es natürlich zerstört.
Andererseits ist Genick wirklich kein schönes Wort im lyrischen Sinne.
Wie gesagt, schwierige Sache mit dem Genick.

Liebe Grüße
Manfred
 
Lieber Ralf,
die Liebesgedichte an Unerreichbare sind bekanntlich immer die besten.
Ein kleines Problem habe ich mit deinem Text: in fremder Erde leben?? Das können m.E. vor allem Maulwürfe, Würmer und Höhlenbewohner. Menschen sind allenfalls "in fremder Erde begraben". Oder meinst du tatsächlich eine schon Tote?
Herzliche Grüße
Karl
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo karl,
danke für den hinweis. das werde ich ändern
eigentlich meinte ich die blume die in anderer
erde lebt. aber "andere" wollte ich nicht doppelt
benutzen.
ralf
 

Ralf Langer

Mitglied
An eine Herbstzeitlose im Raum

Nur im Vorübergehen
Erspähte ich ein Stück
weit dein Gesicht
Sehnte mich in deine Augen
warf einen kleinen Blick
der brach sich
auf deinem elfenbeinenen Genick

Du lebst wohl von fremder Erde
Schenkst deine Gifte den Anderen
Nicht Schatten bin ich
Nicht mal stumme Ahnung
auf deiner Moschusstirn

Komm flute auch meine Räume
Mit einem milden Licht
Aber so gibt es für mich keine Bleibe
in einem herbstzeitlosen Gesicht
 



 
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