An einem toten Sonntag

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Ralf Langer

Mitglied
An einem toten Sonntag

spürte ich die Zeit
auf einer Parkbank
am Teich ganz nahe
bei den Schwänen auf.
Dort saß sie, brach Brot
und Krumen von sich
in einem hohen Bogen
ins Gewässer.
Sie sprach, ganz leis,
wohl mehr zu sich,
als zu den Schwänen:
Esst und vergeht.
Doch diese tünchten nüchtern
ihre schlanken Hälse
in den stillen See,
und schauten nur,
wie sanft die Krumen
sich voll Wasser sogen
um mit der Zeit zu schwinden.
 
A

AchterZwerg

Gast
Lieber Ralf,
schön, dass du es gerade auch mit den Schwänen hast. Vielleicht fühltest du dich ein wenig inspiriert? - Das sind wirklich faszinierende Tiere, die mich an stolze Diven erinnern. Stets leicht gelangweilt, kreisen sie ruhig und scheren sich einen Dreck um anderes Federvieh. -
In deinem Gedicht gefallen mir folgende Zeilen besonders gut:
Doch diese tünchten nüchtern
ihre schlanken Hälse
in den stillen See
,
wenngleich beim Tünchen eigentlich etwas Farbe verläuft ... ein geschickter Maler bekommt das bestimmt ohne hin.
Meine Diventheorie wird durch die verschmähte Nahrung gestärkt: Eine Schöne isst natürlich nicht alles: Es werden schon noch bessere Dinge angeboten werden ...
Sehr gelungen auch die Personalisierung der Zeit.
Vor meinem inneren Auge entsteht eine ältere Frau, eine die alles gesehen hat und kaum etwas verstehen wollte, aber eine, die um die Endlichkeit kreatürlichen Tuns weiß.
Ein sehr schönes und tiefsinniges Gedicht. :)
Heidrun

P.S. Beim Titel hat der Tippfehlersatan gleich 2mal zugeschlagen.
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo heidrun,
ja die schwäne mag sein,
das sie sich aus deinem stück in meine gedanken
wanden.

der tipfehlerteufel,ja, ich habe schon
um hilfe bei höheren - administratoren - gerufen.

dir noch einen schönen sonntag
ralf
 



 
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