Andersartige

1,00 Stern(e) 1 Stimme

Kalkule

Mitglied
B E P I N K E L T

Wir waren wie üblich übrig geblieben. Der kleinwüchsige Wirt zischelte wild wuselnd mit dem Wischmob zwischen den hochgestellten Bänken herum. Hinten in der dunkelsten Ecke der Kneipe saßen zwei Penner, die Köpfe niedergelegt auf den feuchten Tisch und schnarchten. Die Rauchgeschwade hatten sich verflüchtigt und übrig blieb ein Geruch von Kippen und den Hautschuppen älterer Männer, vermischt mit Bier vollgesogenen Holzes.
Der dunkelhaarige Wirt, der mir mehrmals zugezwinkert hatte, stellte sich nun vor den mit bräunlichem Schmutzwasser gefüllten Putzeimer, packte seinen Penis aus und pinkelte fröhlich kichernd hinein. Dann nahm, er den Eimer goss den Inhalt über die Köpfe der Schlafenden, die sich verwirrt umblickten, prusteten und schüttelnd, und weiterschliefen. Der Wirt lachte. „Bist du bescheiert, oder was ?“ erklang die Stimme Pawels, dem kleinwüchsigen Angestellten, der von seinem letzten Gang hervortrat. Giovanni, der Wirt taucht seine Hand in das stinkende Dreckwasser und besprenkelte Pawels Gesicht, das über ihm ragte. Pawel, der verdutzt blickte, riss ihn nun am Schlawittchen gepackt in Augenhöhe und spähte ihm grimmig- düster in die Augen, schüttelte ihn und setzte ihn ab.
Der erschreckte kleine Giovanni, in seiner Männlichkeit gekränkt, zückte unvermittelt ein Messer hervor, das sogleich heraussprang und hielt es dem verdutzten Pawel unter die Nase.
„Schnell, lauf in die Küche und hol´ mir irgendeine Messer“, rief er mir zu, nachdem er sich gefasst hatte und auf den Unterlegenen hinab blickte. Ich rannte los und folgte dem Lichtstrahl, und fand mich in der hell erleuchteten Küche wieder.
 

Plejadus

Mitglied
Hi Kalkule,
mensch, Dein Werk ist ein Fall für den Sondermüll, was das formale Schreibwerk anlangt, und ich würde hier meine Senftube gar nicht erst zücken, würde ich nicht durch das Chaos ungelenker Formulierungen, hanebüchener Gramma-Patzer und dergl eine ziemlich coole Kurzprosa-Szene erahnen, was ich aber tue.
Es wäre ein Jammer, diesem Penner-Text nicht aufzuhelfen, ihm ne Dusche zu spendieren und ein paar passable Klamotten.


Hier ein paar Anregungen:

Wir waren wie üblich übrig geblieben. Der kleinwüchsige Wirt zischelte wild wuselnd mit dem Wischmob zwischen den hochgestellten Bänken herum. Hinten in der dunkelsten Ecke der Kneipe saßen zwei Penner, die Köpfe niedergelegt auf den feuchten Tisch und schnarchten. Die Rauchgeschwade hatten sich verflüchtigt und übrig blieb ein Geruch von Kippen und den Hautschuppen älterer Männer, vermischt mit Bier vollgesogenen Holzes.
Der dunkelhaarige Wirt,...


Ich täte ihn gleich beim Namen nennen, also:
"Giovanni, der kleinwüchsige, dunkelhaarige Wirt" und das 'dunkelhaarig' später droppen. Das zweite 'übrig' könnte wegen der unschönen Dopplung einem 'zurück' weichen.
'Die Rauchgeschwade' gehn gar nicht - entweder 'das Rauchgeschwade' oder vllt besser noch 'die Rauchschwaden'. Desweiteren:
'vermischt mit dem Bier des vollgesogenen Holzes'
...der mir mehrmals zugezwinkert hatte, stellte sich nun vor den mit bräunlichem Schmutzwasser gefüllten Putzeimer, packte seinen Penis aus und pinkelte fröhlich kichernd hinein. Dann nahm, er den Eimer goss den Inhalt über die Köpfe der Schlafenden, die sich verwirrt umblickten, prusteten und schüttelnd, und weiterschliefen. Der Wirt lachte. „Bist du bescheiert, oder was ?“ erklang die Stimme Pawels, dem kleinwüchsigen Angestellten, der von seinem letzten Gang hervortrat. Giovanni, der Wirt taucht seine Hand in das stinkende Dreckwasser und besprenkelte Pawels Gesicht, das über ihm ragte.

Kein Komma hinter 'nahm', sondern hinter 'Eimer'.
'prusteten und schüttelten'...
Komma vor 'erklang'.
Pawel - auch kleinwüchsig? WIe wärs alternativ mit 'schmächtig' oder so?
'der von seinem letzten Gang'... klingt sperrig - help yourself.
'taucht'? ., nee: tauchte.

Pawel, der verdutzt blickte, riss ihn nun am Schlawittchen gepackt in Augenhöhe und spähte ihm grimmig- düster in die Augen, schüttelte ihn und setzte ihn ab.
Der erschreckte kleine Giovanni, in seiner Männlichkeit gekränkt, zückte unvermittelt ein Messer hervor, das sogleich heraussprang und hielt es dem verdutzten Pawel unter die Nase.
„Schnell, lauf in die Küche und hol´ mir irgendeine Messer“, rief er mir zu, nachdem er sich gefasst hatte und auf den Unterlegenen hinab blickte. Ich rannte los und folgte dem Lichtstrahl, und fand mich in der hell erleuchteten Küche wieder.


Im ersten Satz dieser Sequenz entgleisen Dir die Fälle. Wer 'riss' wem am Schlawittchen- 'gepackt in Augenhöhe'???.
Ich meine, ich ahne es. Wie wär's, wenn Du mir das Ahnen hier erspartest?
Das 'kleine' vorm Giovanni kannste müllen.
Im folgenden ist nicht ganz klar, wer Deinen Ich-Protagonisten auffordert ein Messer zu holen; vermutlich Pawel - also besser: 'rief Pawel mir zu'
Hier finde ich übrigens erfrischend, welch unauffällig zurückgezogene Rolle Dein Ichler bekleidet - cool!
Das, mit dem Unterlegenen und dem 'sich gefasst haben' ist mir etwas undeutlich.
Der letzte Satz ist klasse.
Rock on.
Plej.


BTW: Wie heißt die Story nun eigenlich: "Andersartige' oder 'Bepinkelt'?
 



 
Oben Unten