Angekommen

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S

Stoffel

Gast
Hallo NDK,

es gibt diese AugenBlicke, Momente, in denen man verharrt. Das aus den Augen verliert, was in die Zukunft weist.
Ist das Stagnation?

Wobei ich persönlich das "Angekommen" eher als ein End/Ziel ansehe. So wie ich es lese, handelt es sich um eine kurze Unterbrechung?

Ich habe ein wenig das Bild eines Wanderers im Kopf, der müde sich hin setzt, seinen Blick schweifen lässt, in ihm ruht, um dann auf zu stehen und weiter zu gehen?
Oder aber er sagt, "bis hier hin und nicht weiter...denn ich habe die Orientierung verloren und bleibe wo ich bin" (oder umkehrt)

Nur mal lose Gedanken zu dem kleinen Text.

lG
Stoffel
 

NewDawnK

Mitglied
Guten Morgen Stoffel,

ich sehe die Situation als Paradoxon - wie kann man im Hier und Jetzt leben und sich gleichzeitig in Zukunftsgedanken verlieren?

Konsequenterweise müsste man folgern: Immer wenn ich in der Gegenwart lebe, gebe ich die Weichenstellung für meine Zukunft offensichtlich aus der Hand. Da wir alle in der Gegenwart leben und sonst nirgendwo, stellt sich die Frage, inwieweit wir überhaupt Einfluss auf die Zukunft haben... das waren meine grundlegenden Gedanken zu diesem Text.

Gruß, NDK
 

ENachtigall

Mitglied
hallo New DawnK

ist man wirklich im Hier und Jetzt angekommen, wenn man nach diesen Zukunftswegweisern sucht, statt zu tun, was es zwischen Notwendigem und Möglichen zu tun gibt, jetzt, und Wege zu gehen, auf die man dabei stößt?

Gruß
Elke
 

NewDawnK

Mitglied
Hallo Elke,

ich habe meinen Text auf "einen Augenblick" bezogen. Wenn man sich die Dimension Zeit dazu denkt - so wie wir das gewöhnlich tun - ergeben sich zumindest gedanklich Möglichkeiten, die Zukunft aktiv zu gestalten.
Dieses Gedankenspiel zeigt meiner Ansicht nach, dass unser logisches Denken unsere Lebenswirklichkeit nicht vollständig und eindeutig erfasst - das wollte ich mit diesem Text deutlich machen.

Gruß, NDK
 
S

Stoffel

Gast
Hi,

meiner Meinung nach ist das hier kein Paradoxum. Wobei ich da sehr gerne mal Bernd's Meinung zu hören würde.

Das hier sagt mir:

He, Leute. Ich hab mein Ziel erreicht!
Scheiß was auf die Zukunft.
Hier ists viel schöner.
Hier bleib ich.


Ok, kann auch sein,dass einer einfach etwas richtungsweisendes aus den Augen verliert. Irgendwas, Suff, Tragödie...etc..lässt einen Menschen still-stehen. Und da bleibt er, bis ans Ende seiner Tage, weil er da nicht mehr raus kommt.

Mei, im Grunde ist es der Text, sorry NDK, nicht wert, das derart um ihn rum gefieselt wird. Ist meine ehrliche Meinung. Und n Aphorism ist das auch nich. Sorry.
Mehr sag ich lieber nicht dazu.
Is nicht bös gemeint:)

Wir werden halt beide nicht...große Literatur schreiben;)

lG
schönen Abend
Sanne
 

hck

Mitglied
Hy, NewDawnK!

ist immer schwer, zeitloses Empfinden "runterzuschrauben" und sprachlich mit zu teilen. Ist dir sehr gut gelungen.
Der "AugenBlick" ist mir eine der liebsten Spielwiesen und in deiner Form geschrieben wahrer Genuss. Da gibt´s nichts zu philosophieren, zu interpretieren – ab ins Leben.

Lg, harald
 
F

Fitzberry

Gast
Hallo NewdawnK,

ich stimme dir zu, dass es sich bei deinem wertvollen, kurzlyrisch gefassten Aphorismus um ein "gefühltes" Paradoxon handelt. Streng syntaktisch unter die Lupe genommen,ist aus der Abfolge Partizip - Verb (angekommen - verliert sich) ein chronologisches Nacheinander abzulesen. Da aber psychologisch im Augenblick des Ankommens schon wieder der gedankliche Aufbruch einsetzt, liegt eine phänomenologische Simultaneität vor, die als paradox empfunden wird.
Daraus ist dann wieder zu verallgemeinern, dass das planende ICH nicht gleichzeitig im Jetzt sein, d. h. sich als im Jetzt befindlich wahrnehmen kann.

Schönes Wochende
Robert
 

NewDawnK

Mitglied
Hallo Hck,
ich freue mich sehr, dass Dir mein Text gefällt.


Hallo Fitzberry,
ganz ohne Frage fühlt sich ein gefühlter AugenBlick weniger anstrengend an als ein gedachter. Deshalb neige ich persönlich dazu, das Fühlen grundsätzlich vor das Denken zu stellen - möglicherweise aus reiner Bequemlichkeit.

Danke Euch beiden für Eure Kommentare!

Gruß, NDK
 



 
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