Angekommen um wieder zugehen…

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Das Licht

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Ankommen um wieder zugehen…

Weit waren meine Wege, weit so weit…..
Einsam und doch begleitet, stille Räume und tosende Meere.
Gefüllt mit Dämonen und Monstern, bitter und voller Angst

Als meine Reise begann, war ich uneins, nicht klar, nicht tragend.
Alte Erinnerungen umhüllt mit düsteren Nebeln aus der Vergangenheit.
Die Hand zur Faust geballt, bereit für den Absturz.

Ich bin gegangen, viele male.
Immer und immer wieder aufs Neue,
befohlen vom Leben, vom Ruf des Schicksals.

Aus dem jahrelangen Traum entrissen, wieder belebt um nun zu heilen,
um den Plan zu verwirklichen, der mir mitgegeben wurde.
Die Stufen der Erkenntnis hinaufgefallen, schmerzend und voller Wucht.

Ich hatte die Ziele in meinen Augen, habe sie erreicht, ein Teil…
Bin außer Atem, der Körper müde, volle Wehr gegen das Unbekannte.
Unsicher auf den Beinen, die wieder gefundene Gabe in meinen Händen.

Was soll ich nun damit?
Ich teile es, doch nicht mit meinem Herzen.
Ich gebe es von mir, doch sehe ich es nicht.

Was sehe ich?

Ich sehe dich nicht.
Ich fühle dich nicht.
Ich halte dich nicht.
Ich rieche dich nicht.
Ich schmecke dich nicht.
Ich erfülle dich nicht.
Ich berausche dich nicht.

Ich kenne dich nicht…

Meine Reise ist im Stillen geschehen,
unter Schatten und Seelen dich mich kannten.
Sie erkannten mich…

Doch du erkennst mich nicht, weist nicht das ich hier bin.
In deinen Blicken, in deinen Atem, in deinem Herzen.
Unsichtbar zwischen deinem Leben.

Ich kann dir nicht erzählen, kann nicht mit dir teilen.
Gefüllt mit Bildern, doch sind es Bilder, die ich nur sehen werde.
Erfüllt mit dem Licht, das dir nicht scheinen kann…

Schattengleich ziehe ich meine Wege, still und leise an dir vorüber.
Das Herz bereit zum Sturm, erobernd voller Wut und Verzweiflung.
Wartend durch das Blut der großen Seele, zerrissen vom Erdenwahnsinn.

Das Leben fließend und nicht aufhaltbar aus den Wunden tritt.
Die stummen Schreie in die aufkommende Dunkelheit, das eigene Licht drohend
am Hass zu ersticken.

Die Zeit als Wächter über das Kommende, dem Unausweichlichen.
In einem Vakuum gefangen, gefüttert von Eitelkeit und Machthunger.
Abhängig, nicht selbst- atmend, betäubt vom Verlust der eigenen Identität.

Kindertränen versiegen unerhört im tödlichen Staub der Armut und Krankheit.
Ungehörte Engel denen wir ihre Flügel herausgerissen haben, ihnen kein Einlass
in unsere Träume gewähren.

Liebe ?

Sie hat sich ängstlich und misstrauisch verkrochen.
Geschlagen, getreten, missbraucht, verbannt, verleugnet,
erstickt, getötet haben wir sie…

Und doch versucht sie immer wieder aus neue geboren zu werden.
Jeden Tag und jede Nacht wird sie wieder in unserer Sehnsucht geboren.
In unsere Erinnerung an unserer wahren Heimat.

Und ich spüre die Geburt, sie schmerzt, sie schmerzt in meinem Herzen.
Der Schmerz vordert mich auf sie abzugeben, sie zu teilen sie zu verbreiten,
sie dir zu bringen. Denn dadurch wächst sie, dadurch kann sie reisen und alle
Ozeane dieser Welt überqueren.

Ich bin mit ihr durchtränkt, sie hat mich auf ihre Reise mitgenommen,
mir ihr Wissen mitgeteilt und mich gelehrt sie zu verstehen.
Ich habe mich für sie entschieden.

Doch…

Vordert sie, das ich mich ihr ganz und gar hingebe, mich in ihr fallen lasse,
ich meine verbannte und vernarbte Haut von den Schlachtfeldern meines Lebens,
in ihre heilenden Gedanken betten lassen soll.

Meine Kraft schwindet, ich kann mich nicht mehr festhalten, nicht mehr wehren.
Ich schaue in ihre Augen und habe Angst, Angst dass mich die Vergangenheit zerfetzt,
sie mich wieder in neuer Gestallt auflauert und mich diesmal für immer vernichtet.

Vernichten…
Töten…
Auslöschen…
Zu Staub zermalen…

Den Zweifel töten…

Die Sonnenstrahlen geben mir Wärme, der Mond gibt mir Licht.
Die Sterne geben mir Hoffnung, das Meer meine Sehnsucht.
Der Wald meine Kraft, der Himmel mein Wissen…

Und du ?

Du gibst mir den Sturm, den ich überwinden muss.
Du malst das Bild von mir, das ich lerne mich besser zu verstehen.
Du gibst mir den Sinn, weswegen ich zurückgekehrt bin.
Du bist das Gefäß in dem ich meine Gedanken und mein Wissen legen darf.

Doch es ist still um mich, nichts bewegt sich, alles ist ruhig.
Habe noch nicht begriffen wie weit ich gegangen bin.
weis nicht welche Weggabelung ich nun einschlagen soll.

Wünschte mir so oft, das die Sehnsucht von mir läst.

Kalter Schweiß im Nacken, eingebunden in Wiederholungen.
Wütend über den Widerstand in einem selbst.
Wissen, doch nicht wissen wie ?!

Ich weis wie, doch halte ich weiter fest.
Ich kenne die Konsequenzen, kenne das Echo zu gut…
Zu lange…

Ich möchte nicht mehr suchen, nicht mehr denken, nicht mehr verstehen.

Ich möchte ankommen, denn dann kann ich wieder gehen…
 



 
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