G
Gelöschtes Mitglied 11475
Gast
Entscheidungen kann man bereuen.
Die Entscheidung in die Mongolei zu gehen, wo der scharfe Wind der Steppe, ihr in diesem Moment die Tränen in die Augen trieb, wollte sie aber noch nicht als Fehler abstempeln.
Ihr Auftrag sollte nicht unerfüllt, das Kaschmir nicht hier liegen bleiben. Das Kühlwasser des Jeeps zischte, die hochgeklappte Kühlerhaube klapperte, von Böen unsanft berührt und geschüttelt.
Anna zog das Halstuch, welches bis auf ihre Augen nichts von ihrem Gesicht frei ließ, noch fester zu. Sie versuchte den Horizont zu mustern, während Sandkörner mit hohem Tempo in Richtung ihrer Augen getrieben wurden. Dieser Wind hatte kein anderes Attribut als verflucht verdient.
Wie konnte soviel schief gehen, war das noch ein Zufall oder zog da eine unbekannte Macht an den Registern und fügte der Musik ihrer Mission so durchtrieben unschöne Misstöne hinzu.
Alles war doch so gut geplant und vorbereitet gewesen. Schon auf dem Hinflug aus Hannover hatte sie an die Zeit nach dem Auftrag gedacht, der verdiente Sonderurlaub für diese Mission, die sich ihr erst am Mittwoch, dem 5. März, offenbart hatte. Jetzt ging es auf den 1. April zu und dieser Wind sorgte für den pfeifenden Soundtrack dieses verfrühten Aprilscherzes.
Wo waren nur die Ersatzbatterien, das Satellitentelefon streikte. Anna atmete tief durch, nachdem sie sich wieder in den Range Rover gesetzt hatte. Das alles hatten die Theoretiker in Niedersachsen nicht vorausgesehen. Eine Böe schnalzte gegen die Beifahrertür, wie die wütende Widerrede eines besoffenen Lebenskünstlers, der sich in seiner kreativen Freiheit bedroht fühlt. Der Tank war hinüber, von Kugeln durchlöchert, ausgelaufen und trocken, wie ihre Kehle. Schlimmer als der Durst war aber die ohnmächtige Wut, die sich auch in ihrem zornigen Blick spiegelte. In der Mongolei gab es anscheinend ein paar Personen, die Anna noch kennen lernen mussten. Sie dachte dabei nicht an ihre charmante Seite.
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Merkwürdige Blüten treibt die Fantasie, wenn ich mit Anna kommuniziere. Soweit mir und vermutlich auch allen anderen bekannt ist, die sie kennen, ist sie Studentin und keine Geheimagentin. Doch Muse wie sie sein kann, flossen diese mit den Augen zwinkernden Zeilen unaufhaltsam heraus, als sie von ihrer vom Studium bedingten Exkursion in die Mongolei berichtete. Spontan, unbedarft und nachträglich noch mit drei bis vier Wörtern ausgeschmückt, liegt er jetzt hier der Text und ich seh mich nicht in der Lage, in einfach zu verwerfen, nachdem mir die junge Frau, diese Bilder in den Kopf gezaubert hatte.
Die Entscheidung in die Mongolei zu gehen, wo der scharfe Wind der Steppe, ihr in diesem Moment die Tränen in die Augen trieb, wollte sie aber noch nicht als Fehler abstempeln.
Ihr Auftrag sollte nicht unerfüllt, das Kaschmir nicht hier liegen bleiben. Das Kühlwasser des Jeeps zischte, die hochgeklappte Kühlerhaube klapperte, von Böen unsanft berührt und geschüttelt.
Anna zog das Halstuch, welches bis auf ihre Augen nichts von ihrem Gesicht frei ließ, noch fester zu. Sie versuchte den Horizont zu mustern, während Sandkörner mit hohem Tempo in Richtung ihrer Augen getrieben wurden. Dieser Wind hatte kein anderes Attribut als verflucht verdient.
Wie konnte soviel schief gehen, war das noch ein Zufall oder zog da eine unbekannte Macht an den Registern und fügte der Musik ihrer Mission so durchtrieben unschöne Misstöne hinzu.
Alles war doch so gut geplant und vorbereitet gewesen. Schon auf dem Hinflug aus Hannover hatte sie an die Zeit nach dem Auftrag gedacht, der verdiente Sonderurlaub für diese Mission, die sich ihr erst am Mittwoch, dem 5. März, offenbart hatte. Jetzt ging es auf den 1. April zu und dieser Wind sorgte für den pfeifenden Soundtrack dieses verfrühten Aprilscherzes.
Wo waren nur die Ersatzbatterien, das Satellitentelefon streikte. Anna atmete tief durch, nachdem sie sich wieder in den Range Rover gesetzt hatte. Das alles hatten die Theoretiker in Niedersachsen nicht vorausgesehen. Eine Böe schnalzte gegen die Beifahrertür, wie die wütende Widerrede eines besoffenen Lebenskünstlers, der sich in seiner kreativen Freiheit bedroht fühlt. Der Tank war hinüber, von Kugeln durchlöchert, ausgelaufen und trocken, wie ihre Kehle. Schlimmer als der Durst war aber die ohnmächtige Wut, die sich auch in ihrem zornigen Blick spiegelte. In der Mongolei gab es anscheinend ein paar Personen, die Anna noch kennen lernen mussten. Sie dachte dabei nicht an ihre charmante Seite.
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Merkwürdige Blüten treibt die Fantasie, wenn ich mit Anna kommuniziere. Soweit mir und vermutlich auch allen anderen bekannt ist, die sie kennen, ist sie Studentin und keine Geheimagentin. Doch Muse wie sie sein kann, flossen diese mit den Augen zwinkernden Zeilen unaufhaltsam heraus, als sie von ihrer vom Studium bedingten Exkursion in die Mongolei berichtete. Spontan, unbedarft und nachträglich noch mit drei bis vier Wörtern ausgeschmückt, liegt er jetzt hier der Text und ich seh mich nicht in der Lage, in einfach zu verwerfen, nachdem mir die junge Frau, diese Bilder in den Kopf gezaubert hatte.