Anton fliegt durchs All

S

Stoffel

Gast
Antons ganzes Interesse gilt dem Sternenhimmel und er ist der festen Überzeugung, daß es da draußen im All noch andere Lebewesen gibt. Sein Vater Karl arbeitet in einem Planetarium und schickt ihn, wegen des nahestehenden Unwetters, an diesem Tag schon früher nach Hause. Auf dem Weg dort hin sucht Anton Schutz in einer Scheune und während er wartet, daß sich das Unwetter verzieht, liest Anton in seinem spannenden Buch und erlebt dann aufregendes. Er begegnet Err-no-mek X7 und seinen Beschützer- Roboter, denen er ganz schön aus der Klemme hilft. Als das Unwetter aber vorrüber ist, scheint alles nur....?


Anton fliegt durchs All

Antons Vater Karl arbeitete in einer Sternwarte und fast jeden Abend kam Anton her, um durch das riesige Teleskop in die unendliche Weite des Weltalls zu blicken. Zwar hatte er an Weihnachten ein eigenes bekommen, aber mit dem konnte man nicht so weit entfernte Planeten sehen, wie mit diesem hier. Einmal in der Woche war die Sternwarte für alle zugänglich und Vater Karl hielt dann einen langen Vortrag über die Sterne und zeigte auch Dias. Aber nur bei sternenklarem Himmel, sonst ging das nicht. Anton hat so oft schon zugehört, dass er alles auswendig konnte. Mama Marion erzählte den Verwandten und Bekannten immer wieder die Geschichte mit dem Ball. Als der Anton nämlich ein Jahr alt war bekam er einen Ball geschenkt und zwar von Tante Elisabet.
Die sagte dann zum Anton:"Sag Ball, Anton. Sag Ball." Aber statt nun dann "Ball" zu sagen, sagte er "All". Tante Elisabet klatschte voller Entzücken in die Hände und Mama Marion nahm Anton in die Arme und küsste ihn heftig. "Ganz der Papa" sagte sie. "Ganz der Papa." Und als die Kinder in der Schule erzählen durften, was sie später einmal werden wollten, sagte Anton "Astronaut".

Während die anderen Jungen draußen Piraten spielten oder Comics lasen, beschäftigte sich Anton lieber mit seinen Astronomiebüchern. Das Regal war voll davon und am liebsten bastelte er an Raumflugmodellen, von denen schon unzählige an der Decke hingen. Sehnsüchtig blickt Anton auch an diesem Abend wieder durch das Teleskop in der Sternwarte, denn er war der Meinung, dass es da draußen irgendwo bestimmt noch andere Lebewesen gab. "Anton" sagte Papa Karl. "Es wird Zeit nach Hause zu gehen. Es soll heute ein Gewitter geben und ich habe hier noch zu arbeiten." Papa Karl hatte Recht, denn dicke Wolken zogen auf. Schnell steckte er sein kleines Taschenbuch in die Hintertasche und seine Mundharmonika und schwang sich auf sein Fahrrad. Weit allerdings sollte er nicht kommen. Der Regen peitschte ihm ins Gesicht und es donnerte und blitzte. Zum Glück lag Bauer Friedrichs Scheune auf dem Weg, wo er schnell Unterschlupf suchte. Hier wollte er warten, bis sich das Unwetter verzogen hatte. Er holte sein Büchlein aus der Hosentasche und legte sich gemütlich ins Heu. Während des lesens wurden seine Augen immer schwerer und während das Unwetter immer heftiger tobte, schlief er bald ein.

Ein greller Schein drang durch den Spalt des Scheunentores und ein merkwürdiges Brummen ließ Anton erwachen. "Das ist bestimmt Bauer Friedrich", dachte Anton und glaubte, das sich das Unwetter auch schon verzogen haben musste. Langsam öffnete er das Scheunentor und rieb sich verschlafen die Augen. Es war bereits dunkel und tatsächlich, es war Sternen klarer Himmel. Doch vom Bauern Friedrich war nichts zu sehen und das Brummen hatte aufgehört. Anton lauschte. Hörte er da nicht ein leises weinen? Suchend sah er sich um und da, auf dem Feld, da war irgendwas. Von dort kam auch das leise Weinen, das in ein Schluchzen über ging. Es war so dunkel auf dem Feld, das er erst gar nichts erkennen konnte. Aber je mehr sich Antons Augen an die Dunkelheit gewöhnten und je weiter er aufs Feld ging, konnte er die Umrisse von einem Etwas erkennen. Es sah aus wie, wie ein Raumschiff und auf der Treppe, die aus ihm herunter gelassen war, saß jemand. Und dieser Jemand schluchzte vor sich hin.
Anton rieb ungläubig seine Augen und konnte nicht fassen, was er sah.
"Es ist wirklich ein Raumschiff", flüsterte er leise vor sich hin. Neugierig und vorsichtig ging er weiter auf das Raumschiff und dem Jemand zu.

"Hallo" Sprach Anton den Jemand leise an und der sah auf. Der Jemand schien wie er ein Kind zu sein, bemerkte Anton sofort. Der einzige Unterschied waren nur die Ohren. Die, von dem Jemand, waren spitz und sehr groß und dann die Finger. Der Junge mit den spitzen Ohren hatte sechs an jeder Hand, das fiel Anton sofort auf.
Beide sahen sich eine Weile schweigend und prüfend an. Dann stand der Jemand auf. "Hallo?" fragte der und sah Anton freundlich an. "Hallo " sagte Anton noch einmal und sein Herz pochte wild. "Mensch, ich wusste doch das es da noch andere gibt. Das ist doch ein echtes Raumschiff, oder?" fragte er, doch der andere sah ihn nur fragend an. "Raumschiff?" wiederholte der fremde Junge und Anton nickte. "Na klar, das muss doch ein Raumschiff sein. Es sieht aus wie die Zeichnung in meinem Buch hier."
Anton blätterte eine Seite auf und reichte es ihm hin. Als der Junge die Fotos von den Sternen und die Zeichnungen sah, schluchzte er leise. "Was ist los?" fragte Anton besorgt. "Hast du dich vielleicht verflogen?" Anton wusste, das es eine blöde Frage war und sah ihn mitleidig an. Er hatte so viele Fragen, dabei wusste er nicht mal, ob der Jemand ihn verstand. Ein Geräusch kam aus dem Inneren des Raumschiffs und etwas ängstlich machte Anton ein paar Schritte zurück. "Nok...nok...baga...nok" sagte eine blecherne Stimme und ein Roboter kam heraus. Er hatte ein merkwürdiges Ding in seiner Hand und das gab er dem Jemand. Schnell setzte der das Ding, das aussah wie ein Kopfhörer, auf. "Hallo Erdenjunge!" Sagte der Jemand. "He klasse" Rief Anton. "Du kannst mich ja doch verstehen." Der Jemand lächelte. "Ja, ich kann dich jetzt verstehen. Sag mir deinen Namen, Erdenjunge." Forderte der ihn auf. "Anton, Anton heiße ich. Anton Kleinmann." Dann reichte ihm Anton die Hand zum Gruß hin. Zögernd erwiderte der Jemand Antons Gruß und sah ihn wieder fragend an. Anton lachte. "Das macht man hier bei uns. Man gibt sich die Hand, weißt du." Der Jemand grübelte. "Ach so, man gibt sich die Hand." Wiederholte er. "Ich bin Err-no-mekX7" Sagte er und erzählte, wie er hier auf die Erde kam. Err-no-mek X7 war wie Anton ein Junge und da wo er herkam, gab es auch Kinder und Eltern. Ein klein wenig anders sahen sie allerdings aus. Err-no-mek hatte sechs Finger an jeder Hand und hatte sehr spitze Ohren. Traurig sah Err-no-mek X7 zu Boden. Er hatte das Raumschiff einfach ohne Wissen der Eltern genommen und es auf die Erde programmiert. Bis zur Milchstraße ging auch alles gut, dann allerdings, als er in die Atmosphäre der Erde kam schlug ein Blitz in den Bordcomputer ein, so dass er ausfiel. Trotz des Verbots der Eltern sich der Erde zu nähern, trieb ihn seine große Neugierde her. R4-8-2, so hieß sein Roboterfreund, konnte leider auch nicht weiter helfen. Er war nämlich nur darauf programmiert ihn zu beschützen. "Also dann ist der so eine Art Bodygard?" Wollte Anton wissen und lachte. Err-no-mek X7 sah ihn an. Dieses Wort konnte ihm nicht übersetzt werden. Aber er programmierte das neue Wort sofort in seinen Kopfhörer ein. Anton besah sich im Inneren den Schaden, denn etwas Ahnung von Elektrik hatte er ja. Einige Kabel waren ganz schwarz verschmort und hingen lose herum. "Hast du mal einen Schraubenzieher?" Wollte Anton wissen und Err-no-mek X7 drehte an seinem Kopfhörer. "Ah, Schraubendreher. Werkzeug zum Festziehen und lösen von Schrauben." So einen Kopfhörer hätte Anton auch gern, dann bräuchte er nämlich nie wieder in ein Lexikon zu schauen. R4-8-2 reichte ihm das Werkzeug und Anton schraubte erst einmal die Konsole des Bordcomputers auf. "Na so ein Kabelsalat!" Stöhnte er.
Anton runzelte die Stirn. Es sah wirklich nicht gut aus. Einige der Kabel mussten erneuert werden und die Frage war, ob die, die er daheim hatte, dafür ausreichen würden. "Ok, wir müssen einen Plan machen." Sagte Anton bestimmend. "Plan?" Err-no-mek X7 drehte wieder an seinem Kopfhörer. "Plan." Wiederholte er. "Ich verstehe. Dann bitte ich einen Plan zu machen." Anton wollte Kabel aus Papa Karls Keller holen und Isolierband. So lange sollten sich die beiden Besucher hier ruhig verhalten. Zum Glück war es dunkel und niemand würde die beiden bemerken. Als er sich auf den Weg machen wollte, hielt Err-no-mek X7 ihn am Ärmel fest. "Mitkommen!" Sagte er und sah Anton erwartungsvoll an. Aber er konnte die beiden doch unmöglich mitnehmen. Mama Marion würde in Ohnmacht fallen oder so. Sie hatte doch schon Angst vor Mäusen und Spinnen. R4-8-2 reichte Anton ein kleines Ding. "Was soll ich damit?" Fragte er. "Denken wo hin wollen und mitnehmen." Sagte Err-no-mek X7 und lächelte. "Mann, du bist ja wie ich. Ganz schön hartnäckig." Bemerkte Anton und sah sich das Ding an. Es sah aus, wie etwas was er aus Filmen kannte. "Ist das etwa so was wie ein Beamer?" Fragte er und die beiden nickten. Und tatsächlich, kaum an Papas Keller gedacht, standen die drei schon im Dunkeln dort. "Das ist ja irre!" Rief Anton und tastete sich langsam und leise an den Lichtschalter heran. Dann schlich er nach oben und stellte fest, dass seine Mutter noch nicht wieder daheim war. Während er einige Dinge zusammen suchte und sie im Rucksack verstaute, sahen sich die beiden anderen neugierig um. "So wir können wieder." Rief Anton, aber die beiden waren weg. Von oben aus der Küche hörte er scheppernde Geräusche. Als Anton außer Atem in die Küche kam, stand Err-no-mek X7 am geöffneten Kühlschrank und machte sich gerade an Mama Marions Torte zu schaffen. Ein paar gebratene Hähnchenkeulenreste lagen auf dem Boden zerstreut, die Milch verschüttet auf dem Tisch und R4-8-2 testete den Stabmixer. "Oh nein!" Rief Anton. "Wenn das meine Mutter sieht, dreht sie mir den Hals um." Err-no-mek X7 war über und über mit Torte beschmiert. "Gute Nahrung" Sagte er begeistert und schob sich noch ein Stück der Torte in den Mund. Hastig sammelte Anton alles ein und wischte den Boden. "Leute, das gibt großen Ärger!" Err-no-mek X7 drehte an seinem Kopfhörer. "Oh Ärger. Dann lieber wieder gehen." Noch einmal sah sich Anton um. So weit war alles wieder in Ordnung, bis auf das die Hälfte der Torte fehlte. Zumindest gelang es Anton erst mal das Licht im Raumschiff wieder her zu stellen. Und einige der Instrumente schienen nun auch wieder zu funktionieren. Problem war jetzt noch, heraus zu finden wo der Planet der beiden lag. Die Programmierung des Bordcomputers war gelöscht und die Daten musste neu eingegeben werden. Anton hatte eine glänzende Idee. Er gab Err-no-mek einen Stift und riss eine leere Seite des Buches heraus. "Hier, versuch mal etwas auf zu malen." Err-no-mek überlegte und drehte wieder an dem Hörer. Dann kritzelte er in Blitzesschnelle etwas auf und reichte Anton das Papier zurück. "Das ist die Milchstraße." Bemerkte er und Err-no-mek nickte. "Hinter da Abolon". Der Heimatplanet der beiden lag also genau hinter der Milchstraße.
Anton sah auf seine Armbanduhr. Vater Karl musst auf dem Weg nach Hause sein. Freitag Abends war die Sternwarte nämlich geschlossen und dann arbeitete er immer daheim weiter an seinen Aufzeichnungen. So also könnten sie in aller Ruhe dort nach den Daten suchen, die sie für die Programmierung bräuchten. Anton wusste wie er das Teleskop in die richtige Position bringen musst, und stellte es auf Milchstraße ein. Interessiert sah Err-no-mek durch das Teleskop und freute sich. "Abolon!" Rief er freudig. "Abolon!" R4-8-2 drehte sich ein paar male im Kreis. Er schien sich wohl auch zu freuen. Mitleidig sah Anton seinen neuen Freund an und musst an seine eigenen Eltern denken. Sie würden sich bestimmt auch sehr große Sorgen machen. Und vielleicht suchten Err-no-meks Eltern schon nach Err-no-mek? Anton hatte seinem Vater oft zugesehen und fand die nötigen Daten schnell,. Dann schrieb er sie auf und es ging per Beamer zurück zum Raumschiff. "So, das hätten wir". Sagte Anton und alle starrten erwartungsvoll auf den Bordcomputer, nach dem die Daten eingegeben waren. Es ratterte und eine Fülle von Zeichen liefen über den Bildschirm, bis es zum Stillstand kam. Plötzlich brummte es, die Raumschifftür schloss sich und sie stiegen in die Lüfte. "Wie hält man das blöde Ding nur an!" Schrie Anton. Aber alle Versuche es wieder zu landen, scheiterten. Anton sah aus einer der Luken, wie sie immer höher und höher stiegen, bis die Erde immer kleiner und kleiner wurde. "Anton mitkommen. Anton mein Freund." Das hatte ihm gerade noch gefehlt, dachte sich Anton. Er war eh schon viel zu spät dran und seine Eltern würden ein Heiden Zinnober machen. Das hier würde ihm doch keiner glauben. "Anton traurig?" Wollte Er-no-mek wissen und Anton zuckte mit den Schultern. "Ach, jetzt ist eh alles egal. Wenn ich nur wieder zurück komme." Er dachte an den nächsten Tag. Da wollte ihn sein Vater nämlich zu einem Astronomentreffen mitnehmen und darauf wollte Anton nur ungern verzichten. Schon bald erreichten sie die Milchstraße. "Das ist ja fantastisch!" Rief Anton und presste seine Nase gegen die Luke, um alles ganz genau zu sehen. Und dann tauchte in der Ferne ein wunderschöner Planet auf. Ein wenig sah er aus wie die Erde, nur eben war viel mehr Grün zu erkennen. "Abolon!" Rief Err-no-mek und zeigte auf ihn. "Er liegt genau hinter der Milchstraße, darum hatte ihn noch niemand entdecken können." Dachte Anton. Dann tauchte das Raumschiff in seine Atmosphäre ein und man konnte Berge, Täler, Wälder und Seen erkennen. Über eine Art Landeplatz in einem Tal kam das Raumschiff zum Stillstand und langsam setzte es am Boden auf. Da standen viele andere Raumschiffe herum, nur eben sehr viel größere. Die Raumschifftür öffnete sich und Anton folgte den beiden zum Eingang des Berges. Er hatte sich schon gewundert, dass keine Häuser zu sehen waren. Die Bewohner des Planeten lebten nämlich in den Bergen. Im Inneren des Berges lag eine Stadt und mit einem Gefährt fuhren sie immer weiter hinein, vorbei an Händlern, Geschäften und Wohneinheiten. Es war Tag hell hier drin und auch Pflanzen wuchsen üppig. Sie hielten vor einer dieser Wohneinheiten und Err-no-mek winkte Anton, ihm zu folgen. Ein lustig aussehendes Tier auf zwei Beinen kam ihnen entgegen und war außer sich vor Freude. "Ob das wohl so was wie ein Haustier war?"
Misstrauisch roch es an Anton und sah ihn mit seinen großen Augen an. Err-no-mek sagte etwas in seiner Sprache zu ihm und dann fing das lila Tier an, sich an Antons Arm zu kuscheln. "Streicheln, Anton" sagte Err-no-mek und das tat der dann auch. Am Endes des Flures öffnete Err-no-mek eine Tür und lugte vorsichtig hinein. Drinnen musste sich Err-no-mek erst einmal einiges von seinen Eltern anhören, während Anton draußen wartete. Dann war Ruhe. Err-no-mek kam wieder heraus und zog Anton in den Raum hinein. "Eltern von Err-no-mek" Stellte er sie vor. Die Freundlich sahen sie Anton an und setzten sich Kopfhörer auf. "Wir danken dir Erdenmensch." Fing Err-no-meks Vater an und klopfte Anton auf die Schulter. Wie der erzählte, war noch nie ein Erdenmensch da gewesen und er meinte, es wäre vielleicht auch für alle hier besser so. Sie allerdings kannten die Menschen schon lange, aber so miese Dinge wie Luftverschmutzung, Atommüll, Kriege und anderes gab es auf diesem Planeten nicht. "Merkwürdig." Dachte Anton und sah zur Uhr. "Seit dem Start von der Erde scheint kaum Zeit vergangen zu sein." Bevor er wieder abreiste, zeigte ihm Err-no-mek noch sein Zimmer. Anton machte große Augen. Überall hingen Flugzeug und Raketenmodelle, wie es sie auf der Erde gab, an der Decke. Und Zeichnungen davon an den Wänden und auch Err-no-mek besaß viele Bücher. Es waren Bücher, die Anton zwar nicht lesen konnte, aber es waren viele Bilder darin zu sehen. Sein kleiner Freund interessierte sich also auch für die Astronomie und hatte ebenso sehnsüchtig wie Anton den Sternenhimmel erforscht. Err-no-mek war traurig, als seine Eltern den Start für Antons Rückkehr zur Erde vorbereiteten. "Anton mal wieder kommen?" Fragte er, und Anton lächelte. "Naja, vielleicht, wenn ich Astronaut bin. Das aber dauert wohl noch ein paar Jährchen." Und insgeheim hoffte er, dass niemals ein Astronaut bis hier her käme. Beide umarmten sich kameradschaftlich. "Warte!" Anton kramte in seiner Hosentasche, holte seine alte Mundharmonika hervor und spielte darauf. "Hier, die schenke ich dir." Err-no-mek bedankte sich und überlegte kurz. "Hier, das schenkt Err-no-mek seinem Erdenfreund." Er gab Anton einen Stein und erklärte, dass es ein Stück seines Planeten sei. Wo immer Anton auch sei, Err-no-mek könnte ihn von hier aus orten. Das kleine Raumschiff wurde so programmiert, dass es Anton auf der Erde absetzte und wieder allein zurück flog. Etwas wehmütig sah er zur Luke heraus, wie sein neuer Freund immer kleiner und kleiner wurde und auch der wunderbar grüne Planet bald nicht mehr zu sehen war. Vorbei an der Milchstraße überkam Anton große Müdigkeit. Erschöpft schloss er die Augen und schlief ein. "Hier ist er!" Rief eine Stimme laut und Anton erwachte. Grelles Licht blendete ihn. "Bin ich schon da?" Fragte Anton verschlafen und rieb sich die Augen. "Hoffentlich hat er sich nicht erkältet." Hörte er die besorgte Stimme seiner Mutter. Immer wieder drückte sie den etwas verstört schauenden Anton und Papa Karl strich ihm über den Kopf. "Wir haben uns ziemliche Sorgen gemacht." Mit der Decke, die ihm Mama Marion um die Schulter gehängt hatte, lief er hinaus auf das Feld und sah zum Himmel. Das Gewitter hatte sich verzogen und er war sternenklarer. Anton konnte sich gar nicht mehr so recht erinnern, außer das er Schutz vor dem Gewitter in der Scheune gesucht hatte.

Vater Karl bedankte sich bei Bauer Friedrich und dann ging es ab nach Hause. Dort gab es erst einmal leckeren, heißen Kakao und ein Stück Torte. "Komisch" Sagte Mutter Marion, als sie drei Stücke auf den Teller legte. "Heute Mittag war doch noch viel mehr davon da?" Sie zuckte kurz mit den Schultern und brachte das Tablett ins Wohnzimmer. "Das ihr Männer immer so einen großen Tortenhunger haben müsst." Scherzte sie lachend, aber das hörten Anton und sein Vater Karl nicht. Die beiden waren viel zu vertieft in ihrem Gespräch über das Astronomentreffen. Gern hätte er noch etwas in seinem Taschenbuch gelesen, aber das musste er wohl in der Scheune vergessen haben, so wie er wohl auch seine Mundharmonika auf dem Heimweg verloren haben musste. "Schade, so einen Freund hätte ich gern gehabt." Flüsterte Anton, als er im Bett lag und an seinen Traum von Err-no-mek dachte. Anton seufzte tief. Wer weiß? Vielleicht liegt da draußen, auf einem Planeten, irgendwo im All ja auch gerade ein kleiner Junge im Bett und denkt an seinen Freund?Dann schlief er seelenruhig ein und Katze Konrad schnurrte leise, während sie vergnüglich mit einem kleinen Stein am Boden spielte.


(über Vorschläge würde ich mich sehr freuen)
 
Hallo, Stoffel!


Antons Vater Karl arbeitet in einer Sternwarte und fast jeden Abend kommt Anton her, um durch das riesige Teleskop in die unendliche Weite des Weltalls zu blicken.
Wenn ich es richtig sehe, anfangs einer der wenigen Sätze in der Gegenwart und somit ein Zeithüpferchen.

Mama Marion erzählt den Verwandten und Bekannten immer wieder die Geschichte mit dem Ball.
Hehe, die Stelle fand ich sehr nett zu lesen, sehr lebendig.

Hinten aus der Hosentasche holte er das kleine Taschenbuch heraus,
Möglicherweise habe ich es jedes Mal überlesen, aber von einem bestimmten Buch, das Anton immer oder zur Zeit dabei hat, ist vorher keine Rede, oder?

"Hallo" Sprach Anton den Jemand leise an und der sah auf.
Sehr häufig fehlt nach der wörtlichen Rede das Komma und du schreibst groß statt klein.

"Hallo?" fragte es und sah Anton an. "Mensch, ich wusste doch das es da noch andere gibt. Das ist doch ein Raumschiff, oder?" Fragte Anton, doch der andere sah ihn nur fragend an. "Raumschiff?" Erwiderte der Jemand und Anton nickte.
Das kommt mir nicht ganz schlüssig vor: Der außerirdische Junge plappert zwar mühelos die menschliche Sprache nach, kann den Sinn aber nicht erfassen? Da würde ich vorschlagen, ihn nur fragend schauen zu lassen oder ihn unverständlich antworten zu lassen, bis der "Kopfhörer" gebracht wird.

Er hatte ein merkwürdiges Ding in seiner Hand und das gab er dem Jemand. Schnell setzte der das Ding, das aussah wie ein Kopfhörer, auf...
Die Beschreibung, wie der Kopfhörer ausgehändigt und genutzt wird, gefällt mir gut, auch die nachfolgende Unterhaltung finde ich gelungen.

"Also dann ist der so eine Art Bodygard?"...
Hmhmhm, gefällt mir nicht ganz so gut, weil es ausgerechnet ein englisches Wort ist, das nicht verstanden werden kann. Die Idee, nicht alles im Kopfhörer zu haben, finde ich gut, aber dass der Kopfhörer nur deutsch kann oder so, finde ich nicht so gut, macht aus meiner Sicht nicht so wirklich Sinn.
Was mir ebenso fehlt in der Szene ist eine Beschreibung seitens Anton, was ein Bodyguard ist (um das Wort mit Erklärung eingeben zu können).

"Hast du mal einen Schraubenzieher?" Wollte Anton wissen und Err-no-mek X7 drehte an seinem Kopfhörer. "Ah, Schraubendreher. Werkzeug zum Festziehen und lösen von Schrauben."
Mein persönliches Highlight in der Geschichte *lach* - ich finde den Begriff Schraubendreher so unheimlich blöde...sehr genial, gerade diesen Begriff ein wenig auf die Schippe zu nehmen (so liest es sich zumindest für mich).

"Oh Ärger. Dann lieber wieder gehen."
Bis zu diesem Satz nutzt du für Err-no-mek normale Sprache beziehungsweise kurze Sätze und Nachgesprochenes und ich muss sagen, dass mir das auch wesentlich besser gefällt. Diese Nutzung der Grundform lässt Err-no-mek in meinen Augen ein wenig dumm erscheinen, anstatt seine Fremdartigkeit zu unterstreichen.

So weit war alles wieder in Ordnung, bis auf das die Hälfte der Torte fehlte. Zumindest gelang es Anton erst mal das Licht im Raumschiff wieder her zu stellen.
Hoppla! Wo ist der Übergang zum Raumschiff, die Nutzung des Beamers oder ähnlich?

So also könnten sie in aller Ruhe dort nach den Daten suchen, die sie für die Programmierung bräuchten. Anton wusste wie er das Teleskop in die richtige Position bringen musst, und stellte es auf Milchstraße ein.
Hier fehlt wieder der Übergang, diesmal der zur Sternwarte, bei der auch generell interessant zu erfahren gewesen wäre, wie der Außerirdische auf diese Einrichtung im Ganzen reagiert.

R4-8-2 drehte sich ein paar male im Kreis.
Erinnert für meinen Geschmack an dieser Stelle zu arg an R2D2.

Das hatte ihm gerade noch gefehlt, dachte sich Anton.
Wenn er selbst sich das denkt, warum dann nicht "Das hatte mir gerade noch gefehlt"?

Das ist ein regionaler Ausdruck. Zwar konnte ich mir die Bedeutung leicht denken, aber ich würde eher eine allgemein verständliche Formulierung einsetzen.

Da wollte ihn sein Vater nämlich zu einem Astronomentreffen mitnehmen und darauf wollte Anton nur ungern verzichten.
Diese Stelle gefällt mir überhaupt nicht. Ein Junge, der absolut begeistert von der Astronomie ist, bekommt die absolut einmalige Chance, mit Außerirdischen in einem Raumschiff, dass der Junge selbst repariert hat, zu dessen Heimatplaneten zu fliegen und er denkt ... an ein Astronautentreffen? Sorry, kann ich aber nicht glauben.

Schon bald erreichten sie die Milchstraße.
Das glaub ich gern, denn die Erde ist ja Teil der Milchstraße ;) Spaß beiseite: Ist etwas unglücklich geworden.

vorbei an Händlern, Geschäften und Wohneinheiten. Es war Tag hell hier drin und auch Pflanzen wuchsen üppig.
Hier würde ich eine weitere Beschreibung gut finden.


Ich stoppe hier mal, auf die einzelnen Stellen einzugehen und beschreibe stattdessen, was mir allgemein so aufgefallen ist.
Die Story ist recht schwierig zu lesen, weil sie kaum Absätze hat, auch nicht während wörtlicher Rede, zudem sind noch relativ viele Fehler drin. Angefangen bei der bereits angesprochenen wörtlichen Rede geht es vor allem weiter mit falschen oder fehlenden Kommata, einigen Fehler in der Groß- / Kleinschreibung und ein paar "verschluckten" Buchstaben.

Die Geschichte erinnert stark an eine Mischung aus "Explorers" (kennst du den Film? Wenn nein, kann er dich sicher noch weiter inspirieren bezüglich dieser Geschichte hier), "Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt" sowie ein bisschen Star Wars (siehe oben), macht aber nichts, weil etwas ganz anderes dabei herauskommt letztlich - auch ein schön runder Pluspunkt dafür!

Im Großen und Ganzen sollte die Geschichte in einigen Punkten zusammengestrichen und gekürzt werden, dafür fehlt bei anderen Stellen wieder ein wenig die Möglichkeit, sich herein zu finden.
Ein paar Sachen habe ich diesbezüglich ja schon angesprochen, auch die spätere Erwähnung von Umweltproblemen auf der Erde gehört meiner Ansicht nach nicht in die Geschichte.
Das Thema ist: ein von Raumfahrt begeisterter Junge, der Außerirdische kennenlernt, sogar ihren Planeten besucht und dann in seinem Wunsch, Astronaut zu werden, bestärkt zur Erde zurück kehrt.
Darum würde ich die Story ansiedeln und alles andere dann für weitere Geschichten aufheben, vielleicht sogar Fortsetzungen von dieser?
Schade finde ich auch die Auflösung des Ganzen, die auch nicht ganz gelungen ist. Für Erwachsene ein klassischer Schluss, für Kinder zwar sicherlich verständlich, aber traurig. Warum nicht einfach alles als wirklich erlebt belassen?
Anton könnte den Stein in der Hosentasche finden und ich fände es besser, wenn er sich erinnert, zum Himmel sieht und sowas sagen würde wie "Bis bald" oder sowas - zumal du auch geschrieben hast, er könne sich an nichts erinnern, vermisse seine Mundharmonika und sein Buch (wieso noch gleich das Buch?), später aber bedauernd an seinen außerirdischen Freund denkt - das passt nicht ganz.

Kurzfassung:
Der Text braucht eine Nachbearbeitung in den angesprochenen Punkten Rechtschreibung und ein wenig Grammatik, Form (Absätze, wörtliche Rede) und ihm täte neben einem inhaltlichen Rotstift eine Ergänzung auf der anderen Seite bei einigen Stellen gut.
Die Grundidee gefällt mir, das Thema ist auch nicht ganz so "abgelutscht" wie einige andere.

Ich hoffe, das eine oder andere zumindest bringt dich weiter?

Liebe Grüße,
Tanja
 
S

Stoffel

Gast
guten Morgen Tanja,

wow!
ich habe nicht damit gerechnet, dass sie überhaupt jemand liest und wenn, dann nicht mit so einem Kommentar. Das freut mich total!!:)
Und vor allem ist, Du hast in den Punkten Recht. Ich habe sie selbst nicht gesehen, komisch. Naja, sonst schreibe ich eher kürzeres.

Werde mich pö apö dabei machen und ausbessern, etc...
Die angesprochenen Filme kenne ich. Die Geschichten, die ich schreibe, haben meist eine Aussage. Ok, bei dieser hier kommt es nicht so heraus.
Ich hatte es mit Rechtschreibprogramm eigentlich gescannt. Komisch, muss ein neues endlich haben.

Ich danke Dir recht herzlich und werde mir genauso große Mühe geben, wie Du sie Dir mit meiner Geschichte gemacht hast.:)

lG
schönes Wochenende
Susanne
 
S

Stoffel

Gast
Hallo Marion,

danke für die Mühe, die Du Dir gemacht hast.
Ist zwar für mich nicht immer ganz einfach, Deine Klammern und die Bedeutung rauszufinden, aber ich werde es versuchen.
Ich habe bereits angefangen Tanjas Anregungen/Tipps zu verarbeiten, aber ich mache es Stückweise.
Wenn ich fertig bin, werde ich es Euch wissen lassen.

Vielen Dank
schönen Tag
Stoffel
 



 
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