Armer kleiner Clown

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Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
In meiner schönsten Zimmerecke hängt eine Schaukel. Auf ihr sitzt ein Porzellanclown. Ich fand den Platz passend für ihn. Er sitzt dort und blickt durch das Fenster in die Welt. Anfänglich ängstlich schauten seine Augen in die Fremde, froh, einen sicheren Platz in der Ecke gefunden zu haben. Nach einer Zeit konnte ich deutlich Neugierblicke in seinen Augen erkennen, und ein Feuer begann in meinem Kopf zu brennen. Mir war die Unveränderlichkeit des Clowns bewusst, und doch hatte sich sein Blick verändert. Von meinem Leseplatz aus hatte ich den Clown ständig im Auge, und wurde immer mehr Zeuge seiner Verwandlung. Seine Schminke und Maskerade konnte mich nicht täuschen. Der Blick hatte sich abermals verändert. Sehnsuchtsvoll suchten die Augen einen verborgenen Horizont und bei jedem Anblick seiner Augen brannte das Feuer in mir. Ein erwartungsvolles Lächeln lag in seinen Gesichtszügen. Er träumte von der Welt hinter dem Horizont.
Aber du kannst nicht gehen, lieber Clown. Bist gefangen auf deiner Schaukel. Gestern habe ich Glastränen gekauft und sie dir auf die Wangen geklebt. Dein Lächeln ist verschwunden und statt Sehnsucht trägt Traurigkeit dein Gesicht.
Weine nicht kleiner Clown. Ich werde gehen und die Welt hinter dem Horizont suchen. Und vielleicht kehre ich eines Tages von meiner Reise zurück und erzähle dir von dieser Welt.
 
Q

Quidam

Gast
Hallo Otto!

eine warmherzige Geschichte!
Da geht mir das Herz auf.

Sprachlich aber noch nicht ganz ausgereift:
z.b. könnte der erste Satz schöner klingen.

Und vielleicht ein bisschen mehr verdichten:
Er sitzt dort auf seiner Schaukel...
"auf seiner Schaukel" kann man streichen, zumal es vorher schon geschrieben wurde..

*winke*

quid
 



 
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