Auf Kirsche

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Janosch

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Die tollen Kirschen isst man lieber nicht,
denn munkelt man die seien ungesund.
Doch rollen pirschend sie mal in den Mund,
da funkelt Augenrund im Angesicht.

Und grelle Sternchen ziehen ihre Bahnen
um deine Stirn, sie flackern auf und nieder.
Du wirst zur Sonne, strahlst wie tausend Lieder -
der Sinn geht Flöten, denn du bist am Wahnen.

Und auch die Nehmung spielt jetzt wahr und auf:
In höchsten Tönen haut sie in den Bass.
Doch da verliert das hagre Ung sein Fass -
das Trommelfell macht’s auf und hämmert drauf.

Und dein Gesichtsfeld spielt die zweite Geige,
denn wäre es nur halb so wirr verschwommen,
selbst dann hätte den ersten Stuhl bekommen
der aufrecht’ Gang, doch geht auch der zur Neige.

Da liegst du nun. Mit aufgeblähtem Hirn
gleicht dein Gewicht gleich einem Luftballon.
Du steigst, doch fällst hinunter wie Beton
und fasst dir an die glühend heiße Stirn.
 



 
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