Auf dem Ozean des Lebens

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HerbertH

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Auf dem Ozean des Lebens

Der Zahn der Zeit bedroht ein jedes Schiff,
Das rank und stolz den Ozean beglückt
Als Prachtjuwel, mit exquisitem Schliff
Des Teakholzdecks, das jeden Fuß entzückt.

Doch Brecher schmettern's rascher auf die Klippen,
Als Rost das steife Eisenschiff zersprengt.
Im Wrack - es reckt die spitzen Spantenrippen -
Entsteht ein Feuer, das zerschmort, versengt

Den Rest des edlen Decks. In kurzer Zeit
Zerstört das Riff das Schiff, die Masten klagen
in Ewigkeit. Schon liegt es stumm bereit
Zum letzten Tanz, erträgt Poseidons Plagen.

Wen kümmert's aber, wie das Schiff vergeht,
solang die Erd' sich mit dem Meere dreht?
 

Kaleidoskop

Mitglied
Hallo Herbert,

was für ein Leckerbissen!

Ich steh´ auf Sonette und dann noch maritim - wie herrlich.

Quartett 1 und 2 zergehen auf der Zunge.
Mit Quartett 3 habe ich meine Schwierigkeiten.

Ich finde den Zeilenbruch von Z2 auf Z3 nicht so elegant, auch sprachlich nicht allzu schön. Bei dem "das Riff das Schiff" bin ich auch am Hadern.

Der Begriff "Schnitter" fügt sich nicht so ins sonst maritime Bild.

Hier hast du eine Silbe zuviel:
solange sich die Erde mit dem Meere dreht?
Entschuldige das Gequake, das mache ich nur, weil ich das Thema und die Umsetzung an sich Klasse finde.

lg,
kalei
 

HerbertH

Mitglied
Auf dem Ozean des Lebens

Der Zahn der Zeit bedroht ein jedes Schiff,
Das rank und stolz den Ozean beglückt
Als Prachtjuwel, mit exquisitem Schliff
Des Teakholzdecks, das jeden Fuß entzückt.

Doch Brecher schmettern's rascher auf die Klippen,
Als Rost das steife Eisenschiff zersprengt.
Im Wrack - es reckt die spitzen Spantenrippen -
Entsteht ein Feuer, das zerschmort, versengt

Den Rest des edlen Decks. In kurzer Zeit
Zerstört das Riff das Schiff, die Masten ragen
in Ewigkeit. Schon liegt es stumm bereit
Zum letzten Tanz, erträgt der Götter Plagen.

Wen kümmert's aber, wie das Schiff vergeht,
solang die Erd' sich mit dem Meere dreht?
 

HerbertH

Mitglied
hallo wirena,

danke für die schöne Wertung.

Hallo kalei,

danke für das Lob und die guten Hinweise, die ich in eine neue Version eingearbeitet habe.

Liebe Grüße

herbert
 

HerbertH

Mitglied
Auf dem Ozean des Lebens

Der Zahn der Zeit bedroht ein jedes Schiff,
Das rank und stolz den Ozean beglückt
Als Prachtjuwel, mit exquisitem Schliff
Des Teakholzdecks, das jeden Fuß entzückt.

Doch Brecher schmettern's rascher auf die Klippen,
Als Rost das steife Eisenschiff zersprengt.
Im Wrack - es reckt die spitzen Spantenrippen -
Entsteht ein Feuer, das zerschmort, versengt

Den Rest des edlen Decks. In kurzer Zeit
Zerstört das Riff das Schiff, die Masten ragen
in Ewigkeit. Schon liegt es stumm bereit
Zum letzten Tanz, erträgt der Götter Plagen.

Wen kümmert's aber, wie das Schiff vergeht,
solang die Erde mit dem Meer sich dreht?
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Bereits die Überschrift zeigt, dass das Gedicht metaphorisch gemeint ist. Sie enthält als Keim, als Wurzel, bereits alles. Indem sie das Wort "Leben" ausspricht, enthält sie auch den Tod, indem sie "Ozean" nennt, enthält sie die Weite, aber auch die Enge, die Stille, aber auch den Sturm, das Wissen und das Vergessen. Das Thema ist gesetzt.
Das Schiff bin ich, oder es ist mein Freund, meine Frau, mein Kind.
Der Zahn der Zeit nagt an allem, auch an dem Gedicht, das einst zerfallen wird, in wenigen Monaten oder Jahren.
Und es wird vergehen mit allem, wen kümmert das? Aber auch der Ozean und die Erde werden aufhören zu existieren, was dann in einem anderen Sinne niemanden zu interessieren scheint, denn es ist weit weit in der Zukunft.
Der Reihe nach wird alles zu Gerippe, die Gerippe zerfallen und werden zu Neuem, was immer es sein mag. Gut oder Böse kommt dabei nicht vor, nur in unserer Betrachtung.
 

HerbertH

Mitglied
Auf dem Ozean des Lebens

Der Zahn der Zeit bedroht ein jedes Schiff,
Das rank und stolz den Ozean beglückt
Als Prachtjuwel, mit exquisitem Schliff
Des Teakholzdecks, das jeden Fuß entzückt.

Doch Brecher schmettern's rascher auf die Klippen,
Als Rost den steifen Eisenrumpf zersprengt.
Im Wrack - es reckt die spitzen Spantenrippen -
Entsteht ein Feuer, das zerschmort, versengt

Den Rest des edlen Decks. In kurzer Zeit
Zerstört das Riff den Kiel, die Masten ragen
in Ewigkeit. Schon liegt es stumm bereit
Zum letzten Tanz, erträgt der Götter Plagen.

Wen kümmert's aber, wie das Schiff vergeht,
solang die Erde mit dem Meer sich dreht?
 

HerbertH

Mitglied
Auf dem Ozean des Lebens

Der Zahn der Zeit bedroht ein jedes Schiff,
Das rank und stolz den Ozean beglückt
Als Prachtjuwel, mit exquisitem Schliff
Des Teakholzdecks, das jeden Fuß entzückt.

Doch Brecher schmettern's rascher auf die Klippen,
Als Rost den steifen Eisenrumpf zersprengt.
Im Wrack - es reckt die spitzen Spantenrippen -
Entsteht ein Feuer, das zerschmort, versengt

Den Rest des edlen Decks. In kurzer Zeit
Zerstört das Riff den Kiel, die Masten ragen
in Ewigkeit. Schon liegt es stumm bereit
Zum letzten Tanz, erträgt der Götter Plagen.

Wen kümmert's aber, wie das Schiff vergeht,
solang die Erde mit dem Meer sich dreht?


Rezitation: mp3/105542_auf-dem-ozean-des-lebens.mp3
 



 
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