Auf dem Wind

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Mara Krovecs

Mitglied
Ich bin nur die auf dem Wind
verquirlt mit dem Blau
der vor Sehnsucht Brennenden
während meine Füße den Regen
in grauen Wolken spüren

Stimmen aus unruhigen Flügeln
wohnen In meiner Haut - ein immer Leises

ich bin nur die

erzähle des Nachts den himmlischen Jagdhunden
über unserer Stadt von Ammoniten
Donnerkeilen und Bernstein
"galaktisches Zittern" bellen sie
"wir wittern die Spuren sterbender Sterne"

ich bin

so weit gewandert
auf einem winzigen Staubkorn
in Steine gesprungen
die Sonne vergangener Jahre zu fangen
"wie groß ist die Dehnung deines Staunens?"
frage ich dich

"wir alle sind nur die auf dem Wind"
antwortest du "wir tragen unser kleines Gefunkel
in das Rauschen aus Werden und Sterben"

wir

sind nur auf dem Wind
in dem Flüstern der Blätter
erzählt es noch
ein Leises - Schönes
wir - von außen seltsam
betörend summende Wesen
mit so viel Angst
vor Liebe und Frieden




C. by. Mara Krovecs
 

Vera-Lena

Mitglied
Ach, ja, liebe Mara,

das tut mal wieder gut, Dich zu lesen.

Gut, wem es gelingt in diesen unsäglich traurigen Zeiten sich emporzuheben in den Wind, in das hinein, was über allem Schweren schwebt, wohl wissend, dass es auch nicht dauerhaft sein kann, dass auch hier Sterben und Vergehen lauern.

Aber immer wieder diese Unruhe aber auch diese Leichtigkeit finden, die das Schwierige eträglich macht.

Denn auch "die auf dem Wind" weiß um die zerstörerischen Dinge in dieser Welt, das Mißtrauen, die Angst, als könnten Liebe und Frieden zerstörend wirken, weil man eben niemandem mehr zu trauen wagt.

Ich habe es sehr gerne gelesen.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 
H

Heidrun D.

Gast
Ach, Mara,
du Königin der Poesie :),

ich freue mich ebenfalls närrisch, dich wieder einmal zu lesen.
Stimmen aus unruhigen Flügeln
wohnen In meiner Haut - ein immer Leises

ich bin nur die
...
Formulierungen wie diese können nur aus deiner Feder stammen! Und wieviel Arbeit steckt dahinter; es stimmt einfach alles.

Ein wirklich vortreffliches Gedicht mit einer wunderbaren Melodie, innen wie außen.

Begeisterte Grüße
Heidrun
 

Mara Krovecs

Mitglied
Liebe Vera-Lena,

herzlichen Dank für diese liebenswerte Begrüßung und die tolle Interpretation dazu.

"Die auf dem Wind" ist wie auf einer Durchreise - woher und wohin? -
die einen winzigen Blick auf etwas werfen darf, die nur wie im Zeitraffer schnell zusammenfassen kann, was ihr wichtig wurde und was ihr aufgefallen ist, und dann, wie der Wind im Irgendwo verschwindet, nur ein kleines Stimmchen dalassend und das auch schon wieder verzerrt wird, von den anderen Dingen, die wie sie auf der Durchreise sind ....als ein Teil des Rauschens. "Die" also glaubt, dass nur die Angst vor Liebe und Frieden eben diese verhindern können ....

Du siehst, liebe Vera-Lena, Du bist ganz nah dran - so wie fast immer.


Ganz liebe Grüße aus dem Norden

Mara
 

Mara Krovecs

Mitglied
Liebe Heidrun,


nun bin ich eine kleine Königin für ein paar Minuten ( Einmal im Leben *freu* ) - das fühlt sich ja schööön an ;.)
ich danke Dir für dieses Geschenk, dieses "Schöne"

Die "unruhigen Flügel, in meiner Haut" - die antreiben, die Suche, nach was auch immer , nie aufzugeben, werden, so fürchte ich, viele kleine, aber niemals eine letzte Antwort bekommen.
Vielleicht ist es auch gut so, dass es diese Antwort nicht gibt, das Rauschen würde wahrscheinlich aufhören, oder?



Vielen Dank, liebe Heidrun,
liebe rauschende Grüße aus dem Norden ;-)

Mara
 



 
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