Vampirismus und Auferstehung
Also frisch ans Werk! Was haben wir?
Tränen –Grab
Tod-neues Leben
Seele-schlüpfen
Gruft wach beißen
Adern kratzen füllen Wunden
Auferstehen Wort verkünden
Die Gruft diente ursprünglich der Lagerung der Toten
Bis zum jüngsten Gericht.
Das Grab ist der Ort wo alle Kulturen ihren Totenkult vollziehen.
...Dein Wort verkünden...
Apostolischer Gedanke. Der Heilige Geist wird über den Aposteln an Pfingsten(die Gesandten)ausgeschüttet.
Dann lese ich doch einfach mal deine LL Werke:
“ Eiskalt umweht“ frostige Krallen, immerhin die roten Gefäße
„Gejagte Schwimmer“, da gibt es Dornen
„ Mein Adler“ immerhin ein Engel
„ Vergiss mein nicht“, Zeit und leben das Bleibt, ein Licht hinterlassen
„Gebückt“ die Last drückt schwer
„ Lichtgestalten“ Der Titel selbst
„ Ein ungewöhnlicher Moment“, Den Schwebenden Folgen
„Dodo“, ein Weihnachtsmärchen!
„Dichten“, Seele immerhin einmal
„ Rückwärts“ Klasse Gedicht
„ Der alte Mann“ Gute Ideen in der letzte Strophe durch Zeilensprung( Gehört jetzt aber nicht hier her!)
So das Hat eine Weile gedauert.
Hm, irgendwie kreist du schon speziell um das Leben und den Tod und benutzt auch gerne Bilder,
von denen jeder seinen christlichen Kulturkreis kennt.
Bedeutet das etwas!?
Zurück zu „ Aufgeweckt“
Ich fange mit S2 an:
Aussage „ich beiß dich wach“
Also ich bin Bei Bram Stoker ,gut das im Moment die Sonne scheint!
Dann, reist etwas durch die Adern, füllt sie neu...
O.K. Nachdem ich alle einschlägigen Werke gelesen habe, weiß ich das Vampire
wenn sie neue Gefährten schaffen ein Teil ihres Blutes in ihre Opfer strömen lassen.
Und dann sind sie wahrlich neugeboren und auf eine unheilvolle Art auferstanden.
Dann sind da die Brüche mit diesem Kontext.
Es heißt in dir neugeboren und Dein Wort verkünden nicht mein Wort.
Und dann auch noch schlummernd und bescheiden
Außerdem ist da noch das frei kratzen der Adern, das trotz seiner Schärfe im Ton
doch seltsam hilfsbereit daher kommt!?
Und neu hast du groß geschrieben. Hat sicherlich auch einen Grund.
Ist es der vampiristische?
Jetzt zu S1
Du bestandest ja darauf das es „ deine Tränen“ heißt, nicht „ meine“
Dann kann der Tote nicht richtig tot sein sozusagen nicht apriori.
Denn Tote können nicht weinen.
Da bin ich also bei einem Bild für ein Liebesgedicht mit einer Heilung durch sehr eigenwillige Methoden.
Eine Frau oder ein Mann ist quasi Tod im Leben,
und es kommt jemand, quasi ein Blutspender im positiven Sinne, und erweckt
Sie/ ihn neu.
So macht das Auferstehen in sich selbst auch wieder Sinn.
Fazit:
Wir haben hier ein Liebesgedicht,
das bewusst mit den beiden Ebenen Vampirismus und christlicher
Eschatologie spielt und sie auch gegen einander einsetzt.
Mir gefällt eigentlich der düstere Aspekt daran. Liegt wohl an mir.
Das Helle ist nicht so mein Ding.
Letztendlich kommt der Besucher in deinem Gedicht doch ungefragt
und das macht mich frösteln.
Wenn es ein Liebesgedicht wär` ich fänd´s schön düster.
Aber die schweren christlichen Worte ruhen doch grabesschwer auf jeder Zeile.
Vielleicht zu viel gewollt!?
Lg
Ralf