Augenliebste verklagt

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Walther

Mitglied
Augenliebste verklagt


Was wär
Wenn Sehn nur ein Versehn wär
Wär dann ums Versehen
Ein Unversehen da

Nichts sei
Sagen welche dies wissen
Ohne die andre Seite
Nicht mal Medaillen

Bronze glänzte schon
Sei aber nicht wie Gold
Unken sie ganz
Wie das Schweigen

Das so gerne
Beredt wär wenns dürfte
Darf nicht ein jeder
Bedarf mal dürfen

Meine Augen
Liebste schenk ich dir
Ich hab nichts Besseres
Das zu schenken wär

Wert
Und Unwert
Sind so Gegenteile
Und wertlos sind alle

Armen Herzen
Meine Augenliebste
Meine armen
Augen

Klagen verklagt
 

MuusTri

Mitglied
Hallo Walther, die erste Strophe klingt (in meinem Sprachrythmus - das hatten wir ja schon mal...) ein wenig holprig.
Wie wäre es mit:

Was wär
Wenn Sehen nur Versehen wär
Wär dann um das Versehen
Ein Unversehen da

Dann wäre ein Kontrast geschaffen zwischen dem Lese und dem Sprachverständnis, denn die Erwartung schriebe Versehen in dem Fall klein, findet sie jedoch groß geschrieben vor. Aber ich schätze, damit hätte ich in deinen Augen wieder mal die Grammatik verbogen...

Ich finde es sehr interessant, wie du hier mit den Worten spielst, obwohl mir das Gedicht als ganzes dadurch sehr gestelzt wirkt.
In einem Kürzeren jedoch, hätte ich es grandios gefunden.


Gruß vom
Tristan
 

Walther

Mitglied
Hallo MuusTri,

wenn wir ein Silbenbild machen, sähe es so aus:
Was wäre
xXx
Wenn Sehn nur ein Versehn wär
XxXxXxX
Wär dann ums Versehen
XxXxXx
Ein Unversehen da
xXxXxX
Ich werde, Deinem Hinweis folgend, in der ersten Zeile eine Silbe anfügen.

Lieben Dank für Deinen Kommentar.

Alles Gute für das noch junge Jahr 2009.

Lieber Gruß W.
 

Walther

Mitglied
Augenliebste verklagt


Was wäre
Wenn Sehn nur ein Versehn wär
Wär dann ums Versehen
Ein Unversehen da

Nichts sei
Sagen welche dies wissen
Ohne die andre Seite
Nicht mal Medaillen

Bronze glänzte schon
Sei aber nicht wie Gold
Unken sie ganz
Wie das Schweigen

Das so gerne
Beredt wär wenns dürfte
Darf nicht ein jeder
Bedarf mal dürfen

Meine Augen
Liebste schenk ich dir
Ich hab nichts Besseres
Das zu schenken wär

Wert
Und Unwert
Sind so Gegenteile
Und wertlos sind alle

Armen Herzen
Meine Augenliebste
Meine armen
Augen

Klagen verklagt
 
H

Heidrun D.

Gast
Das finde ich super, lieber Walther:

Das so gerne
Beredt wär wenns dürfte
Darf nicht ein jeder
Bedarf mal dürfen
Dein Gedicht hat einen sehr interessanten Rhythmus und einen vollkommenen Schluss.

Mir gefallen deine freien Texte von Mal zu Mal besser!

Sehr angetane Grüße ;)
Heidrun
 

Walther

Mitglied
Hallo Heidrun,

ich arbeite dran. :) So richtig zufrieden bin ich allerdings nicht, ehrlich gesagt. Aber das bin ich mit mir bei Lyrik nie.

Danke für Deine lobenden Worte. Stay tuned!

LG W.
 

Ohrenschützer

Mitglied
Schöne Sprachspiele, Walther. Allerdings ab Strophe drei immer weniger zusammenhängend, wirkt ein bisschen lose. Konkret zusätzlich: Die Wendung "Unken sie ganz / Wie das Schweigen" finde ich etwas aufgesetzt, und warum es "Armen Herzen" statt "Arme Herzen" heißt, erschließt sich mir nicht.

Schönen Gruß,
 

Walther

Mitglied
Hallo Ohrenschützer,

das ist ein durch und durch "verrückter" Text. :) Was nichts entschuldigt, weit gefehlt.

Nun zu Deinen konkreten Anmerkungen:

(1)
Und wertlos sind alle // armen Herzen
ergibt so gelesen den Dir fehlenden Sinn (bzw. zeigt den Grund für das "n" auf).

(2) Reden ist Silber, Schweigen ist Gold, hier ad absurdum geführt über
Wie das Schweigen / das so gerne / beredt wär wenns dürfte /
Auch die anderen Assoziationen ergeben sich nach dem Lesen und Verbinden eigentlich wie von selbst. Wenn man sich auf den Text einläßt und die Zwischenebenen ergründet, die durch die äußere Form angeregt werden.

Danke für Deinen Eintrag und lieben Gruß

vom W.
 



 
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