Hallo Eve,
danke für Deinen Eintrag. Ich meine, ein wenig distanzierte Betrachtung des eigenen Tuns, wenigstens gelegentlich, schadet nie.
Wenn die Zahl der Kommentare und Bewertungen je Text stark abfallen, sollte man(n) sich mal fragen, ob das immer am Leser liegt (oder an der eigenen Verbreitung von Buchstabenhäufchen, die nicht unbedingt herausragend sind). Daher habe ich auch keine echte Schreibblockade, sondern einen zu grobmaschigen Veröffentlichungsfilter. Deshalb versuche ich zur Zeit, mir Zurückhaltung aufzuerlegen (und mache es wie Orangekabo und schreibe gerade wieder einmal an einer Frank W. Kurzgeschichte).
Ich bin mit mir im Moment nicht sehr einverstanden, was manches angeht (auch die Dichtung betreffend). Das habe ich in eine überschaubare Zahl an Wörtern gepackt, weil salbaderndes Selbstmitleid mir selbst schon auf den Senkel geht.
Offensichtlich ist mir just dadurch nach langer Zeit wieder einmal ein ordentlicher Text gelungen. Ehrlich: Ich sitze hier immer noch da und wundere mich.
So ist das Leben eben, was Anderes fällt mir nicht ein. Vielleicht sollte man sich einmal einfach aus seinen inneren Zwängen herausbegeben und es eine logische Sekunde gutsein lassen mit dem permanten "Performen", wie das neudeutsch heute so schön heißt.
Jedenfalls beschreiben die beiden Antipoden "Einkehr" und "Kopfflucht" insofern durchaus eine interessante Spannung zwischen zwei Polen, aus denen sich ein nettes Gedankenspiel ergibt. So gesehen hat Duisburgers Einwand durchaus seine Berechtigung und die von ihm angeregte Version ihren ureigenen Reiz.
Letztlich ist das das Charmante an der LeLu: So sehr manche harsche Kritik einen hart ankommt, erhält man doch immer wieder auch Ermutigung, die übrigens auch in jeder Kritik steckt. Wenn sich Menschen die Zeit nehmen, einen Beitrag zu kritisieren, dann haben sie schon gezeigt, daß entweder am Beitrag oder am Autor etwas ist, das ihre Aufmerksamkeit erregt - oder gar an beiden.
Das ist mehr, als wir häufig für unser Tun, Reden und Sein bekommen, nämlich Aufmerksamkeit, Annahme, Zuhören.
Deswegen mein tiefer Dank an Dich und alle anderen, die mich und andere Autoren immer wieder lesen und kommentieren. Sie könnten ihre wertvolle Lebenszeit auch mit anderen, für sie evtl. nützlicheren Dingen verbringen. Ihr seid vielleicht die heimlichen Helden hier. Auch das darf und soll einmal gesagt sein.
Liebe Grüße W.