@Hanna
"Sie reduziert einen Menschen auf seine Behinderung. Und diese Sichtweise zieht sich meines Erachtens durch den ganzen Text." Das sollte es auch, denn schließlich rede ich über einen Behinderten. Was soll also der Vorwurf? Außerdem schildere ich ziemlich viel mehr.
"Die Mutter merkt plötzlich, dass die Sehbehinderung stärker ist als sie gedacht hat?!? Sorry, das kann ich nun wirklich nicht nachvollziehen."
Sie kann es gar nicht wissen, weil sie nicht durch dieselben Augen sieht, die sich ja verändert haben und weil das Kind eben nicht wehleidig ständig davon erzählt. Im Gegenteil es versucht sie ja gerade zu täuschen durch den Blick nach draußen, der versehentlich ein Blick in den Spiegel ist und dadurch die Täuschung aufdeckt, was die Mutter natürlich erschüttert. Es denkt an die Mutter, die so sehr dort leben will, dass das Kind sogar ein schlechtes Gewissen hat, diese Behinderung zuzugeben.
Übrigens versuche ich mich nicht in Menschen hineinzuversetzen, das kann ich natülich nicht völlig, sondern überlege, wie ich mich selbst fühlen könnte, wenn ich in diesen Situationen wäre - da spielt das Alter keine Rolle -. Dass dort Erfahrungen durch hunderte Beratungsgespräche einfließen und es trotzdem nur meine eigenen Vorstellungen sein können, ist mir durchaus bewusst.
Ich hoffe, du bemerkst, dass ich das durchaus durchdacht habe. Wenn du es trotzdem schlecht findest, kann ich natürlich nichts machen.
Übrigens zu "man merkt es dem Text an, dass ich nicht in einen Schrank eingesperrt wurde". Ich wurde von mehreren Lesern/Hörern bedauernd gefragt, ob ich das wirklich erlebt habe.
@Mirko
Da ich erst seit Kurzem hier bin und das erste Mal so niedergemacht werde, kann meine "Beratungsresistenz" wohl kaum der Anlass sein, dass du seit Jahren kaum noch postest oder kommentierst. Wenn hier bei ein paar Leuten "nichts" rüberkommt, bei einer öffentlichen Lesung aber doch - auch wenn es blue nicht interessiert -, so könnte es sein, dass beides stimmt, oder? Wir sind nicht alle gleich. Dass nicht jeder meine Schilderungen nachvollziehen kann, macht sie deshalb nicht falsch.
"ich bezweifle" und "so spricht ein 16jährigeR nicht" etc sind keine Gründe, jedenfalls keine objektiveren als meine und demzufolge auch kein wirklicher Grund das zu ändern.
Übrigens wäre es schlimm, wenn man nur für andere schreibt, jedenfalls wenn man kein Journalist ist. Dann prostituiert man sich anstatt das zu machen, was man möchte. Das heißt natürlich nicht, dass man nicht durch andere lernen kann. Ich muss ja nicht das Rad noch einmal erfinden.
Aber ein Text lebt und ich will nicht ausschließen, dass ich daran noch herumbasteln werde.
Vorschlag: Lassen wir es jetzt dabei bewenden.