Auslöschung

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S

Stoffel

Gast
Hallo,

es ist immer schwer, eine Stimmung, eine besondere Stimmung wiederzugeben. Du hast m.E. nach viele zu lange Sätze gebraucht. Ich werde selbst beim lesen, etwas atemlos..:)
Nur mal vage Gedanken, als Anregung dazu..

lG

Stoffel

Es war ein lauer Sommerabend [blue]und die Sonne war in Begriff unterzugehen[/blue].
Am Ufer des Rheins tummelten sich [blue]die[/blue]Pärchen und [blue]die Ruhelosen und auf den Stegen[/blue] hockten die Angler. Hier und da schallte der Lärm von den nahen, gutbesuchten Biergärten herüber, [blue]in denen gerade[/blue]das Abendgeschäft begonnen hatte.
Der Fluss glitzerte goldrot und auf der anderen Seite brannten schon die Laternen, [blue]die ihn[/blue]größer und traumhafter erscheinen [blue]liess[/blue] als er war. Wir saßen in einem Biergarten, der sich auf einer schmalen Landzunge zwischen dem Wasser und dem Winterhafen [blue]befand,[/blue]in dem sanft die Boote schaukelten.
Über den Winterhafen führte eine lange, hölzerne Brücke her, und die Schritte der Ankommenden waren deutlich zu vernehmen, ehe [blue]sie[/blue]aus dem warmen Düster der Nacht schieden. [blue]Wir saßen am Rand an einem der Tische und [/blue] unter uns das finster-blitzende, verlockende Nass mit den Fischen [blue], die [/blue] hungrig unter der Oberfläche kreisten.
Bald versank die Sonne hinter den Weinbergen in unserem Rücken. Mainz wurde in eine köstliche, vom vielfachen Laternen-, Fackel- und Kerzenlicht durchwirkte Dunkelheit getaucht, die dich flüstern machte.
Und [blue]sie ließ dich von Dingen sprechen, die das Tageslicht nicht hervorbringen konnte. Du rücktest immer näher an die Mädchen heran, während die Musik immer langsamer wurde und die Luft immer dunstiger und wärmer. Ein [/blue] zwergenhafter Mann in einer gestreiften Hose, der ein altes Akkordeon auf seinem dicken Bauch trug,mischte sich unter [/blue]die trinkende, qualmende und sich unterhaltende Gesellschaft des kleinen Biergartens.[blue] Seine Lippen waren glühend rot und die Augen weiß bemalt.[/blue]
[blue]Seine [/blue]Stimme war krächzend, unschön, bald unerträglich, dennoch lauschten ihm die Leute; vielleicht, weil er so furchtbar schlecht war, weil man sah, dass er ein geschminkter Greis war, weil man die Worte nicht verstand, die er formte, aber die Musik. Die Musik war schauerlich und schräg; wie sein Gang, wie sein ganzes Wesen; sie wirkte, als tropfte sie geradewegs aus einem grotesken Traume. [blue]Als das Lied endete, klatschte niemand, [/blue]nicht einmal ich, der aus Mitleid [blue]sonst klatschen würde[/blue].
Der Alte grinste hässlich und ging mit seinem Hut durch die Reihen, bat in gebrochenem Deutsch um einige [strike]klimpernde [/strike]Münzen. Das Merkwürdige war: Er bekam Geld, mehr als je ein anderer vor ihm! Man füllte ihm den Schlapphut nicht allein mit Münzen, dass er teuflisch spannte; - nein, man reichte ihm Scheine hinterher!
Perplex sass ich da und staunte, bis ich an die Reihe kam und ihm verwirrt einen Fünfer zusteckte. Seine grünen Augen funkelten vergnügt, als er murmelte, danke, danke, morgen sei er wieder da, adieu, und verschwand.
Wir saßen noch lange [blue]da[/blue] und sprachen vom Leben, der Liebe, den Freundschaften und all den anderen belanglosen Dingen, [blue]über die sechzehnjährige so redeten[/blue].
 

GabiSils

Mitglied
Liebe Stoffel,

ich glaube nicht, daß das "Bügeleisen" dem Text gut tut. Deine Vorschläge sind sicher nicht falsch, nehmen der Geschichte aber eben das Besondere, die Atmosphäre. Als atemlos empfinde ich die Sprache nicht; drängend, vielleicht, aber das paßt.

Gruß,
Gabi
 
S

Stoffel

Gast
liebe Gabi,

so unterschiedlich sind Geschmäcker.;)
MIR fehlte noch ein Quentchen Athmo und die Sätze sind atem-los lang...leider.
Aber ich denke mal, wer hier in die Lupe geht, möchte JEDE Meinung hören..und sich gern verbessern. So wars zumindest seit über drei Jahren bei mir:)

lG
hab n schönes WE
Susanne
 



 
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