Außer Rand und Band

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huwawa

Mitglied
Außer Rand und Band

(Mary geht in den Zoo)

Heute geht die kesse Mary mit dem flotten Joe in den Zoo. Mary wird sie von ihren Freundinnen und Freunden genannt. In Wirklichkeit heißt sie Maria und so sagen auch die Eltern und Verwandten zu ihr. Joe wurde dagegen wirklich so getauft, weil sein Vater aus Kanada stammt. Zu Hause nennen ihn aber alle Pepi. Nur seine Freunde und Mary sagen Joe zu ihm. Mary geht gerne mit Joe aus.

Für den Ausflug in den Zoo hat sich die kesse Mary hübsch zurecht gemacht. Am hübschesten findet sie ihren neuen Hut, der sie noch kesser als sonst aussehen lässt. Er ist lila, hat einen gebördelte grüne Krempe und ein gelbes Band, in dem ein kleines Sträußchen Blumen steckt, künstliche natürlich.

Alle blicken bewundernd auf Mary und ihren schönen neuen Hut. Nicht nur die Besucherinnen und Besucher im Tiergarten, sondern auch die Bewohner. Die Zebras, Giraffen, Gänse, Warzenschweine, Esel, Schlangen und Kamele, alle Tiere recken die Köpfe und verdrehen ihre Hälse nach Mary. So scheint es ihr jedenfalls, selbst der schläfrig auf einem dürren Ast dösende Leopard wirft ein neugieriges Auge auf sie.

Auch im Schimpansengehege sorgen Mary und ihre Kopfbedeckung für großes Aufsehen. Besonders Bobo, ein Schimpansenjüngling, der als Mensch ungefähr in Joe´s Alter wäre, gebärdet sich wie verrückt. Er findet den Hut mit dem Blumensträußchen affengeil und will ihn unbedingt haben. Bobo ist ein schlauer Affe. Mit drolligen Gesten und Grimassen lockt er Mary nahe an das Gitter heran. Dann greift er blitzschnell zu. Mary bekommt aber gerade noch den Rand des Hutes zu fassen.

Erwachsene Schimpansen entwickeln mit ihren Armen angeblich Zugkräfte von mehr als vierhundert Kilogramm. Mary´s Organismus schüttet im Kampf um den schönen neuen Hut so viel Adrenalin aus, dass ihre zarten Arme ebenfalls mindestens affenstark werden. Dem Hut ist es nicht möglich, sich in diesem gigantischen Kräftemessen für die eine oder andere Seite zu entscheiden. Salomonisch teilt er sich in zwei Hälften. So abrupt, dass die beiden Körper förmlich auseinanderschnellen. Bobo kann sich mit affenartiger Behändigkeit an einem Gitterstab festhalten. Joe fängt mit ebensolcher die rücklings stürzende Mary auf. Bobo kreischt und quietscht laut. Mary reißt den Mund auf, bringt jedoch keinen Ton heraus. In stummer Anklage hebt sie den rechten Arm hoch. Außer Rand und Band hat sie nichts mehr in der Hand, von ihrem wundervollen Hut!

Bobo kostet die schönen bunten Blumen. Sie schmecken ihm überhaupt nicht und er spuckt sie wieder aus. Er scheint aber nun sein ungehöriges Benehmen einzusehen. Fiepsend dreht er das ihm verbliebene Hutoberteil um und hält es Mary wie eine Schüssel entgegen. Ein großes Büschel blonder Mary-Haare liegt drinnen. Ohnmächtig sinkt Mary in Joe´s hilfreich stützende Arme. In nächster Zeit wird sie seltener ausgehen und wenn, dann wieder mit Hut. Oder mit Perücke, oder mit beidem!
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
also,

ich finde, dass diese geschichte besser in die rubrik kindergeschichten passt. nur, dass ein affe grimassen schneidet und ein kind beinahe hinfällt, reicht nicht für humor und satire.
lg
 

huwawa

Mitglied
Hallo Flammarion

Na, wenn du meinst, dass es besser zu den Kindergeschichten passt - bist du dort auch Foren-Redakteur(in)?

Ich meine, nur weil eine Geschichte in einem naiv-kindlichen Stil geschrieben ist, muss es sich bei den Personen noch lange nicht um Kinder handeln.

lG
huwawa
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
nein,

bin ich nicht. aber ich kann werke verschieben.
so, die zwei sind also keine kinder. hab mich schon gewundert, warum der kleine junge so reaktionsschnell ist. aber ich bleibe dabei - für humor und satire ist dein werk zu schwach.
lg
 



 
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