"Die Ufos", hat meine Nachbarin gesagt, "die Ufos machen uns das Wetter kaputt, weil sie da immer durchfliegen".
Hmmm. Klang eigentlich ganz plausibel. Also habe ich mit unauffälligen Nachforschungen begonnen. Klammheimlich. Damit die Außerirdischen in den Ufos nicht sehen, was ich da treibe, sich ertappt fühlen und mir eine überbraten!
Zunächst habe ich ganz konventionell in der Stadtbücherei recherchiert. Die Bibliothekarin, der ich ins Ohr flüsterte, daß ich die geheimen Bücher brauche, mit den Aufzeichnungen über Ufos: sie hat geleugnet, daß in ihrer Bücherei geheime Werke gibt. Verdächtig! Jeder der einmal Edgar Wallace gelesen hat, weiß, daß in Büchereien immer etwas versteckt ist. Meine Suche nach dem Mechanismus, der die Regale zur Seite fahren läßt, damit man in den verborgenen Gang kommt war leider erfolglos. Dabei habe ich's wirklich versucht - ich glaube, es gibt kein Möbel an dem ich nicht gerüttelt habe! Nach zwei Stunden bat man mich nachdrücklich doch bitte zu gehen. Klarer Fall von Verschwörung! Ich rückte also meine Agenten-Ausrüstung (Trenchcoat und Sonnenbrille, selbstverständlich) wieder zurecht, sie hatte bei meinem Rauswurf etwas gelitten. Draußen habe ich zunächst mal den Himmel nach Anzeichen abgesucht, schließlich war es durchaus möglich, daß sie da drinnen inzwischen die Ufo-Besatzungen über mich informiert hatten. Zu sehen war nichts. Doch: eine Wolke. Da verstecken sie sich dahinter, das weiß ich aus der Zeitschrift beim Zahnarzt. Auf dem Weg zur Telefonzelle schaute ich mich mehrmals um, konnte aber keinen Verfolger ausmachen. Dann begann ich bei den Behörden anzurufen. Daß die alles, was sie wissen vertuschen ist ja bekannt. Die Anrufe beim Einwohnermeldeamt, bei der Auländerbehörde (die erschien mir eine logische Anlaufstelle für mein Problem zu sein), dem Arbeitsamt und der Friedhofsverwaltung waren trotz meiner Beharrlichkeit - ich ließ mich nach etlicher Diskussion mit ignoranten Angestellten jeweils mit dem Chef verbinden - erfolglos. Ich stieß auf eine undurchdringliche Mauer des Schweigens. Von Ufos wisse man nichts. Ha! Sollte ich nach statistischen Gesichtspunkten vorgehen? Wenn man zwei Leute anruft, ist die Wahrscheinlichkeit nicht groß, auf einen Wissenden zu stoßen. Bei fünfzig, hundert, zweihundert Personen steigt sie schon meßbar an. Der Betrag auf meiner Telefonkarte schmolz rapide, die Schlange vor der Zelle hingegen wuchs unübersehbar an. Ich machte mich, wüst beschimpft, vom Acker. Da meint es gut mit den Leuten, will aufklären - und dann sowas. Ich klaubte mir die leere Bierdose, die mir hinterhergeflogen war aus dem Kreuz. Was nun? Auf ins Internet! Die Suchmaschinen rotierten. Was sie ausspuckten war wenig ergiebig. Allerdings hatte ein B. aus E. auf seiner Homepage vorsichtige Andeutungen gemacht. Ein Eingeweihter! Also doch! Ich hinterließ mehrere Nachrichten auf seinem Anrufbeantworter. Er meldete sich abends. Wollte aber nicht mit der Sprache rausrücken. Erst solle ich einen geringfügigen Betrag auf sein Konto überweisen - 200. DM. Uff! Das war's mir wert. Zwei Tage später, als er mir seine sogenannten Erkenntnisse mitteilte, fühlte ich mich bös hintergangen: er bezog seine sogenannten Insiderkenntnisse aus Star Trek-Filmen. Hochstapler! Trotzdem einen Versuch wert. Ich jagte die Namen sämtlicher Figuren und ihrer Darsteller durch eine kabbalistische Anagramm-Maschine. Das Ergebnis war ein verwirrender Buchstabensalat. "Ja was haben Sie denn erweartet", sagte meine Nachbarin. "So einfach lassen die sich nicht in die Karten gucken!" Karten - das war's. Ich besorgte mit Landkarten und Stadtpläne. Scannte ein. Ließ den Rechner rattern: er sollte die Daten mit den vorherigen Ergebnissen abgleichen. Nun hatte ich eine Mischung aus Zahlen und Buchstaben. Aber noch keine gesicherten Erkenntnisse. Ich fotografierte den Bildschirm ab, ließ ein Dia herstellen und projezierte es auf den im Fernsehen laufenden Wetterbericht. Mein Gott! Was ich da zu sehen bekam! NICHTS!
Außer wirren Mustern. Sie tarnen ihre Mission gut, das muß man ihnen lassen. Als nächstes werde ich 24 Transistorradios kaufen - 24, das ist die Zahl, die mein Zufallsgenerator ermittelt hat. Ich werde sie alle gleichzeitig auf Kurzwelle laufen lassen. Das nehme ich dann auf Band auf und spiele es rückwärts ab. Sollte das nichts bringen bleibt mir nur noch eines: Ich werde aufs Dach steigen. Dort schnalle ich meine Inlineskates an.
Wenn ich rückwärts runterrolle und den richtigen Moment erwische sollte mich das in eine geeignete geostationäre Umlaufbahn katapultieren. Dann werde ich der Sache vor Ort auf den Grund gehen!
Hmmm. Klang eigentlich ganz plausibel. Also habe ich mit unauffälligen Nachforschungen begonnen. Klammheimlich. Damit die Außerirdischen in den Ufos nicht sehen, was ich da treibe, sich ertappt fühlen und mir eine überbraten!
Zunächst habe ich ganz konventionell in der Stadtbücherei recherchiert. Die Bibliothekarin, der ich ins Ohr flüsterte, daß ich die geheimen Bücher brauche, mit den Aufzeichnungen über Ufos: sie hat geleugnet, daß in ihrer Bücherei geheime Werke gibt. Verdächtig! Jeder der einmal Edgar Wallace gelesen hat, weiß, daß in Büchereien immer etwas versteckt ist. Meine Suche nach dem Mechanismus, der die Regale zur Seite fahren läßt, damit man in den verborgenen Gang kommt war leider erfolglos. Dabei habe ich's wirklich versucht - ich glaube, es gibt kein Möbel an dem ich nicht gerüttelt habe! Nach zwei Stunden bat man mich nachdrücklich doch bitte zu gehen. Klarer Fall von Verschwörung! Ich rückte also meine Agenten-Ausrüstung (Trenchcoat und Sonnenbrille, selbstverständlich) wieder zurecht, sie hatte bei meinem Rauswurf etwas gelitten. Draußen habe ich zunächst mal den Himmel nach Anzeichen abgesucht, schließlich war es durchaus möglich, daß sie da drinnen inzwischen die Ufo-Besatzungen über mich informiert hatten. Zu sehen war nichts. Doch: eine Wolke. Da verstecken sie sich dahinter, das weiß ich aus der Zeitschrift beim Zahnarzt. Auf dem Weg zur Telefonzelle schaute ich mich mehrmals um, konnte aber keinen Verfolger ausmachen. Dann begann ich bei den Behörden anzurufen. Daß die alles, was sie wissen vertuschen ist ja bekannt. Die Anrufe beim Einwohnermeldeamt, bei der Auländerbehörde (die erschien mir eine logische Anlaufstelle für mein Problem zu sein), dem Arbeitsamt und der Friedhofsverwaltung waren trotz meiner Beharrlichkeit - ich ließ mich nach etlicher Diskussion mit ignoranten Angestellten jeweils mit dem Chef verbinden - erfolglos. Ich stieß auf eine undurchdringliche Mauer des Schweigens. Von Ufos wisse man nichts. Ha! Sollte ich nach statistischen Gesichtspunkten vorgehen? Wenn man zwei Leute anruft, ist die Wahrscheinlichkeit nicht groß, auf einen Wissenden zu stoßen. Bei fünfzig, hundert, zweihundert Personen steigt sie schon meßbar an. Der Betrag auf meiner Telefonkarte schmolz rapide, die Schlange vor der Zelle hingegen wuchs unübersehbar an. Ich machte mich, wüst beschimpft, vom Acker. Da meint es gut mit den Leuten, will aufklären - und dann sowas. Ich klaubte mir die leere Bierdose, die mir hinterhergeflogen war aus dem Kreuz. Was nun? Auf ins Internet! Die Suchmaschinen rotierten. Was sie ausspuckten war wenig ergiebig. Allerdings hatte ein B. aus E. auf seiner Homepage vorsichtige Andeutungen gemacht. Ein Eingeweihter! Also doch! Ich hinterließ mehrere Nachrichten auf seinem Anrufbeantworter. Er meldete sich abends. Wollte aber nicht mit der Sprache rausrücken. Erst solle ich einen geringfügigen Betrag auf sein Konto überweisen - 200. DM. Uff! Das war's mir wert. Zwei Tage später, als er mir seine sogenannten Erkenntnisse mitteilte, fühlte ich mich bös hintergangen: er bezog seine sogenannten Insiderkenntnisse aus Star Trek-Filmen. Hochstapler! Trotzdem einen Versuch wert. Ich jagte die Namen sämtlicher Figuren und ihrer Darsteller durch eine kabbalistische Anagramm-Maschine. Das Ergebnis war ein verwirrender Buchstabensalat. "Ja was haben Sie denn erweartet", sagte meine Nachbarin. "So einfach lassen die sich nicht in die Karten gucken!" Karten - das war's. Ich besorgte mit Landkarten und Stadtpläne. Scannte ein. Ließ den Rechner rattern: er sollte die Daten mit den vorherigen Ergebnissen abgleichen. Nun hatte ich eine Mischung aus Zahlen und Buchstaben. Aber noch keine gesicherten Erkenntnisse. Ich fotografierte den Bildschirm ab, ließ ein Dia herstellen und projezierte es auf den im Fernsehen laufenden Wetterbericht. Mein Gott! Was ich da zu sehen bekam! NICHTS!
Außer wirren Mustern. Sie tarnen ihre Mission gut, das muß man ihnen lassen. Als nächstes werde ich 24 Transistorradios kaufen - 24, das ist die Zahl, die mein Zufallsgenerator ermittelt hat. Ich werde sie alle gleichzeitig auf Kurzwelle laufen lassen. Das nehme ich dann auf Band auf und spiele es rückwärts ab. Sollte das nichts bringen bleibt mir nur noch eines: Ich werde aufs Dach steigen. Dort schnalle ich meine Inlineskates an.
Wenn ich rückwärts runterrolle und den richtigen Moment erwische sollte mich das in eine geeignete geostationäre Umlaufbahn katapultieren. Dann werde ich der Sache vor Ort auf den Grund gehen!