Ausweg

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Das tote Skelett nannten sie mich. Aber damit war jetzt Schluss. Ich ... ich konnte und wollte nicht mehr. Ich wollte nicht mehr leben, dass tat ich schon so lange nicht mehr. Sterben. Es war früher nur ein Wort, ein Gedanke. Doch jetzt? Jetzt war es der einzige Ausweg, den ich noch gehen konnte.
Ich ging in die Küche und suchte nach einem Messer.
In der nicht so gut beleuchtenden Ecke lag eins. Ich hob es hoch und merkte, dass es mir schwerer als sonst in den Händen lag.
Ich war schwächer geworden. Aber kein Wunder, ich aß schon seit Wochen nicht mehr. Auch die öfter vorkommenden Ohnmachtsanfälle machten mir zu schaffen. Auch fiel ich öfters einfach zu Boden, weil mich die Kraft verließ und ich mich dann nicht mehr aufrecht halten konnte.
Wie oft hatten mich meine Mitschüler schon gemobbt?
Oft genug, da mir klar wurde, dass jeder so über mich dachte. Da kommt ja wieder die lebende Leiche!, schrien sie immer.
Meine sogenannten Freunde sagten mir zwar immer, dass sie hinter mir stünden, doch da war nichts als Leere.
Und meine Eltern?
Sie sagten zwar, sie würden mich so lieben, wie ich bin, doch das war auch gelogen. Ich liebten mich nur, wenn ich dick war, wie sie, mit diesen schwabbeligen Oberschenkeln und viel zu viel Fett.
Sie wollten mich einsperren, wie ein Schwein und mich mesten.
Doch das würde ich nie im Leben zu lassen.
Wärme stieg in mir auf. Ich sah auf mich herab. Ich konnte meine schönen Rippen sehen, die meinen Körper schmückten. Und wenn man im Spiegel hinter mir sehen würde, dann würde man meine hervorstehenden Schulterblätter sehen, die für mich wie abgebrochene Flügel waren, die beim Versuch, meinen fetten schwabbeligen Körper in die Höhe zu tragen, kaputt gegangen waren.
Auf dem Boden sah ich, wie Blutstropfen hinunter fielen. Ich hatte, ohne es recht zu bemerken, mir das Messer in die Bauchgegend gestoßen.
Mir wurde schwarz vor Augen und ich sank auf den Boden hinab.
Die Tür wurde geöffnet und ich hörte immer leiser werdende Schreie.
 
E

eisblume

Gast
Hallo Schattenmädchen,

da hast du dir aber wirklich ein tragisches Thema vorgenommen. Ich finde nur leider, dass du da sprachlich noch nachbessern könntest/müsstest.
Ich schreib einfach mal rein, was ich meine, vielleicht kannst du ja etwas davon brauchen. Wenn nicht, ist es auch in Ordnung :)
Leider gibt es hier keine Streichfunktion, ich hoffe, ich richte jetzt kein zu großes Chaos an.


Das tote Skelett nannten sie mich.
Ich meine, Skelett allein würde schon reichen, das tote braucht es nicht.

Aber damit war jetzt Schluss. Ich [blue](... ich - streichen)[/blue] konnte und wollte nicht mehr. (Ich) [blue]W[/blue]ollte nicht mehr leben. (dass) [blue]Das[/blue] tat ich schon so lange nicht mehr. Sterben. (Es war) [blue]F[/blue]rüher nur ein Wort, ein Gedanke. Doch jetzt? Jetzt war es der einzige Ausweg [blue](, den ich noch gehen konnte - streichen)[/blue].
Ich ging in die Küche und (suchte nach einem) [blue]nahm ein[/blue] Messer.
[blue](In der nicht so gut beleuchtenden Ecke lag eins. - streichen)[/blue]

Ich hob es hoch und merkte, dass es mir schwerer als sonst in den Händen lag.
[blue]Den Satz würde ich auch streichen. Du schreibst ja, dass jetzt Schluss war, dass sie jetzt sterben wollte. Das Satz legt aber nahe, dass sie das Messer schon öfter aus diesem Grund in der Hand gehalten hat. [/blue]
Vielleicht machst du einfach so weiter:

[blue]Schwer lag es in meiner Hand.[/blue] Ich war schwächer geworden. Aber kein Wunder, ich aß schon seit Wochen nicht mehr. (Auch) [blue]D[/blue]ie öfter vorkommenden Ohnmachtsanfälle machten mir zu schaffen. (Auch fiel ich öfters) [blue]Ich fiel[/blue] einfach zu Boden, weil mich die Kraft verließ und ich mich dann nicht mehr aufrecht halten konnte.

Hier fehlt mir ein Übergang oder du formulierst den folgenden Satz um, das Mobbing kommt mir zu unmotiviert.

Wie oft hatten mich meine Mitschüler schon gemobbt?
Oft genug, da mir klar wurde, dass jeder so über mich dachte. Da kommt ja wieder die lebende Leiche!, schrien sie immer.
Ich würde das Mobbing auch nicht mit einer Frage einleiten, sondern es, wenn überhaupt so deutlich, als Tatsache schreiben, oder z. B. so schreiben, dann könntest du es auch mit den Ohnmachtsanfällen verbinden:

[blue]Passierte mir das in der Schule, war ich wieder das Tagesgespräch.[/blue] Meine sogenannten Freunde sagten [blue](mir - streichen)[/blue] zwar immer, dass sie hinter mir stünden, doch da war nichts als Leere.
Und meine Eltern?
Sie sagten [blue](zwar - streichen)[/blue], sie würden mich so lieben, wie ich bin, doch das war auch gelogen. Ich liebten mich nur, wenn ich dick war, wie sie, mit diesen schwabbeligen Oberschenkeln und viel zu viel Fett.
Sie wollten mich einsperren, wie ein Schwein und mich (mesten) [blue]mästen[/blue].

Doch das würde ich nie im Leben zu lassen.
[blue]Dieser Satz passt so nicht - dein Ich hat es ja schon nicht zugelassen. [/blue]

Wärme stieg in mir auf. Ich sah auf mich herab. [blue]Wie stelle ich mir das vor, wie das Ich an sich herabsieht? Und wo kommt die Wärme auf einmal her? Ich meine, das ist unglücklich formuliert.[/blue]

Ich konnte meine schönen Rippen sehen, die meinen Körper schmückten. Und wenn man im Spiegel hinter mir sehen würde, dann würde man meine hervorstehenden Schulterblätter sehen,
[blue]den Teil finde ich auch unschön formuliert.[/blue]

die für mich wie abgebrochene Flügel waren, die beim Versuch, meinen fetten schwabbeligen Körper in die Höhe zu tragen, kaputt gegangen waren.

Auf dem Boden sah ich, wie Blutstropfen hinunter fielen.
[blue]Der Satz passt so nicht. Ich weiß schon, wie du es meinst, aber das ist so nicht richtig formuliert. [/blue]

(Ich hatte,) [blue]O[/blue]hne es recht zu bemerken, [blue]habe ich[/blue] mir das Messer in (die Bauchgegend) [blue]den Bauch[/blue] gestoßen.
Mir wurde schwarz vor Augen und ich sank (auf den) [blue]zu[/blue] Boden (hinab).
Die Tür wurde geöffnet und ich hörte immer leiser werdende Schreie.
[blue]Da das Ich überlebt hat, würde ich am Ende drei Punkte setzen, und die Geschichte so ausklingen lassen. [/blue]

So, ich denke, damit habe ich jetzt genug in deinem Text herumgewerkt. Wenn dir das zu viel war, sag es. Im Übrigen ist es nur meine persönliche Meinung, andere mögen das anders sehen. Böse gemeint war es auf alle Fälle nicht!
Es ist nur so, dass du dir da ein sehr anspruchsvolles Thema vorgenommen hast, und ich meine, da geht noch mehr.

Lieben Gruß
eisblume
 



 
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